BYD-Aktie: Geringere Nachfrage? Tesla-Konkurrent BYD reduziert Schichten in zwei China-Werken
In China hat der Elektroautobauer Tesla mit BYD einen starken Konkurrenten, der in punkto Verkaufszahlen zuletzt vorne lag. Doch nun mehren sich die Zeichen, dass auch BYD unter einer nachlassenden Nachfrage leidet. So hat das chinesische Unternehmen die Arbeiter in zwei seiner Werke angewiesen, weniger zu tun.
Werte in diesem Artikel
• BYD drückt bei Produktion auf die Bremse
• BYD-Werke in Shenzen und Xian fahren weniger Schichten
• Dauer und genaue Auswirkung auf Produktionsvolumen unklar
Im vergangenen Jahr lieferte das chinesische Unternehmen BYD im Reich der Mitte mit rund 1,86 Millionen Fahrzeugen mehr Autos aus als der US-Rivale Tesla - allerdings nicht nur reine E-Autos, sondern auch Hybridmodelle. Auch in den ersten zwei Monaten 2023 verkaufte BYD in China laut "Reuters" fünfmal mehr Autos als der Konzern von Elon Musk.
Seit Jahresbeginn hat der chinesische Fahrzeugbauer jedoch die Produktion verlangsamt. Im Januar und Februar habe die durchschnittliche Tagesproduktion von BYD rund 22 Prozent unter der aus Oktober und November gelegen, schreibt die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Daten der China Association of Automobile Manufacturers. Nun drückt BYD bei der Produktion offenbar noch stärker auf die Bremse.
BYD-Werke laufen nicht mehr rund um die Uhr
Wie mit der Sache vertraute Personen gegenüber "Reuters" sagten, wurden die Schichten in der Fabrik in Shenzen, wo die BYD-Limousine Han gefertigt wird, von drei Acht-Stunden-Schichten auf zwei Acht-Stunden-Schichten reduziert, so dass die Produktion in dem Werk nun nicht mehr rund um die Uhr läuft. Auch in der Fabrik in Xian wird laut Insidern und einem internen Planungsmemo, das der Nachrichtenagentur vorliegt, nur in zwei Acht-Stunden-Schichten produziert. Zudem seien einige Mitarbeiter angewiesen worden, nur noch an vier Tagen pro Woche zu arbeiten. In Xian fertigt BYD die Limousine Qin und den SUV Song.
Laut "Reuters" ist unklar, ob es in den anderen drei chinesischen Werken von BYD ebenfalls zu einer Reduzierung der Schichten kam und wie lange die Maßnahmen dauern sollen. Auch hätten sich keine genauen Zahlen ermitteln lassen, wie sich die verkürzten Produktionszeiten auf das Produktionsvolumen auswirken werde.
BYD-Reaktion auf sinkende Nachfrage
In dem Memo, das "Reuters" vorliegt, nannte BYD keine Begründung für die reduzierten Schichten. Der Schritt wird allerdings als Zeichen gewertet, dass auch der große chinesische EV-Hersteller die nachlassene Nachfrage zu spüren bekommt. So kämpft die gesamte Branche angesichts der hohen Inflation, dem abflauenden Wirtschaftswachstum und dem Auslaufen von Subventionen aktuell mit einer sinkenden Kauflust der Kunden und steigenden Lagerbeständen. Auch in China lief zu Jahresbeginn ein nationales Subventionsprogramm für E-Autos aus, woraufhin die branchenweiten Verkäufe nachließen. Laut der Nachrichtenagentur "Reuters" haben allerdings inzwischen lokale chinesische Behörden eigene Programme angekündigt, um die örtliche E-Autoproduktion zu stützen.
Auch BYD selbst versucht, die Nachfrage nach seinen Autos anzukurbeln und nimmt sich dabei ein Beispiel an Tesla: Seit März bietet der chinesische Konzern laut "CnEVPost" für einige seiner Bestseller Preisnachlässe in Höhe von bis zu 8.800 CNY (rund 1.200 Euro) an. Die Rabatte sollen laut Unternehmensangaben allerdings nicht dauerhaft gelten, sondern nur für Käufer, die ihr E-Auto bis zum 31. März ordern.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Robert Way / Shutterstock.com, Philip Lange / Shutterstock.com
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