Warum ein Tweet Tesla-Chef Elon Musk an einem Tag 15 Milliarden Dollar gekostet hat
Das Vermögen von Tesla-Chef Elon Musk ist in den vergangenen Tagen massiv abgesackt. Schuld daran könnte sein eigenes Twitter-Verhalten sein.
Werte in diesem Artikel
• Die Tesla-Aktie ist in einen Bärenmarkt eingetreten
• Musks Vermögen empfindlich geschrumpft
• Twitter-Streit über Bitcoin möglicher Auslöser
Erst vor wenigen Monaten hatte der Chef des Elektroautobauers Tesla, Elon Musk, die Pole Position unter den reichsten Menschen der Welt erobert und den bisherigen Spitzenreiter, den Amazon-Gründer Jeff Bezos, vom Thron gestoßen. Dabei war es insbesondere die starke Entwicklung der Tesla-Aktie, die das Vermögen von Musk nach oben trieb. Als größter Einzelaktionär profitierte er direkt von dem gestiegenen Börsenwert des von ihm geleiteten Unternehmens.
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Tesla-Chef polarisiert auf Twitter
Doch das Vergnügen, an Platz 1 der reichsten Menschen der Welt zu stehen, war nur von kurzer Dauer, denn zum Wochenstart musste Musk den Staffelstab erneut an Bezos abgeben, nachdem die Tesla-Aktie abermals kräftig Federn lassen musste und nun offiziell in einem Bärenmarkt eingetreten ist. Mehr als 20 Prozent verlor der Anteilsschein des Elektroautopioniers seit seinem Allzeithoch vom 25. Januar. Und schuld daran könnte auch Musk selbst sein.
Denn neben der Tatsache, dass viele Anleger nach einer überaus positiv verlaufenen Aktienkursentwicklung in den vergangenen Monaten möglicherweise Gewinne mitgenommen haben und andere angesichts der massiv gestiegenen Konzernbewertung unter Umständen kalte Füße bekommen haben, dürfte auch das Twitter-Verhalten des Tesla-Chefs selbst mitverantwortlich für den jüngsten Abwärtstrend bei der Tesla-Aktie sein.
Denn am vergangenen Wochenende hatte Elon Musk einmal mehr sein Lieblingsmedium genutzt, um Investments unter die Lupe zu nehmen. In den vergangenen Wochen hatte er neben GameStop und Etsy insbesondere auch über den Kryptowährungsmarkt getwittert, und etwa der Spaßwährung Doge Coin zu einem Kurssprung verholfen.
Twitter-Beef mit Peter Schiff
Und auch auf die älteste Kryptowährung der Welt nahm Musk am Wochenende Bezug - und zwar in einer Diskussion mit dem Ökonom und Marktstrategen Peter Schiff. Dieser hatte in einem Tweet darauf verwiesen, dass Musk noch im Dezember Kritik an Kryptowährungen geübt hat und sie in Relation zu Fiat-Währungen stellte. Schiff selbst stimmte dem zu und betonte, er halte Kryptowährungen sogar noch für schlechter als Fiatgeld, seiner Ansicht nach sei Gold zu bevorzugen.
According to @elonmusk "Bitcoin is almost as BS as fiat money." So Musk regards both #Bitcoin and fiat as BS. I agree, I just think Bitcoin, which is digital fiat, is even more BS than the paper fiat issued by central banks. #Gold is not BS. It's real money and better than both!
- Peter 🍆 Schiff (@PeterSchiff) February 19, 2021
Musk müsse als "Ingenieur" doch wissen, dass es einen Unterschied zwischen einem Gegenstand, den man anfassen und einer "Abfolge von Zahlen" gebe, begründete Schiff seine Gold-Affinität. Bloße Daten seien eben kein Geld, könnten dieses zwar repräsentieren, es aber nie ersetzen, legte Schiff nach und erklärte, als Bitcoin-Besitzer müsse man zunächst einen Händler finden, der die Währung akzeptiere.
Money isn't data. Data can represent money but can't replace it. Money improved barter, gold improved money, and data improved #gold. Bitcoin is a return to barter. All sellers will accept money. With #Bitcoin you must find a seller who has what you want and wants what you have.
- Peter 🍆 Schiff (@PeterSchiff) February 20, 2021
Elon Musk schaltete sich in die Diskussion ein und erklärte seine Sicht der Dinge: Wer sich darauf einlasse, dass ein Dritter, ein Depotverwalter etwa, seine Goldeinlagen verwahre, könne ebenso gut Kryptowährungen besitzen, denn in dem Fall hätten Besitzer ebenfalls nur eine Reihe von Daten, die ihn als Gold-Besitzer auswiesen, nicht aber das Gold selbst.
Musk verliert Milliarden
Der Bitcoin eroberte am Wochenende bei 58.354 US-Dollar einen neuen Rekordstand. Doch die Freude darüber hielt sich in der Kryptocommunity nicht lange, denn Musks Twitter-Aktivität war noch nicht beendet: In einem Folgekommentar erklärte der Tesla-Chef, dass er die Bewertungen für Bitcoin und Ether für zu hoch halte:
That said, BTC & ETH do seem high lol
- Elon Musk (@elonmusk) February 20, 2021
Die Reaktion des Marktes fiel eindeutig aus: Der Bitcoin legte den Rückwärtsgang ein, es kam zu einem regelrechten Blutbad am Kryptomarkt. Und nicht nur Bitcoin & Co. gerieten unter Druck, sondern auch die Tesla-Aktie verlor zum Wochenstar massiv an Wert. Denn der Elektroautobauer hatte erst vor wenigen Tagen ein Investment von 1,5 Milliarden US-Dollar in Bitcoin bekannt gegeben. Mit der Einschätzung von Musk, dass die Digitalwährungen zu hoch bewertet sind, hat der Tesla-Chef also nicht nur den Bitcoin unter Druck gebracht sondern damit zeitgleich auch Tesla, denn die Bitcoin-Anteile des Autobauers verloren in dem Zusammenhang ebenfalls an Wert.
Peter Schiff brachte den Bitcoin-Absturz in direkten Zusammengang mit dem Musk-Tweet und erklärte, dass die Tesla-Aktie nur zwei Wochen, nachdem Musk 1,5 Milliarden US-Dollar an Aktionärsgeldern für den Kauf von Bitcoin ausgegeben habe, in einen Bärenmarkt eingetreten sei. Ein Vorbild, dem andere CEOs eher wohl eher nicht folgen würden.
Two weeks after @elonmusk announced that he spent $1.5 billion of shareholder money buying Bitcoin, #Tesla stock entered a bear market, plunging 20% from its all-time high set on Jan. 25th, and 16% since disclosing the #Bitcoin buy. Not an example other CEOs will likely follow!
- Peter 🍆 Schiff (@PeterSchiff) February 22, 2021
Musk beendete die Diskussion an dieser Stelle und antwortete lediglich noch mit einem Auberginen-Emoji.
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In Summe hat Elon Musk allein am Montag 15 Milliarden US-Dollar Vermögen verloren, nur durch die Tatsache, dass die Tesla-Aktie zum Wochenstart um 8,6 Prozent gefallen ist. Am Folgetag ging es an der Nasdaq für Tesla um weitere 2,19 Prozent nach unten, die Aktie notiert jetzt unter 700 US-Dollar und damit 200 US-Dollar unter dem bisherigen Rekordhoch.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Chris Saucedo/Getty Images for SXSW, ChinaFotoPress/ChinaFotoPress via Getty Images
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