Darum unterstützt Tech-Starinvestor Peter Thiel Donald Trump
Fast eine ganze Technologie-Region stellt sich gegen Donald Trump als möglichen US-Präsidenten. Doch Peter Thiel stellt sich hinter den skandalumwitterten Immobilienmogul und unterstützt ihn öffentlich.
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Führende Personen aus dem Silicon Valley geben öffentlich ihre Meinungen zur aktuellen politischen Lage, in diesem Fall die anstehenden Wahlen zum US-Präsidenten, preis. Ungewöhnlich, aber im Hinblick auf die Kandidaten, welche eine Nation in zwei Lager spalten, nicht überraschend. Starinvestor Peter Thiel ist mit seiner Meinung zu Donald Trump ziemlich allein. In der Technologie-Hochburg äußern sich Top-Manager eher kritisch zu dem polarisierenden Präsidentschaftskandidaten.
Donald Trump bewegt das Silicon Valley
In den gesamten USA wird seit der offiziellen Nominierung Trumps zum Präsidentschaftsanwärter heiß diskutiert. Im Silicon Valley gibt es eine vorherrschende Meinung: Die Trump-Gegner überwiegen hier deutlich. Gerade aus diesem Grund sticht Peter Thiel, Starinvestor und PayPal-Mitbegründer, besonders aus den eigenen Reihen hervor, denn er ist Trump-Befürworter, soll sogar Teil des Finanzteams des Immobilien-Moguls sein.Die vorherrschende Meinung
In einem offenen Brief machen 145 Silicon-Valley-Führungskräfte ihren Standpunkt zu Donald Trump deutlich: "Trump would be a disaster for innovation." - Trump wäre eine Katastrophe für Neuerungen. Und genau um diesen Fortschritt dreht sich die Technologie-Region, in der Unternehmen wie Apple, Facebook und Oracle ihren Platz gefunden haben. Am Ende des Briefes wird klargestellt, dass sich der Inhalt jedoch auf die Meinung Einzelner bezieht, nicht auf die Meinung der Unternehmen, in welchen sie tätig sind.Versteckte Kritik
Auch Unternehmer, welche sich nicht dem offenen Brief angeschlossen haben, zeigen ihre negative Kritik an Trump, meist jedoch nicht so deutlich. Facebook-Gründer und -CEO Mark Zuckerberg nannte Trump in einer Rede im April zwar nicht namentlich, stellte jedoch die immer wieder auftauchenden Aussagen des Republikaners in Frage, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen. Zuckerberg gab sich und dem Sozialen Netzwerk ein neues Ziel: "Anstatt Mauern aufzubauen, können wir den Leuten helfen, Brücken zu bauen", sagte er. Doch Zuckerberg dürfte in seinen eigenen Reihen auf Widerstand stoßen.Der einsame Kämpfer
Peter Thiel gilt als erster externer Facebook-Investor, er sitzt im Verwaltungsrat des Sozialen Netzwerkes. Unter den Technologie-Größen der Vereinigten Staaten gilt er als einer der wenigen Verfechter der Politik Trumps'. Auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner hielt er eine Rede für den umstrittenen Milliardär.
Er spricht vom Silicon Valley als kleinen Ort, wirft Hillary Clinton Inkompetenz vor und behauptet, Donald Trump sei der einzig ehrliche Präsidentschaftskandidat.
Thiel für Trump - die Gründe
Auf den ersten Blick sollte man meinen, dass Peter Thiel eher auf der entgegengesetzten Seite zu Donald Trump steht: Er ist offenkundig homosexuell und für die Legalisierung von Marihuana - Tatsachen die eigentlich gegen die republikanische Partei sprechen. 2014 sagte Thiel in einem Interview mit dem "Daily Caller" Trump sei "mehr oder weniger bezeichnend für alles was in der Stadt New York falsch ist".Im Gegensatz dazu stehen die aktuellen Aussagen des Starinvestors. Ein Grund für die Kehrtwendung könnten unternehmerische Instinkte Thiels sein, zumindest ließen Freunde und Kollegen dies in Interviews verlauten. Thiel liebe Brüche, im positiven Sinne, also um den Weg für Neues freizumachen. Er sei der Meinung, dass gerade Donald Trump in der Lage sei, diese Brüche in der Beziehung zwischen Politik und Wirtschaft herbeizuführen.
Des Weiteren könnte er mit einem US-Präsidenten Trump Vorteile für seine Unternehmen herausschlagen: 2004 gründete Peter Thiel zusammen mit anderen das Software Unternehmen Palantir. Die angewendeten Programme erlauben es, sehr große Datenmengen zu durchsuchen, um Hinweise auf Anschläge, Betrug oder Ähnliches zu finden. Der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA beteiligt sich ebenfalls an diesem Konzern. Einerseits sollen Computer und Kommunikation über solche Programme sicherer gemacht werden, auf der anderen Seite wird jedoch das Thema Datenschutz in Frage gestellt, sobald ein Staat oder ein Unternehmen private Daten durchforstet. Thiel erhofft sich im Falle eines Wahlsiegs Trump einfachere gesetzliche Strukturen für Palantir.
Politik und Wirtschaft - wieso jetzt?
In den vergangenen Jahren hielten die Köpfe des Silicon Valley mit ihrer politischen Meinung meist hinter dem Berg. Das änderte sich in diesem Jahr. Die Wirtschaft, gerade der große Zweig technologischer Unternehmen, verwickelt sich immer mehr mit der Politik. So haben nicht nur Uber und Airbnb mit verwaltungstechnischen Problemen zu kämpfen, sondern auch Autobauer wie Tesla geraten mit ihrem Programm für Autonomes Fahren ins Visier der Behörden.Der bekannteste Fall dürfte das iPhone 5s von Apple sein: Das FBI forderte von dem iKonzern die Entsperrung eines iPhones. Das Smartphone soll von einem Attentäter genutzt worden sein und die Ermittler erhofften sich neue Erkenntnisse. Doch Apple weigerte sich, schlussendlich schaffte die Behörde die Entsperrung ohne die Hilfe des Unternehmens.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Steve Jennings/Getty Images for TechCrunch
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