Speicherbetreiber befürchten keinen Gasmangel trotz starker Entleerung

13.03.25 12:46 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Trotz einer starken Entleerung der Erdgasspeicher in Deutschland in den ersten beiden Monaten befürchten die Speicherbetreiber in diesem Winter keinen Gas-Engpass. Berechnungen zeigten, dass niedrige Temperaturen im März nicht zu einer Entleerung der Speicher führen, berichtete der Branchenverband Initiative Energien Speichern (Ines). Seit Jahresbeginn seien den Speichern mehr als 120 Terawattstunden Gas entnommen worden. Dies entspreche fast der Hälfte der gesamten Speicherkapazität. Am Mittwochmorgen waren die Speicher noch zu knapp 31,5 Prozent gefüllt.

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Der Verband nennt zwei Hauptgründe für die starke Entleerung der Speicher im Januar und Februar. Zum einen sei die Versorgungsaufgabe der Speicher deutlich größer als in den beiden zurückliegenden Wintern gewesen. Dies sei vor allem auf einen deutlich kälteren Februar zurückzuführen, sagte Ines-Geschäftsführer Sebastian Heinermann. Zum anderen könnten Preissignale zu größeren Ausspeicherungen geführt haben. "Derzeit liegen die Gaspreise am Spotmarkt oder für den Sommer 2025 über den Preisen im Winter 2025/26."

Verband sieht aktuell keinen Marktanreiz für Speicherbefüllung

Der Verband hält eine erneute vollständige Befüllung der Gasspeicher im Sommer 2025 technisch für möglich. "Aufgrund der aktuellen Preissituation - höhere Gaspreise im Sommer als im Winter - besteht derzeit allerdings kein ausreichender marktwirtschaftlicher Anreiz, die Gasspeicher vor dem kommenden Winter erneut zu befüllen." Es müsse daher zügig geklärt werden, wie die Gasspeicher über den Sommer hinweg befüllt werden können. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Gasspeicher am 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein müssen.

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Heinermann verwies in diesem Zusammenhang auf einen Vorschlag des für die Gasmarktorganisation in Deutschland zuständigen Unternehmens Trading Hub Europe (THE). THE hatte sogenannte "Strategischen Befüllungsinstrumente" (SBI) vorgeschlagen. Würde dieses Instrument angewandt, bekämen Gas-Großhändler im Rahmen einer Ausschreibung Geld dafür, dass sie am Stichtag 1. November bestimmte Gasmengen eingespeichert haben. Der Speicherverband hält die SBI laut Heinermann grundsätzlich für geeignet, eine Befüllung der Gasspeicher abzusichern./tob/DP/nas