Silicon Valley: Startups vs. Techriesen - Wen die Corona-Pandemie härter trifft
Die Startup-Kultur des Silicon Valley wird durch die Corona-Pandemie auf die Probe gestellt. Jungunternehmen, die sich in der Wachstumsphase befinden, fürchten um ihre Kapitalzuflüsse, ergo um ihre Existenz. Etablierte Tech-Konzerne und Nischenunternehmen profitieren hingegen durch das Virus.
Werte in diesem Artikel
• Silicon Valley von Corona-Pandemie stark getroffen
• Startups fürchten um Kapitalzuflüsse
• Etablierte Konzerne profitieren
Startups im Silicon Valley leiden unter der Corona-Pandemie
Das Coronavirus hat die Welt verändert, soziale Kontakte werden gemieden, an Urlaub und Reisen ist nicht zu denken. Die Weltwirtschaft ist ins Stocken geraten und in eine Krise abgerutscht, deren Ausmaß an die Dotcom-Blase von 2000 erinnert oder an die Finanzkrise 2008.
Betroffen sind flächendeckend alle Branchen, auch die Tech-Industrie des Silicon Valleys wird durch die Pandemie beeinflusst. Vielen Startups gehen die Investoren aus und damit geht Kapital in Millionenhöhe verloren.
Bei vielen Jungunternehmen brechen zudem die Umsätze rapide ein, bei manchen bewegen sich die Erlöse in Richtung null.
Das Startup Class Pass vermittelt Fitnessstudios an potentielle Mitglieder, da diese jedoch zurzeit geschlossen bleiben, generiert das Unternehmen keine Umsätze mehr. Wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, sind hier die Umsätze um 95 Prozent gefallen und das innerhalb von zehn Tagen.
Auch das Kalifornische Startup Bird, welches deutschlandweit E-Scooter verleiht, musste bereits über 30 Prozent der Belegschaft entlassen.
Investoren horten Gelder
Das Silicon Valley wird demnach wirtschaftlich so hart wie zuletzt vor 12 Jahren während der Immobilienkrise getroffen, "Die Covid-19-Pandemie ist aber eine ganz andere Herausforderung als jede andere in der jüngeren Geschichte […] nicht nur wegen ihres Ausmaßes, sondern auch wegen ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen", erklärt Margaret O’Mara, Historikerin der University of Washington, im Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung.
Da die USA besonders stark durch die Pandemie beeinträchtigt und die Startup-Branche des Silicon Valleys ohne größere Kapitalreserven aufgebaut ist, stecken die Jungunternehmen hier besonders tief in der Krise.
Das liegt an der Natur von Startups, sie "gehorchen einer Hochrisiko-Logik", wie Guido Mingels in einer SPIEGEL-Analyse erklärt. Demnach sind Startups auf stetige Kapitalzuflüsse angewiesen, um den nötigen Schub für schnelles Wachstum zu generieren. Dementsprechend werden Startups in der Regel nicht von herkömmlichen Banken finanziert, sondern von sogenannten Venture Capitalists, als Risikokapital-Anlegern.
Infolgedessen bleiben viele kleine Startups aufgrund der Krise auf der Strecke. Entweder werden sie von kapitalstarken Konzernen aufgekauft oder sie verschwinden vom Markt. So mussten unzählige Jungunternehmen im Silicon Valley bereits Mitarbeiter entlassen und geplante Börsengänge und Expansionen bis auf Weiteres stoppen.
Alex Fries von Alpana Ventures, ein Wagniskapitalgeber, erklärt gegenüber der NZZ: "Die Investoren haben weitgehend aufgehört zu investieren." Und ohne Kapitalzuflüsse können viele Startups nicht wachsen beziehungsweise ihren Betrieb aufrechterhalten.
So wird es von der Dauer und Signifikanz des wirtschaftlichen Stillstandes im Silicon Valley abhängen, wie sich die dortige Unternehmensstruktur verändern wird.
Digitale Kommunikation und Lieferdienste profitieren von der Krise
So könnten sich vor allem die kleinen Startups und weitere Jungunternehmen, die auf Investitionsgelder angewiesen sind, als große Verlierer im Silicon Valley herausstellen. Auf der anderen Seite profitieren die großen etablierten Tech-Giganten durch die Pandemie. So berichtet, laut SPIEGEL, Facebook von erhöhter Nutzeraktivität. In schwer durch das Virus betroffenen Ländern, sei die Nachrichtenaktivität um 50 Prozent gestiegen.
Apple hingegen hatte mit Lieferengpässen zu kämpfen, die sich jedoch dank großer Kapitalreserven ohne Weiteres überbrücken ließen. Dennoch rechnen Experten auch bei dem wertvollsten Börsenunternehmen mit Umsatzeinbrüchen, da die Nachfrage aufgrund von finanziellen Nöten innerhalb der Bevölkerung einbrechen wird. Am 30 April wird Apple seine Quartalszahlen inklusive Zukunftsaussichten veröffentlichen, dann wird sich der Einfluss des Coronavirus besser erkennen lassen.
Für Google wird die Corona-Krise voraussichtlich ohne signifikante wirtschaftliche Folgen bleiben. Seit Anfang April befindet sich die Aktie des Tech-Giganten sogar wieder in der Aufwärtsbewegung, nachdem sie Ende Februar abstürzte. Doch auch Google verfügt über ausreichend finanzielle Reserven, um beispielsweise die Einbrüche aus Werbeeinnahmen kompensieren zu können.
Für Tesla hingegen könnten die Auswirkungen der Pandemie signifikanter ausfallen, denn das Unternehmen musste das Werk in Kalifornien schließen und produzierte dementsprechend hier keine Fahrzeuge mehr. Auch hier werden die Prognosen für das kommende Quartal demnächst veröffentlicht. Investoren rechnen mit starken Umsatzeinbrüchen, welche durch ein starkes erstes Quartal jedoch zu Teilen kompensiert werden könnten. Für Tesla wird laut Experten vor allem die Dauer der Krise für die langfristigen Folgen des Unternehmens einen relevanten Faktor spielen. Nach einem Zwischentief von 361 US-Dollar vom 18. März, konnte sich der Aktienkurs wieder erholen und stieg zeitweise auf 690 US-Dollar.
Digitale Kommunikationsanbieter wie Zoom und Slack, oder die Lieferdienste Doordash, GrubHub und Postmates, welche alle im Silicon Valley entstanden sind, können sich untedessen zu den wirtschaftlichen Gewinnern der aktuellen Krise zählen, ihr Geschäftsmodell ist aktuell stark gefragt.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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