ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion sinkt im Februar um 1,3 Prozent
Die Produktion im verarbeitenden Sektor Deutschlands ist im Februar wie erwartet gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ging die Produktion gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent zurück und lag um 4,0 (Januar: 1,6) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von 1,0 Prozent prognostiziert. Das für Januar gemeldete monatliche Plus von 2,0 Prozent wurde bestätigt.
Zölle überschatten deutsche Produktionszahlen
Die Produktion im produzierenden Sektor ist im Februar um 1,3 Prozent gesunken. Nach Aussage von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski wäre die Entwicklung auch unter normalen Verhältnissen kaum ermutigend gewesen. "Doch dies sind keine normalen Zeiten. Die jüngsten Zollankündigungen der US-Regierung haben jeden neuen Optimismus deutlich gedämpft", schreibt er in einem Kommentar. Etwa 10 Prozent aller deutschen Exporte gingen in die USA, das seien rund 150 Milliarden Euro pro Jahr. "Auch wenn wir nicht wissen, ob die angekündigten Zölle von den Unternehmen vollständig weitergegeben werden oder wie die US-Nachfrage pro Produkt auf höhere Preise reagieren wird, ist klar, dass eine exportorientierte Wirtschaft wie die deutsche unter einem Handelskrieg leiden wird."
Deutsche Exporte steigen im Februar trotz Zollkonflikt
Die deutsche Wirtschaft hat ihre Ausfuhren im Februar trotz des massiven Zollkonflikts mit den USA gesteigert. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 1,8 Prozent mehr im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 1,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 0,1 Prozent höher. Die Importe stiegen im Februar um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 4,6 Prozent.
Tarifeinigung im öffentlichen Dienst auf 5,8 Prozent mehr Geld
Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst gibt es eine Einigung. Die Beschäftigten bei Bund und Kommunen sollen eine Lohnerhöhung von 5,8 Prozent bekommen, wie die Tarifparteien mitteilten. Die Erhöhung für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten erfolgt in zwei Stufen. Demnach steigen die Einkommen ab 1. April 2025 um 3,0 Prozent, mindestens aber um 110 Euro im Monat; zum 1. Mai 2026 dann noch einmal um 2,8 Prozent.
Trump bezeichnet Zollturbulenzen als "Medizin"
US-Präsident Donald Trump sprach auf dem Rückflug von Florida in der Air Force One mit Reportern und sagte, er habe den Markt nicht absichtlich zum Absturz gebracht und könne nicht vorhersagen, was mit dem Aktienmarkt geschehen wird. "Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen", erklärte Trump. "Ich will nicht, dass irgendetwas abstürzt. Aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen." Trump sagte, er habe das Wochenende damit verbracht, mit führenden Vertretern der Technologiebranche zu sprechen, darunter "vier oder fünf, die als die größten gelten", sowie mit führenden Vertretern von Nationen aus der ganzen Welt. "Ich habe mit vielen Europäern, Asiaten, überall auf der Welt gesprochen. Sie brennen darauf, ein Abkommen zu schließen", sagte er.
Trump will "jährliche Zahlungen" von Europa
US-Präsident Donald Trump lehnt vorerst Zollverhandlungen mit Europa ab und verlangt regelmäßige Zahlungen der Europäer an die USA. Trump sagte dem Fernsehsender CNN, die USA hätten Europa einen hohen Zoll auferlegt, und die Europäer kämen jetzt an den Verhandlungstisch. "Sie wollen reden, aber es wird keine Gespräch geben, ehe sie uns eine Menge Geld auf jährlicher Basis zahlen - für jetzt und für die Vergangenheit."
Musk wünscht sich völligen Freihandel zwischen USA und Europa
Der Unternehmer und Milliardär Elon Musk, ein enger Berater von US-Präsident Donald Trump, hat erklärt, dass er in der Zukunft gerne völligen Freihandel zwischen den USA und Europa sehen würde. Er äußerte sich während eines virtuellen Auftritts bei einer politischen Kundgebung in Italien. "Ich hoffe, man ist sich einig, dass sowohl Europa als auch die Vereinigten Staaten meiner Meinung nach idealerweise zu einer Null-Zoll-Situation übergehen sollten, um eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika zu schaffen", sagte Musk in seiner Rede.
Trump-Berater: Dutzende von Ländern wollen über Zölle verhandeln
Mehr als 50 Länder haben sich an US-Präsident Donald Trump und sein Team gewandt, um Verhandlungen über Zölle aufzunehmen, sagte Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council, dem Sender ABC unter Berufung auf einen Bericht, den er vom US-Handelsbeauftragten erhielt. Hassett räumte ein, dass die Preise steigen könnten, sagte aber, dass die Arbeitnehmer in den USA langfristig davon profitieren würden.
USA streben direkte Gespräche mit dem Iran an - WSJ
Die USA drängen darauf, direkte Atomgespräche mit dem Iran zu führen, sagen US-Regierungsbeamte, da die US-Regierung ein ehrgeiziges Ziel anstrebt: den Abbau von Teherans Atomprogramm. Sollte der Iran zustimmen, wären die Gespräche die ersten direkten Verhandlungen zwischen den beiden Ländern, seit Präsident Donald Trump 2018 aus dem vorherigen Atomabkommen ausgestiegen ist.
+++ Konjunkturdaten +++
China/Währungsreserven März 3,241 Bill USD (Feb: 3,227 Bill USD)
China/Währungsreserven März stiegen um 13,44 Mrd USD zum Vormonat
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
April 07, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)