Dow Jones schließt schwach - Stimuluspaket in weiter Ferne?
Nach den kräftigen Vortagesgewinnen zeigte sich der US-Leitindex am Donnerstag mit Abschlägen.
Der Dow Jones büßte zu Beginn der Donnerstagssitzung 0,19 Prozent auf 27.922,51 Punkte ein und verblieb auf diesem Niveau auf rotem Terrain. Zur Schlussglocke stand ein Verlust von 0,29 Prozent bei 27,896.72 Zählern an der Kurstafel.
Die besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stützten das Sentiment nicht. Sie sind erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie im März unter die Marke von 1 Million gefallen. Es wurde ein Rückgang um 228.000 auf 963.000 verzeichnet. Volkswirte hatten nur ein Minus auf 1.100.000 vorhergesagt.
Bessere Daten sind aus Marktsicht ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sprechen sie für eine stärkere Erholung der US-Wirtschaft. Auf der anderen Seite sinkt damit der Druck für zusätzliche geldpolitische und fiskalische Stimulierungsmaßnahmen.
Die Entwicklung bei den wöchentlichen Erstanträgen liefert einen guten Indikator, wie schnell sich die US-Konjunktur erholen wird, sagt Sebastian Mackay, Fondsmanager bei Invesco. "Der US-Arbeitsmarkt hat einen enormen Einbruch erlebt und die Erholung findet nur sehr langsam statt", so der Teilnehmer weiter. Etwas belastend wirkt die Zunahme der Neuinfektionen in den USA, die auf das höchste Niveau seit vier Tagen gestiegen sind.
Kein US-Konjunkturprogramm in Sicht
Weiter keine Neuigkeiten gab es bei den Verhandlungen von Republikanern und Demokraten für ein neues US-Konjunkturprogramm. Mittlerweile schwindet die Hoffnung bei den Investoren, dass es hier rasch zu einer Einigung kommen wird. Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, sagte, beide Seiten seien weiter "meilenweit voneinander entfernt", und die Demokraten würden Gespräche nur dann wieder aufnehmen, wenn die Republikaner zustimmten, deutlich mehr als 1 Billion Dollar auszugeben.
Im Späthandel sorgte dann ein Bericht von CNBC für Verunsicherung: Demnach gibt es weiterhin keine Einigung auf das Stimuluspaket und diese könnte sich deutlich verzögern, da der Senat nun in die Sommerpause gehe.
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires
Weitere News
Bildquellen: spirit of america / Shutterstock.com, Frontpage / Shutterstock.com