Vorteil Post-Corona

Darum könnte Tesla als Gewinner aus der Coronakrise hervorgehen

18.04.20 21:35 Uhr

Darum könnte Tesla als Gewinner aus der Coronakrise hervorgehen | finanzen.net

Die Tesla-Aktie hat zuletzt eine starke Gegenbewegung eingeleitet. Anleger honorieren dabei insbesondere die Chancen, die sich für den Elektroautobauer nach der Krise bieten.

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• Tesla-Aktie im Höhenflug
• Analysten glauben an einen Vorteil von Tesla nach der Krise
• Vertikale Organisation und Fokus auf E-Autos



Die Corona-Krise hat zahlreiche Industriezweige massiv unter Druck gesetzt. Auch die Autobranche hat dank vorübergehenden Werksschließungen und Produktionsstopps schwer zu kämpfen und dürfte auch nach Beendigung der Corona-Beschränkungen starke Nachwehen verspüren. Für den Elektroautobauer Tesla sind die Aussichten aber dabei möglicherweise besser als für viele traditionelle Autobauer.

Tesla verschafft sich Luft

Anleger zeigten sich daher zuletzt deutlich optimistischer bezüglich der Kursentwicklung von Tesla und halfen der Aktie mehrere Tage in Folge kräftig nach oben. Ausgelöst wurde der deutliche Erholungskurs bei Tesla durch positive Auslieferungszahlen für das abgelaufene Quartal. In den drei Monaten bis Ende März wurden rund 88.400 Autos an Tesla-Kunden ausgeliefert, damit wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen.

Und dieser Trend könnte sich spätestens dann fortsetzen, wenn die Beschränkungen, die viele Länder infolge der Covid-19-Pandemie erlassen hatten, wieder gelockert werden und die Autobauer die Produktion in ihren Werken wieder hochfahren können. Dann dürfte die Priorität der Traditionskonzerne vorerst nicht darauf liegen, ihre Elektroautomodelle in den Markt zu drücken, stattdessen wird es wohl vorerst darum gehen, das Traditionsgeschäft wieder anzukurbeln und die Ausgaben weitgehend zu reduzierten.

Vor diesem Hintergrund könnte sich der Wettbewerbsvorteil von Tesla weiter verstärken, Tesla dürfte im Wettrennen um den Elektroautomarkt die Vorteile auf seiner Seite haben. Das sehen auch Analysten so: Adam Jonas und sein Analystenteam von Morgan Stanley hatten sich zuletzt in einer Mitteilung an Kunden ebenfalls entsprechend geäußert und betont, Tesla werde voraussichtlich in der Lage sein, "seinen Wettbewerbsvorteil bei der Elektrifizierung aus Sicht des Verbrauchers auszubauen." Dabei verwiesen die Experten darauf, dass Traditionskonzerne wie GM wohl zunächst ihre Energie und ihr Geld in Projekte stecken, die schnelle Gewinne versprechen, statt Pläne umzusetzen, die längerfristig angelegt sind und deren Umsatzauswirkungen unklar seien.

Vertikale Organisation bringt Vorteil bei Lieferkettenproblem

Doch Tesla hat neben dem Fokus auf Elektrofahrzeuge und einem Wettbewerbsvorsprung noch einen weiteren Vorteil auf seiner Seite: Das Unternehmen ist nicht so abhängig von Zulieferern, wie die Konkurrenz. Während VW & Co. darauf angewiesen sind, dass die Corona-Beschränkungen in den Zuliefererländern wieder aufgehoben werden, damit eine reibungslose Zulieferkette funktioniert, produziert der Konzern von Elon Musk viele Teile für seine Fahrzeuge im eigenen Haus. Auch Sandy Munro von Munro & Associates glaubt Tesla diesbezüglich im Vorteil. Vergleiche man die Wettbewerber, gebe es bei Tesla eine starke vertikale Integration, der Autobauer produziere also viele Komponenten selbst.

Man könne nicht die Zuliefererkette einfach ausschalten und erwarten, dass sie bei Wiedereröffnung der Automobilfabriken mit Volldampf einsatzbereit sei, so der Autoexperte. Man könne nur so schnell agieren, wie der langsamste Zulieferer, und "man ist nur so gut, wie der schlechteste Zulieferer", betonte er jüngst in einem auf YouTube veröffentlichten Interview.

Zieht man dies in Betracht, könnte Tesla tatsächlich als Gewinner aus der Corona-Krise hervorgehen. Läuft die Produktion wieder an, könnte der Elektroautobauer schneller und flexibler wieder im Geschäft sein und dürfte zudem seinen Vorsprung im Elektroauto-Segment weiter ausbauen. Grund genug für Anleger, sich weiter bei Tesla einzukaufen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com, betto rodrigues / Shutterstock.com

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