Das könnte den Milliarden-Deal zwischen Bayer und Monsanto noch stoppen
Bayer übernimmt Monsanto für 66 Milliarden Euro. Der Deal scheint perfekt. Doch so einiges könnte der Milliardenübernahme noch einen Strich durch die Rechnung machen.
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Am Mittwoch stimmte Monsanto nach Monaten des Pokerns der Übernahme durch den deutschen Pharmakonzern Bayer zu. In der Theorie stehen dem Zusammenschluss grundsätzlich nur noch die zuständigen Kartellämter und die Monsanto-Aktionäre im Weg. Doch auch Kritik aus den eigenen Reihen und aus Richtung der Monsanto-Gegner sollte das DAX-Schwergewicht nicht unterschätzen.
Monsanto-Aktionäre müssen grünes Licht geben
Außen vor sind, im Gegensatz zu den Monsanto-Anteilseignern, die Aktionäre des Pharmariesen Bayer. Sie müssen dem Milliarden-Deal nicht in einer gesonderten Hauptversammlung zustimmen. Die Monsanto-Aktionäre müssen jedoch formal ihre Zustimmung bekunden. Für die Mehrzahl der Monsanto-Anteilseigner scheint der Verkauf ihrer Aktien an Bayer zum Preis von 128 US-Dollar je Aktie in bar ein durchaus lohnenswerter Deal, gemessen an der derzeitigen Lage des US-Agrargiganten. Dennoch besteht immer noch die Möglichkeit, dass ein einflussreicher Monsanto-Aktionär das Bayer Gebot nicht annimmt und damit eine Bewegung des Widerstandes auslöst.Zustimmung der Kartellbehörden notwendig
Durch die 66-Milliarden-Dollar-Übernahme des Agrarchemie-Schwergewichtes Monsanto würde aus Bayer der weltweit größte Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutz werden. Deshalb fürchten Landwirte, sowohl in den USA als auch in Europa, einen enormen Preisanstieg, aufgrund der Machtstellung des Mega-Konzerns. In den Vereinigten Staaten ist Monsanto der Big Player auf dem Agrarchemiemarkt. Durch das Freihandelsabkommen TTIP könnte auch der Weg nach Europa geebnet werden. Dann ginge wohl auch in Europa kein Weg an Monsanto-Produkten vorbei. Die BUND-Gentechnikexpertin Heike Moldenhauser prognostiziert dem entstehenden Mega-Konzern eine "marktbeherrschende Stellung". Dies dürfte auch bei den amerikanischen sowie den zuständigen EU-Kartellbehörden und deren Beurteilung der Fusion eine Rolle spielen. Dennoch scheint der Wettbewerb trotz Fusionsstrategie gegeben. Den Zusammenschlüssen der großen Konkurrenten wie Dow Chemical und DuPont stimmten die Kartellbehörden ebenfalls zu.Aufstand der Bayer-Belegschaft und Umweltverbände?
Zu einem Stolperstein für die Fusion könnten auch die Bayer-Belegschaft, wie auch die Umwelt- und Naturschutzverbände werden. In den eigenen Reihen macht sich Skepsis gegenüber der Übernahme breit.Ende Mai setzte die Bayer-Gewerkschaft zusammen mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung auf. Diese besagt, dass bis 2020 Kündigungen, welche auf Sparmaßnahmen, aufgrund der Finanzierung des Milliardendeals, zurückzuführen sind, ausgeschlossen werden. Dennoch bleibt die Unsicherheit vor allem auf Seiten von Mitarbeitern aus der Bayer-Pharmasparte angesichts der Einsparungen, welche Bayer bereits innerhalb der ersten drei Jahre nach der Fusion vorausgesagt hat. Dieses Geld muss irgendwo gespart werden - Mitarbeiter fürchten nun, dass dies bei ihren Arbeitsplätzen der Fall sein wird.
Monsanto eilt ebenfalls etwas in Europa voraus: Sein schlechter Ruf. Bekannt geworden ist das Unternehmen in letzter Zeit vor allem durch die Gen-Diskussion im Zusammenhang mit dem von Monsanto vertriebenen umstrittenen Wirkstoff Glyphosphat in Pflanzenschutzmitteln. Dieser Umstand ruft immer wieder Proteste und Massendemonstrationen gegen den US-Riesen hervor. So fordern die Umweltschützer die Kartellbehörden auf, den Zusammenschluss der beiden Wirtschaftsmächte zu verhindern und somit eine laut WWF "umweltschädliche Monokultur" zu verhindern.
So könnte Bayer nicht nur mit den bürokratischen Aspekten der Übernahme zu kämpfen haben, sondern auch mit Widerstand aus den eigenen Reihen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: JOHN THYS/AFP/Getty Images, Lukassek / Shutterstock.com
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