Nordex-Chef Richterich: „Schwarze Zahlen auch in China“
Für den im TecDAX notierten Windkraftanlagenbauer Nordex ist die neue Bundesregierung kein Problem – sagt der Vorstandschef. Thomas Richterich, 48, über Jahresziele und ferne Märkte
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Nordex-Chef Thomas Richterich im Interview mit Mario Müller-Dofel, €uro
€uro: Herr Richterich, die neu gewählte Bundesregierung wird die Laufzeiten von Atomkraftwerken verlängern. Zulasten der Windenergie?
Thomas Richterich: Ich bin sicher, dass die Regierung an ihren Ausbauzielen für die Erneuerbaren Energien festhalten wird. Innerhalb dieses Sektors sind vor allem bei der Windenergie keine Einschnitte zu erwarten, weil Strom aus Windkraft viel wirtschaftlicher hergestellt werden kann als etwa aus Fotovoltaik.
Nach dem schwachen Jahresstart lief das Geschäft von Nordex im zweiten Quartal besser. Bleibt der Aufwärtstrend intakt?
Richterich: Unser Auftragseingang liegt nach wie vor niedriger als vor der Finanzkrise. Aber unser Jahresziel, ein Umsatzplus auf 1,2 Milliarden Euro, ist über das Auftragsbuch gesichert und bleibt bestehen. Zudem wird das zweite Halbjahr, bezogen auf den operativen Gewinn, über dem des ersten liegen. Bei konstanten Kosten planen wir hier eine deutliche Umsatzsteigerung.
Und was erwarten Sie für 2010?
Richterich: Dafür geben wir noch keine Prognose ab. Das Problem ist, dass unsere Kunden wegen der Bankenkrise nicht genügend Finanzmittel bekommen, um so viele Windkraftanlagen zu kaufen, wie sie gern installieren würden. Das zeigt sich auch darin, dass wir neben unseren sicheren Aufträgen auch Absichtserklärungen von Kunden haben, die noch nicht umsetzbar sind, weil die Finanzierung dafür noch nicht final steht. Das sind angezahlte Rahmenverträge im Volumen von rund 1,7 Milliarden Euro.
Lesen Sie auf Seite 2, auf welchen Märkten Nordex-Chef Richterich künftig wachsen will.
Das Wachstum im wichtigen westeuropäischen Windkraftmarkt schwächt sich ab. Auch deshalb hoffen Sie auf steigende Umsätze in China. Kann Nordex dort erfolgreich sein, obwohl da lokale Wettbewerber bevorzugt werden?
Richterich: Lokale Firmen werden fast überall bevorzugt und erreichen 60 bis 70 Prozent Marktanteil in ihren Heimatländern. Dennoch bleibt internationalen Anbietern wie Nordex auch in China genügend Potenzial. 2009 werden wir unsere Wachstumsziele dort zwar nicht erreichen. Aber der Langfristtrend bleibt positiv. China ist 2009 übrigens der größte Windmarkt weltweit.
Zu wie viel Prozent sind die zwei Nordex-Werke dort ausgelastet?
Richterich: Im bisherigen Jahresschnitt zu rund 50 Prozent. Wir gehen aber davon aus, dass wir im China-Geschäft schwarze Zahlen liefern können.
Neuerdings expandiert Nordex auch in den USA. Der US-Anteil am Gesamtumsatz betrug wegen eines Großauftrags im ersten Halbjahr zwölf Prozent. Ist dieses Niveau auch nach dem Großauftrag zu halten?
Richterich: Das ist unser Ziel – auch wenn die Umsatzanteile vieler Länder aufgrund großer Auftragsvolumina für einzelne Projekte oft stark schwanken. Wir streben an, in einigen Jahren je ein Drittel unseres Umsatzes in den USA, in Asien und in Europa zu erzielen.
Vom Windparkbau auf hoher See hält sich Nordex bislang fern. Bleibt es dabei?
Richterich: Bei diesen so genannten Offshore-Anlagen haben sich die politischen Rahmenbedingungen und die Wachstumsperspektiven so positiv entwickelt, dass wir den Markt interessiert beobachten. Aber auch in drei, vier Jahren werden gerade mal erst zehn Prozent der weltweiten Windkraftanlagen auf See stehen. Deshalb bleibt unser Fokus auf dem Land. Wir können uns aber gut vorstellen, in den Offshore-Markt einzusteigen.
Viele Unternehmen sammeln zurzeit Investorengelder über Kapitalerhöhungen und Anleihen ein. Haben Nordex-Aktionäre solche Maßnahmen auch zu erwarten?
Richterich: Wir haben in den vergangenen drei Jahren zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt und unsere Finanzierungsbasis auch durch weitere Fremdkapitalmaßnahmen gefestigt. Für die nächste Zeit ist Nordex solide finanziert. Deshalb planen wir nicht, uns abermals frisches Kapital zu beschaffen.
Herr Richterich, vielen Dank für das Gespräch.
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