Zusätzlicher Preisdruck

K+S-Aktie sackt ab: K+S kippt aufgrund der jüngsten Kalipreisbewegungen seine Jahresprognose

14.06.23 17:55 Uhr

K+S-Aktie sackt ab: K+S kippt aufgrund der jüngsten Kalipreisbewegungen seine Jahresprognose | finanzen.net

K+S dürfte wegen zusätzlichen Preisdrucks bei Kalidünger die Finanzziele für das Gesamtjahr wohl verfehlen.

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Die jüngsten Preisentwicklungen etwa im wichtigen Markt Brasilien sowie die Kaufzurückhaltung der Kunden belasteten das operative Ergebnis (Ebitda) im zweiten Quartal mit einem niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, teilte der Konzern am Mittwoch überraschend mit. Die Erreichbarkeit der prognostizierten Kennzahlenbandbreiten ist aufgrund der jüngsten Kalipreisbewegungen "unwahrscheinlich", so K+S.

Canpotex, die Exportorganisation von Nutrien und Mosaic, habe jüngst mit chinesischen Abnehmern einen Kali-Liefervertrag bis Jahresende zu einem Preis von 307 US-Dollar je Tonne vereinbart. In den ersten drei Monaten hatte der durchschnittliche Tonnenpreis für Kalidünger noch bei 499 Euro je Tonne gelegen.

China spielt im Regionalportfolio von K+S zwar eine nachrangige Rolle, so das Unternehmen am Mittwoch weiter. Für die Ertragssituation sei allerdings entscheidend, welches Preisniveau sich daraufhin weltweit herausbilde, wie schnell sich von diesem Preisboden eine Erholung einstelle und welche Mengen zu den jeweiligen Preisen nachgefragt würden. Wichtig ist für K+S vor allem Brasilien, wo der Preis kurz nach dem Canpotex-China-Vertrag bei 340 Dollar je Tonne Kali lag, was einen weiteren Rückgang zur Vorwoche bedeutet hatte. Eine Preisdifferenz zwischen China und Brasilien ist wegen der Marktstrukturen und Transportwege üblich.

Erst wenn der brasilianische Markt wieder in Schwung komme, würden klarere Prognosen für das Gesamtjahr möglich, hieß es von K+S nun am Mittwoch. Zwar sei mit einer Preiserholung im zweiten Halbjahr zu rechnen, doch sollte diese ausbleiben, ergäbe sich 2023 ein operativer Gewinn von rund 800 Millionen Euro.

K+S hatte bereits im Mai den Ausblick 2023 wegen niedriger Kalipreise gesenkt. Seitdem wird mit einem EBITDA zwischen 1,15 Milliarden und 1,35 Milliarden Euro gerechnet. "Für den Fall, dass der chinesische Kaliumchloridpreis entsprechend in die anderen Märkte ausstrahlt und bis Jahresende 2023 noch keine Preiserholung in diesen Märkten von den dann erreichten Niveaus eintritt, würde sich für K+S im Jahr 2023 insgesamt ein EBITDA von rund 0,8 Mrd. EUR ergeben", so das Unternehmen nun weiter. Allerdings gehe K+S von einer Preiserholung im zweiten Halbjahr aus, was zu einem höheren EBITDA als 0,8 Milliarden Euro führen sollte.

Analysten hatten für 2023 zuletzt im Durchschnitt 1,2 Milliarden auf dem Zettel. Der Konsens für das zweite Quartal lag bei gut 300 Millionen Euro.

Die schwächere Entwicklung würde auch negativ auf den bereinigten freien Finanzmittelfluss durchschlagen, jedoch in geringerem Umfang als beim Gewinn, hieß es weiter. Für den bereinigten freien Cashflow hatte Lohr die Prognose im Mai auf plus 650 bis 850 Millionen Euro reduziert, nach zuvor 700 bis 900 Millionen.

Wie auch BMO-Analyst Jackson geht K+S aber davon aus, dass der China-Vertrag von Canpotex eine Untergrenze für das internationale Kalipreisniveau signalisiert. Dies sei schon in der Vergangenheit so gewesen und habe dann zu einer Nachfragebelebung geführt. Zugleich seien die Preise für Agrarprodukte weiterhin recht hoch und eine Entspannung auf der Kostenseite könnte Landwirten mehr Spielraum bei Düngerkäufen geben. Der Kurs von K+S sackte auf XETRA im Tief bis auf 14,35 Euro und damit bis auf den tiefsten Stand seit November 2021 ab. Letztlich verlor das Papier noch 4,75 Prozent auf 15,14 Euro. Vor etwas mehr als einem Jahr waren die Papiere noch auf mehr als 36 Euro nach oben geschnellt, weil nach dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine die bereits hohen Düngerpreise noch weiter nach oben geschnellt waren.

Doch schon gegen Ende des vergangenen Jahres hatten sich die Käufer auf den Kalimärkten dann zurückgehalten, auch weil ihnen die Preise zu hoch waren. Kalidünger kostete teilweise drei- bis viermal so viel wie aktuell. Die Preise begannen dann aber wieder zu sinken.

FRANKFURT/KASSEL (Dow Jones/dpa-AFX)

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