SPD: Günther muss Einladung von Northvolt annehmen

17.02.25 12:22 Uhr

KIEL (dpa-AFX) - Schleswig-Holsteins SPD-Fraktion fordert Ministerpräsident Daniel Günther und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (beide CDU) dazu auf, der Einladung von Northvolt nachzukommen, ihre Fabrik in Schweden zu besuchen. "Das bis heute noch kein Vertreter der Landesregierung sich in Schweden ein Bild vor Ort gemacht hat, ist fahrlässig", sagte der SPD-Abgeordnete Kianusch Stender. Die wirtschaftliche Situation des schwedischen Batterieherstellers werfe viele Fragen auf.

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Bei der Ansiedlung von Northvolt in Heide nimmt die Landesregierung laut Stender einen mittleren dreistelligen Millionenbeitrag in die Hand: "Da ist es schlichtweg ihre Pflicht, sich umfassend mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen, das bei uns eine Fabrik in so einer großen Dimension aufbaut."

Landesregierung noch nie zu Besuch in Schweden

Northvolt hatte Schleswig-Holsteins Landesregierung zuletzt erneut zu einer Besichtigung der Batteriezellfabrik im schwedischen Skelleftea eingeladen. Bereits im Juli 2024 wurde den Abgeordneten nahegelegt, die Fabriken zu besuchen. Damals hatte das Unternehmen die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses in die erste "Gigafactory" eingeladen.

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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war bisher noch kein Mitglied der Landesregierung bei Northvolt in Schweden vor Ort.

Northvolt-Finanzkrise

Northvolt will bei Heide Batteriezellen für bis zu eine Million Elektroautos pro Jahr bauen, ringt aber seit längerem mit Finanzproblemen. Im November hatte das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz (Chapter 11 des US-Insolvenzrechts) beantragt. Die Krise könnte für den Bund und das Land Schleswig-Holstein teuer werden. Northvolt hat rund 600 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW erhalten, für die Bund und Land je zur Hälfte bürgen.

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Im Zuge der Krise hatte das Unternehmen im September die Entlassung von schätzungsweise 1.600 Mitarbeitern in seiner schwedischen Heimat angekündigt. Nicht betroffen ist nach Angaben des Unternehmens sein Batteriewerk, das in Heide gebaut wird./xil/DP/tih