VW-Aktie fester: Volkswagen lässt Produktion von Kleinwagen Up auslaufen
VW nimmt den Kleinwagen Up aus dem Programm.
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"Die Produktion des Up und des e-Up im Volkswagen-Werk Bratislava läuft im vierten Quartal aus", sagte ein VW-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage. In Deutschland habe man bereits die Bestellbücher geschlossen. "Eine individuelle Konfiguration des Fahrzeugs ist in Deutschland deshalb seit einigen Tagen nicht mehr möglich." Bei einigen Händlern gebe es aber noch Restbestände. Zuvor hatte das britische Branchenportal "Autocar" berichtet.
Markenchef Thomas Schäfer begründete die Einstellung des zwölf Jahre alten Modells mit neuen Regeln für die Cybersecurity in Neuwagen, die ab Mitte 2024 gelten. Deshalb lasse man den Up auslaufen. "Leider", wie Schäfer hinzufügte. "Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren. Das wäre schlichtweg zu teuer", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Nachfolger kommt nach 2026 als reines E-Auto
Einen Nachfolger soll es erst in einigen Jahren geben und dann als reines Elektroauto. Ziel sei ein Einstiegsstromer für rund 20 000 Euro unterhalb des für 2026 angekündigten ID.2all. "Wir arbeiten daran", hatte Schäfer kürzlich gesagt. "Aber eine Lösung haben wir aktuell noch nicht." Mit dem Start des e-Up-Nachfolgers sei daher erst nach 2026 zu rechnen. "Zunächst startet die Serienversion des ID.2all im Jahr 2026."
Der Up war 2011 zunächst als reiner Verbrenner angelaufen, 2014 folgte die Elektro-Version e-Up. Gebaut werden beide Varianten des Kleinwagens im slowakischen VW-Werk in Bratislava. Im vergangenen Jahr hatte VW dort noch 33 000 Up und e-Up produziert, 2021 waren es gut 75 000 gewesen.
Vor allem die Elektro-Version erfreute sich zuletzt großer Beliebtheit, weil sie eines der wenigen Batterieautos für unter 30 000 Euro war. Wegen zu großer Nachfrage hatte VW in den vergangenen Jahren die Bestellbücher für den e-Up immer wieder zeitweise geschlossen und danach die Preise erhöht, weil man im Werk mit der Produktion nicht hinterherkam.
Prag dringt auf schnelle Entscheidung von VW über Batteriefabrik
Im Ringen um den Zuschlag für die nächste Batteriefabrik von VW dringt die Regierung in Prag auf eine zügige Entscheidung des Autobauers. "Wir können nicht ewig warten, wir müssen das in diesem Jahr entscheiden", sagte der tschechische Handels- und Industrieminister Jozef Síkela der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Man habe lange und intensiv auf unterschiedlichen Ebenen über das fünf Milliarden Euro teure Projekt verhandelt. Nun sei es an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen.
VW-Technikvorstand Thomas Schmall hatte zuletzt erklärt, es gebe keine Eile bei dem Thema. "Wir haben keine Dringlichkeit, das jetzt zu entscheiden." Der Zuschlag könne notfalls bis 2025 warten. VW plant bis 2030 sechs Batteriezellfabriken in Europa, die ersten drei sind in Salzgitter, Valencia (Spanien) und in Skellefteå (Nordschweden) bereits im Bau. Der nächste Standort soll in Osteuropa entstehen.
Neben Tschechien bewerben sich auch Polen und Ungarn. Erst am Wochenende hatte die VW-Batteriesparte PowerCo angekündigt, in Polen zusammen mit dem Partner Umicore eine Fabrik für Batteriematerialien zu errichten.
Die VW-Aktie notiert via XETRA zeitweise 1,66 Prozent höher bei 109,92 Euro.
/fjo/DP/ngu
WOLFSBURG/BRATISLAVA (dpa-AFX)
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