Vorsicht geboten?

Vor Tesla-Delisting: Was Elon Musk aus Dells Erfahrung lernen sollte

11.08.18 23:10 Uhr

Vor Tesla-Delisting: Was Elon Musk aus Dells Erfahrung lernen sollte | finanzen.net

Elon Musk zieht in Erwägung, Tesla wieder von der Börse zu nehmen. Vor einigen Jahren gab es einen vergleichbaren Fall. Was kann der Tesla-CEO aus der Börsengeschichte von Dell lernen?

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Die 1984 gegründete US-amerikanische Technologiefirma Dell zog sich im Jahr 2013 von der Wall Street zurück. Damals kaufte der Gründer Michael Dell gemeinsam mit Finanzinvestoren für mehr als 24 Milliarden US-Dollar seinen Konzern zurück - Dell wurde wieder ein privates Unternehmen. Die Parallelen zwischen dem Zustand des PC-Entwicklers zu diesem Zeitpunkt und Teslas jetziger Situation, sind deutlich festzustellen.

Dells Börsenabschied

Das Kerngeschäft rund um Personalcomputer schwächelte und Michael Dell gestand bereits einige Jahre vor dem Delisting, dass er die Umgestaltung, die mit einer allgemeinen Trendwende einherging, für "unvollständig" hielt, zitierte ihn seinerzeit "DiePresse". Mit der Privatisierung beabsichtigte der Dell-Gründer schließlich, sein Unternehmen in Ruhe umzugestalten und den Schwierigkeiten der Branche zu entrinnen - der Fokus wurde auf das Cloudgeschäft und Computer für Unternehmenskunden gelegt. Mit einem finanziellen Kraftakt in Unterstützung von unter anderem Microsoft und Finanzinvestor Silver Lake wurde Dell wieder privat.

Parallelen zu Teslas Situation

Wie Michael Dell vor fünf Jahren bei seinem Unternehmen, hat auch Elon Musk als Chief Executive Officer bei Tesla die leitende Rolle eines börsennotierten Unternehmens, welches offensichtlich immer wieder mit Schwierigkeiten ringt. Ähnlich wie der PC-Hersteller, steht heute Tesla im Fokus der Öffentlichkeit, wobei sich der E-Autobauer regelmäßig mit Kritik durch Analysten konfrontiert sieht - dabei wird insbesondere Musks Strategie des öfteren bemängelt. Eine weitere Parallele ist der Druck erwartungsvoller Anleger: Auch der Dell-Chef wollte seinen Konzern von der Börse nehmen, um den Erfolgsdruck auf die Quartalsberichte einzudämmen.

Vor wenigen Tagen überfiel das Tesla-Konzernoberhaupt plötzlich über einen Twitterbeitrag seine Anleger mit der Botschaft, ein Delisting ins Auge gefasst zu haben. In einem späteren Schreiben erklärte Musk, das Tech-Unternehmen werde reibungsloser laufen, wenn es privat ist, da dann der negative Einfluss der Öffentlichkeit ausbleibe. Insbesondere Leerverkäufer sind dem Milliardär ein Dorn im Auge: Mit einem Delisting wolle er die "negative Propaganda" eindämmen, berichtet "Bloomberg".

Die Lektion: Delisting ist kein Allheilmittel

Einerseits war es dem Computerhersteller durch den Rückzug von der Börse möglich, seine Strategie zu überarbeiten, sich mittels einer Übernahme zu erweitern und neue Märkte zu erobern. Andererseits häufte Dell dadurch eine beträchtliche Summe Schulden an: Durch die Privatisierung, zugunsten derer Kredite notwendig waren, sowie durch die 67 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Spezialisten für Datenspeichersysteme EMC. Deshalb musste das Unternehmen die finanzielle Realität erkennen: Auch der Privatbesitz bringt einige Nachteile mit sich. Schlussendlich versucht Dell aktuell wieder an die Börse zurückzukehren. Summa summarum konnte das Unternehmen mit der Privatisierung scheinbar weitaus freiere Entscheidungen treffen und sich neu ausrichten, konstatierte aber nach nun fünf Jahren, dass diese Phase ein Ende haben muss, verlautet "Bloomberg" in einem Bericht.

Frage der finanziellen Mittel

Und obwohl Tesla-CEO Musk mit fast 20 Prozent - wie Dell zur Zeit des Börsenrückzugs - einen beachtlichen Eigenkapitalanteil seines Unternehmens hält, würden die Rückkäufe enorme finanzielle Aufwendungen von etwa 70 Milliarden US-Dollar bedeuten. Zwar versicherte der Visionär, dass die Finanzierung gesichert sei, fehlende Details lassen aber Zweifel aufkommen. Darüber hinaus stünden bei einem Delisting insbesonders die finanziellen Mittel der Zukunft Infrage: Das eifrige Streben Elon Musks rund um neue Fabriken, den Eintritt in die LKW-Industrie und neue, bevorstehe E-Modelle wollen bezahlt werden. wie "Bloomberg" in einem Bericht vermutet, wird das ohnehin bereits hoch verschuldete Tesla ohne Zugang zum Aktienmarkt finanziell womöglich nicht flexibel genug sein.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass ein solcher Schritt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen kann und in jedem Fall wohl überlegt sein sollte.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Gary Miller/Getty Images, Kevork Djansezian/Freier Fotograf/Getty Images

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