Directors‘ Dealings sind nicht das Nonplusultra für Privatanleger
Directors‘ Dealings erscheinen auf den ersten Blick als sinnvolles Trendsignal. Aber beeinflussen Aktienkäufe und -verkäufe von Vorständen, Aufsichtsräten und Co. den Kurs wirklich so stark, dass Directors‘ Dealings starke Indikatoren für Privatanleger sein können?
Das richtige Signal für Kauf oder Verkauf zu entdecken, das wünscht sich wohl jeder Anleger - denn für so manchen Strategen ist gutes Timing alles. Und dementsprechend viele Methoden kommen zum Einsatz, um einen Vorsprung bei der Aufdeckung von Trends und Signalen zu entwickeln, seien es technische Trendanalysen, historische Marktphasen oder, oder, oder. Ebenso wird immer wieder diskutiert, ob sich Directors‘ Dealings als Signal für Kauf oder Verkauf strategisch nutzen lassen.
Das richtige Signal für Kauf oder Verkauf zu entdecken, das wünscht sich wohl jeder Anleger - denn für so manchen Strategen ist gutes Timing alles. Und dementsprechend viele Methoden kommen zum Einsatz, um einen Vorsprung bei der Aufdeckung von Trends und Signalen zu entwickeln, seien es technische Trendanalysen, historische Marktphasen oder, oder, oder. Ebenso wird immer wieder diskutiert, ob sich Directors‘ Dealings als Signal für Kauf oder Verkauf strategisch nutzen lassen.
Doch zurück zum Timing und der Frage, ob Directors‘ Dealings für Privatanleger als Indikator für relevante Wertveränderung bestimmter Titel taugen? Nach der Vorschrift des Paragraf 15a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) müssen die Directors‘ Dealings der BaFin innerhalb von fünf Werktagen gemeldet werden. Grundsätzlich ist das Zeitfenster als überschaubar, indem Unternehmen die Transaktionen von Organen und Führungskräften publizieren müssen. Das bedeutet, dass Anleger durchaus Gelegenheit haben, kurzfristig zu reagieren und eine eigene Anlageentscheidung für den entsprechenden Wert abzuleiten. Directors‘ Dealings erscheinen dementsprechend auf den ersten Blick als sinnvolles Trendsignal - wenn ein Finanzvorstand im großen Stil kauft oder verkauft, deutet das natürlich in der Regel auf eine Veränderung beim Unternehmen hin, an der Investoren ebenso teilhaben können, wenn sie der Aktivität des Insiders folgen.
So viel zur Theorie, denn in der Praxis sind oftmals keine wirklichen Entwicklungen erkennbar. Ein Beispiel dafür ist Fresenius. Vorstand Stephan Sturm hat Anfang Mai 2018 ein substanzielles Aktienpaket für fast eine Million Euro erworben zum Kurs von 64,52 Euro. Die Aktie stieg zwar in der Folge um rund vier Euro, verlor dann aber wieder knapp drei Euro in kurzer Zeit und rutschte dann bis Jahresende auf rund 40 Euro ab. Im Zuge dieses Absturzes auf diesen lange nicht mehr gesehenen Tiefstand kam es dann zu einer wahren Flut an Directors‘ Dealings bei Fresenius. Durch eine Erholung seit Jahresanfang liegt der Kurs jetzt bei 48 Euro, wodurch die günstig erworbenen Aktienpakete jetzt knapp 20 Prozent mehr wert sind, während Stephan Sturm fast ein Viertel mit seinem internen Engagement verloren hat. Aber ob die Directors‘ Dealings wirklich den Ausschlag für die Kurssteigerungen gegeben haben? Das lässt sich nicht beantworten.
Das bedeutet also: Directors‘ Dealings sind nicht das Nonplusultra für Privatanleger. Vielmehr gilt, solche Entwicklung genau zu beobachten und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen: Was kann dieses Engagement für das Unternehmen an sich bedeuten? Werden demnächst wichtige Entscheidungen bekanntgegeben oder sehr positive oder negative Ergebnisse veröffentlicht? Entscheidend ist, sich vor einem Investment mit den Unternehmen und den möglichen Szenarien für die Zukunft zu beschäftigen. Dann kann ein Director‘s Dealing (Kauf oder Verkauf) vielleicht einen gewissen Hinweis auf den weiteren Kursverlauf geben. Darauf wetten sollten Anleger aber besser nicht.
von Christian Köffler, Vermögensverwalter bei I.C.M. Independent Capital Management in Mannheim
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