Jefferies sieht Tesla-Aktie bei 1.400 US-Dollar: Wie die Analysten das höchste Kursziel der Wall Street rechtfertigen
Elon Musk hat mit seiner Umfrage bei Twitter, ob er sich von Tesla-Aktien trennen soll, für Aufruhr unter Anlegern gesorgt. Das Analystenhaus Jefferies scheint dies aber wenig zu beeindrucken, die Experten hoben ihr Kursziel für die Tesla-Aktie um 50 Prozent an.
Werte in diesem Artikel
• Jefferies hebt Tesla-Kursziel an
• Höchstes Kursziel der Wall Street
• Tesla als handfester Konkurrent der Automobilindustrie
In einer Kundenmitteilung zeigten sich die Analysten von Jefferies überaus optimistisch für die weitere Kursentwicklung der Tesla-Aktie. Mit ihrem neuen Kursziel setzen sie sich unter den Wall Street-Banken und -Brokern an die Spitze der Tesla-Bullen.
Tesla mit Branchen- und Wettbewerbsvorteilen
Jefferies-Analyst Philippe Houchois hat sein Kursziel für die Tesla-Aktie von 950 US-Dollar auf 1.400 US-Dollar angehoben. Kein Experte ist positiver gestimmt, was die Aussichten für den Anteilsschein des Elektroautobauers an der Börse angeht. In einer Kundenmitteilung, aus der "MarketWatch" zitiert, zog er insbesondere die Geschäftsentwicklung in den letzten beiden Quartalen zur Rechtfertigung seines Kursziels heran: Die Ergebnisse in den Berichtszeiträumen seien "beeindruckend" gewesen. Der Elektroautobauer entwickele sich von einem lediglich konzeptionellen Herausforderer zu einem handfesten Konkurrenten für die klassische Automobilindustrie.
Zeitgleich nannte der Experte eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen, die Tesla gegenüber der direkten Konkurrenz habe. Tesla sei in der Lage, die Komplexität und Ineffizienz, die vielen Branchenkollegen zu schaffen mache, zu vermeiden, etwa im Bereich Batterie- und Chipbeschaffung. Tesla befinde sich zunehmend in der Lage, seine Ziele Bezahlbarkeit und Tempo in Einklang bringen zu können. Ziele, die in der Vision von Elon Musk genauso wichtig seien, wie Rentabilität, zitiert das Portal aus der Kundenmitteilung.
In den kommenden drei bis fünf Jahren werde Tesla seinen Konkurrenten Marktanteile abnehmen und einen "überproportionalen Anteil am Gewinn-Pool der Branche" für sich vereinnahmen, zeigt sich Houchois optimistisch.
Experten von Musks Aktienverkauf unbeeindruckt
Den Optimismus des Jefferies-Analysten teilen nicht alle Experten, die die Tesla-Aktie unter Beobachtung haben. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 824 US-Dollar und damit deutlich unterhalb des aktuellen Kursniveaus. Die Aktie erhält ein durchschnittliches "Hold"-Rating.
Die jüngste Twitter-Aktion von Elon Musk, in der der Tesla-Chef die Community darüber abstimmen ließ, ob er Tesla-Aktien im Milliardenwert auf den Markt werfen solle, nehmen die meisten Experten aber weitgehend unaufgeregt zur Kenntnis. Die Taktik, die Öffentlichkeit präventiv zu fragen, sei klug gewesen, betont etwa Steen Jakobsen, Chief Investment Officer der Saxo Bank. Den Aktienverkauf traditionell über die Börse ankündigen zu lassen, hätte sich negativ auf Tesla auswirken können. Ein solcher Schritt könne eine negative Überraschung vermeiden und "es Elon Musk ermöglichen, einige seiner Beteiligungen bei Tesla zu liquidieren", zitiert MarketWatch den Experten.
Auch Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, glaubt nicht daran, dass Musk mit seiner Twitter-Umfrage schlafende Hunde geweckt hat. "Musk hätte so oder so bald mit Verkäufen begonnen, um die Monster-Steuern auf seine Aktienoptionen zu begleichen", so der Experte gegenüber "Deutsche Welle". Mit der Twitter-Abstimmung behalte Musk aber die Deutungshoheit über diese Aktienplatzierung. "'Follower fordern Musk zum Verkauf von zehn Prozent seiner Anteile auf' klingt viel besser als 'Musk wirft zehn Prozent seiner Tesla-Aktien auf den Markt'", so Wilson.
Redaktion finanzen.net
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