Börsenlieblinge auf der Kippe? So könnte es 2019 für FAANG-Aktien aussehen
Noch vor einem Jahr galt die FAANG-Aktiengruppe als das Investment schlechthin. Doch das turbulente Börsenjahr 2018 machte auch vor den Börsenlieblingen keinen Halt und sorgte zuletzt für massive Abgaben. Wie könnte es 2019 weitergehen?
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Das Akronym FAANG beinhaltet die Anfangsbuchstaben der Unternehmen Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Alphabet-Tochter Google. Die Riesen der Technologiebranche erwiesen sich lange Zeit als stark gefragtes Investment und kannten besonders in der ersten Hälfte 2018 kein Halten mehr. Allerdings kam die Trendwende im Oktober: Auf breiter Front gaben sämtliche Börsen nach. Der NASDAQ Composite verlor seit dem 1. Oktober 2018 bis zum Börsenschluss des vergangenen Freitags mehr als 16 Prozent - vor diesem Richtungswechsel konnten sich auch die FAANG-Werte nicht retten, die etliche ihrer Gewinne wieder abgaben.
Turbulenzen in 2018
Das vergangene Jahr stellte sich als aufregendes Börsenjahr heraus, das zunächst mit rasanten Aufwärtsbewegungen einherging: Vom Jahresanfang 2018 bis zum Rekordhoch Anfang Oktober konnte Apple über 35 Prozent gutmachen. Daneben gewann Amazon rund 48 Prozent bis zum Hoch im September, Google legte bis Ende Juli letzten Jahres knapp 20 Prozent seit dem 1. Januar 2018 zu und verbuchte ebenfalls neue Rekordstände. Doch nach der im Oktober begonnenen Talfahrt stellt sich nun die Frage, wie es in Zukunft um die FAANG-Aktien stehen wird - von den hohen Kursen mit neuen Höchstständen musste sich die Aktiengruppe deutlich entfernen. Bieten sich im Rahmen der Korrektur eventuell günstige Einstiegs- bzw. Kaufgelegenheiten oder ziehen die Bären die fünf Werte weiterhin abwärts?
Facebook stark belastet
Im Jahr 2018 beherrschte vor allem ein Thema die Meldungen rund um das Soziale Netzwerk: Datenschutz. Der Skandal rund um Facebook und die Datenanalysefirma Crambridge Analytica schuf eine deutliche Kluft im Vertrauen der Nutzer und Anleger. Die Zahlen der Nutzer sowie das Geschäftsmodell wurden deutlich belastet und Führungskräfte des Internetkonzerns mussten sich verantworten. Infolgedessen verlor der Aktienkurs von Facebook im Gesamtjahr 2018 mehr als 27 Prozent - und performte damit innerhalb der FAANG-Gruppe am schlechtesten.
Bislang scheint die Aufregung um den Datenmissbrauch allerdings auch noch nicht überstanden zu sein: So wird beispielsweise das Bundeskartellamt in naher Zukunft ein Verfahren gegen das Soziale Netzwerk abschließen. Wie CNBC verlautet, könnte Facebook in diesem Jahr auch von der unabhängigen US-Bundesbehörde Federal Trade Commission (FTC) konfrontiert werden. Es ist also durchaus möglich, dass die Aktie von weiteren schlechten Nachrichten zu diesen Fällen in Mitleidenschaft gezogen wird.
Wenig bewegtes Google
Google-Mutter Alphabet hatte ebenfalls mit Schwierigkeiten im Content- und Datenschutzbereich zu kämpfen, konnte ihre Regelungen aber vor dem Kongress rechtfertigen. Für viel Bewegung sorgten die internen Vorwürfe zum Umgang mit Diskriminierung und Belästigung. "Wir wissen, dass wir in der Vergangenheit nicht immer alles richtig gemacht haben, und das tut uns aufrichtig leid", besänftigte Google-Chef Sundar Pichai im Anschluss an initiierte Änderungen in einer offiziellen Mitteilung. Dem entgegenwirken konnten zum einen die sich positiv entwickelnden Werbeeinnahmen und Erfolge rund um autonomes Fahren bei der Tochter Waymo. Auf Jahressicht zeigte sich Google weniger bewegt als seine Gruppenmitglieder: Die Aktie verbuchte in 2018 ein Minus von insgesamt 2,76 Prozent. Für 2019 könnte daher noch Luft nach oben sein und eine positive Entwicklung anstehen, wenn es nicht erneut zu Skandalen wie im vergangenen Jahr kommt.
