Sektor-Rotation erwartet

Investment-Playbook für 2024: Das prognostiziert Jim Cramer für US-Aktien

13.01.24 20:52 Uhr

Tech-Gigangen verlieren Anleger-Gunst: Jim Cramers Börsenprognosen für 2024 | finanzen.net

TV-Börsenexperte Jim Cramer erwartet für 2024 einige neue Entwicklungen am US-Aktienmarkt. So dürften bisherige Börsenlieblinge die Gunst der Anleger - vorerst - verlieren und dafür andere, eher langweilige Aktien gefragt sein.

Werte in diesem Artikel
Aktien

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Indizes

43.036,4 PKT 129,4 PKT 0,30%

19.930,0 PKT 165,1 PKT 0,84%

6.009,1 PKT 35,1 PKT 0,59%

• Jim Cramer erwartet Sektor-Rotation weg von Big Tech
• Vernachlässigte, langweilige Titel dürften wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen
• US-Geldpolitik dürfte weiter Kurs an Wall Street vorgeben



Das Jahr 2024 begann für die großen US-Indizes eher holprig. Während der Dow Jones Industrial am ersten Handelstag des Jahres noch etwas zulegen konnte, gab der S&P 500 leicht nach, während der NASDAQ Composite deutliche 1,6 Prozent verlor. TV-Moderator und Börsenexperte Jim Cramer sieht darin erste Anzeichen für eine stattfindende Sektor-Rotation, wie sie zu Jahresbeginn häufiger vorkomme - vor allem nach einem Bullrun wie 2023.

Cramer erwartet "neuen Markt"

Wie Jim Cramer in seiner "CNBC"-Sendung "Mad Money" erklärte, würden Anleger 2024 immer mehr an einer Fortsetzung der Rally bei den großen Tech-Werten zweifeln - und auch er glaube, dass der Run bei den sogenannten "Magnificent Seven" - nämlich Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, NVIDIA und Tesla - nicht so weitergehen könne. In diesem Jahr werde sich das daher in einer Sektor-Rotation an der Wall Street niederschlagen, wobei die Tech-Aktien als Geldquellen fungieren würden, aus denen Mittel abgezogen würden, um sie in andere Unternehmen zu investieren. "Meiner Kristallkugel zufolge werden die Leute Gewinne bei den Besten der Besten mitnehmen, denen, die diesen Markt definiert haben, ja, den Magnificent Seven und ihren Freunden", so Cramer. Dieses Geld werde dann in Unternehmen fließen, "die seit Ewigkeiten keinen Respekt mehr genießen" und daher bis vor Kurzem noch ignoriert wurden, so der Börsenkenner.

Gefragt seien 2024 statt Big Tech nun laut Cramer Unternehmen aus den Sektoren Nahrungsmittel, Pharma und Finanzen, die mittlerweile im Vergleich zu den Gewinnern am Markt zu billig bewertet seien. Unter anderem nannte er in seiner Sendung als Beispiele das US-Pharmaunternehmen Merck & Co. und den Nahrungsmittelkonzern General Mills, deren Aktien 2023 stagniert bzw. deutlich nachgegeben hatten. Zu den neuen Gewinnern würden außerdem auch Finanzwerte wie JPMorgan zählen, so wie vor allem auch Dividendentitel. "Dies ist ein neuer Markt [...], in dem die Mega-Cap-Tech-Aktien nicht mehr führend sind. Es ist ein Markt, in dem das Geld in viele langweilige Aktien mit höherer Rendite sowie in kleinere Aktien, das Gesundheitswesen, Banken, REITs und Versorgungsunternehmen investiert wird."

Die Rotation weg von Big Tech könne laut Cramer für einige Aktien zwar "brutal" ausfallen, sei aber voraussichtlich nur temporär. Denn die Magnificent Seven seien trotzdem noch immer großartige Unternehmen, auch wenn der Markt die Liebe zu ihnen vorübergehend verloren habe. Anleger sollten sich jedoch keine Sorgen machen, denn "die Sieben werden irgendwann an ihren rechtmäßigen Platz zurückkehren", so der "CNBC"-Host. Daher ergebe sich 2024 auch die Chance, diese Aktien zu einem tieferen Preis zu kaufen. "Warten Sie geduldig auf den Ausverkauf, den ich erwarte, und tätigen Sie dann einige Käufe", empfahl Cramer.

Fed-Politik auch 2024 für Wall Street richtungsweisend

Laut Cramer sei die 2024 stattfindende Sektor-Rotation weg von Tech-Titeln und hin zu Dividendenaktien auch darauf zurückzuführen, dass immer mehr Anleger an baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Federal Reserve glauben würden. Denn eine verhältnismäßig sichere Rendite durch Dividenden werde bei niedrigeren Zinsen wieder wertvoller. Damit zeige sich laut dem Börsenexperten aber auch, dass die Politik der Fed auch 2024 - wie schon im Vorjahr - entscheidend für die Bewegungen am US-Aktienmarkt sein werde.

Jim Cramer riet Anlegern allerdings davon ab, zu den Investoren zu gehören, die sich zu sehr auf die Entscheidungen der Federal Reserve konzentrieren und versuchen, diese vorherzusehen und zu hinterfragen. Stattdessen sollten Anleger in die Aktien von Unternehmen investieren, die ihrer Meinung nach eine solide Führung hätten und angemessen - also nicht deutlich höher als der Durchschnitt im S&P 500 - bewertet seien.

Redaktion finanzen.net

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