Tesla-Aktie im Rallymodus: Shortseller machen Rekordverluste
In den letzten Monaten kannte die Tesla-Aktie nur eine Richtung: aufwärts. Dabei werden mehr als ein Fünftel der verfügbaren Tesla-Anteilsscheine von Shortsellern gehalten. Diese haben mit dieser Strategie jedoch Rekordverluste eingefahren.
Werte in diesem Artikel
• 21 Prozent der Tesla-Aktien von Shortsellern gehalten
• Anteilsschein bricht neuen Rekord
• Tesla-Bären machen Milliardenverlust
Kaum ein Unternehmen hat Optimisten und Pessimisten im vergangenen Jahr so gespalten wie der Elektroautobauer Tesla. Große Versprechen standen in der Vergangenheit immer wieder aufgekeimten Nachfragesorgen und schwachen Quartalszahlen gegenüber. Kein Wunder also, dass 21 Prozent der verfügbaren Tesla-Papiere von Shortsellern gehalten werden, wie CNN Business berichtete.
So funktionieren Leerverkäufe
Beim Shortselling können Marktteilnehmer von fallenden Kursen profitieren, da sie das gewünschte Papier nicht wirklich kaufen müssen, sondern sich lediglich leihen können. Zu einem festgelegten Zeitpunkt müssen sie es dann jedoch wieder an den Anbieter zurückverkaufen, zu dem dann geltenden Preis. Liegt dieser unter dem Einkaufspreis, hat der Shortseller einen Gewinn gemacht. Steigt der Aktienkurs jedoch wider Erwarten, machen die Anleger mit pessimistischer Einstellung Verluste. So geschehen ist es nun bei der Tesla-Aktie, denn die bewegt sich seit Monaten stetig aufwärts und markierte erst vor Kurzem einen neuen Rekordwert bei 498,48 US-Dollar.
Optimismus grassiert
Dabei sah es zwischenzeitlich so gar nicht danach aus, als könnte der E-Autobauer noch die Kurve kriegen. Noch im Juni 2019 notierte der Tesla-Anteilsschein bei 177 US-Dollar. Innerhalb von gut sechs Monaten legte der Kurs demnach gut 180 Prozent zu. Dementsprechend zeigen sich nun auch immer mehr Analysehäuser optimistisch: So hob Canaccord das Ziel für das Papier auf 515 US-Dollar und somit gut drei Prozent über dem letzten Rekordstand der Aktie. Die Credit Suisse hob ihr Ziel von bis dahin 200 US-Dollar auf 340 US-Dollar, was zwar deutlich unter dem aktuellen Wert liegt, aber immerhin einer Zielsteigerung von 70 Prozent entspricht. Und jüngst gesellte auch Argus Research sich zu den Tesla-Bullen mit einem Kursziel von satten 565 US-Dollar.
Milliardenverluste für Tesla-Pessimisten
Kein Wunder also, dass Shortseller jüngst das Nachsehen hatten. Wie aus Informationen von S3 Partners hervorgeht, haben diese in den vergangenen sieben Monaten ganze 8,4 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht. Das ist mehr als Shortseller bei jedem anderen Unternehmen eingefahren haben, wie CNN Business schreibt. Schon in den ersten zwei Handelstagen dieses Jahres hätten sich die Einbußen der Tesla-Shortseller auf 700 Millionen US-Dollar belaufen, heißt es bei S3 Partners. Dabei hat sich die Anzahl von Tesla-Pessimisten bisher schon merklich verkleinert: "Einige kurzfristige Shorts sind aufgegeben worden. Aber viele langfristige Shorts bleiben dabei, egal wie sich die Preise bewegen", zitiert CNN Business S3 Partners-Analyst Ihor Dusaniwsky. Sollte sich der Anteilsschein weiter nach oben bewegen, dürfte den Tesla-Bären wohl noch ein böses Erwachen bevorstehen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Justin Sullivan/Getty Images
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