Apple mit anderen Komplikationen
Während die beiden Internetschwergewichte in erster Linie mit Datenmissbrauch zu kämpfen hatten, gewann Apple das Rennen um die Billionen-Krone - doch den Titel als wertvollstes, börsennotiertes Unternehmen nach Marktkapitalisierung musste der iKonzern bald wieder abgeben. Das Unternehmen musste Schwierigkeiten beim Erreichen der Verkaufszahlen verbuchen. Es gelang dem Technologie-Riesen auch nicht, diese mit den Heim- und Uhrenprodukten auszugleichen, da es in diesem Segment an Schwung fehlte. Die Aktie wurde vor allem belastet, als Apple zur Q4-Bilanz verkündete, keine Absatzzahlen mehr für das iPhone und andere Produktlinien veröffentlichen zu wollen. Im Gesamtjahr 2018 fielen die Papiere von Apple - trotz der enormen Zuschläge bis zum Rekordhoch - um 8,45 Prozent.
Obwohl Apple vom Datenschutzskandal weitestgehend verschont blieb, lässt schließlich das verlangsamte Umsatzwachstum und nicht zuletzt die kürzlich eingeräumte Umsatzwarnung in Kombination mit einer eher unsicheren Zukunft nichts Gutes verheißen, da sich diese Probleme im neuen Jahr fortsetzen könnten. Andererseits setzt Apple möglicherweise auf einen Strategiewechsel: Zuletzt verkündete Samsung, mit Apple zu kooperieren, um Apple-Inhalte in naher Zukunft auf Samsung-Geräten verfügbar zu machen. Ob Apple mit Entscheidungen wie diesen das Ruder rumreißen kann, bleibt wohl abzuwarten.
Amazon unter den Gewinnern?
Der E-Commerce-Riese Amazon ging als einer von zwei FAANG-Werten mit Gewinnen aus dem vergangenen Jahr: Ein Plus in Höhe von über 26 Prozent blieb Ende 2018 noch an der Kurstafel stehen. Amazon baute etliche Standbeine weiter aus und arbeitete vor allem in den Bereichen Gesundheit und Medien. Des Weiteren avisierte das Handelsunternehmen bedeutende Investitionen an drei neuen Standorten.
Die Aktie kletterte ebenfalls kräftig in die Höhe, wurde aber von Marktturbulenzen zurückgeworfen. Außerdem wirkte sich eine schwache Prognose für das Weihnachtsgeschäft negativ auf den Aktienkurs aus. Zudem stand auch Amazon genau wie Facebook im Fokus von Forderungen nach mehr Regulierung. Der Fortgang dieser Thematik könnte sich unmittelbar auf den Kurs auswirken, wenn bedeutende Maßnahmen ergriffen werden. Doch zuletzt konnte Amazon mit einer erfreulichen Meldung glänzen: Der FAANG-Wert verbuchte das stärkste Weihnachtsgeschäft seit seinem Bestehen.
Netflix mit hohem Bargeldfluss
Netflix eilte prozentual gesehen den anderen FAANG-Aktien davon: Mit einer Steigerung von über 33 Prozent beging der Streaming-Dienst den Jahreswechsel. Dazu verhalf das erfolgreiche Programm: Da Netflix seine usprünglich angedachten Content-Ausgaben erhöhte, konnte der Film- und Serien-Anbieter seine unmittelbaren Konkurrenten übertrumpfen - die Eigenproduktionen liefen dabei wohl besonders erfolgsversprechend. Außerdem hat der Streaming-Dienst weitere namhafte Partnerschaften angekündigt. Zwar klingt dies zunächst positiv, allerdings könnten sich die hohen Ausgaben im neuen Jahr belastend auf die Aktie auswirken.
Fazit
Wie genau sich die FAANG-Aktien in 2019 präsentieren, lässt sich vor dem Abschluss bestimmter Themen eher schwer voraussagen: Vor allem das vehemente Thema Datenschutz schwebt offenbar weiterhin über den Unternehmen, weshalb der Ausgang einen erheblichen Einfluss darauf haben könnte, wie es in naher Zukunft bei einem Großteil der Werte innerhalb der Aktiengruppe weitergeht. Sogar Experten sind sich uneinig, wie die FAANG-Werte einzustufen sind. Während Finanzmanager Peter Boockvar, CIO bei Bleakley Advisory Group bereits im Herbst das Ende der Aktiengruppe verkündete, pocht der Börsen-Veteran Art Cashin darauf, dass die Aktienmärkte FAANG brauchen, um "einheitlich und beständig" zu sein, erklärt der Trader auf "Squawk on the Street".
Redaktion finanzen.net
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