Schwarze Zahlen in Sicht

Sygnis: Endlich eine Perspektive

19.12.13 12:30 Uhr

Das Heidelberger Biotechunternehmen Sygnis hat sich komplett umstrukturiert. Das neue Geschäftsmodell bietet Potenzial. Schon 2014 könnte die Gewinnschwelle erreicht werden.

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von Julia Groß, Euro am Sonntag

Entdeckungen zu Geld zu machen steht selten weit oben in der Agenda von Wissenschaftlern. Entsprechende Erfolgsgeschichten interessieren sie häufig nicht.
Einen Fall kennen jedoch fast alle: Kary Mullis erfand 1983 mit der PCR (Polymerase-Kettenreaktion) eine Technik, um das Erbmaterial DNA im Labor zu vervielfachen. Ohne sie wäre moderne medizinische Forschung undenkbar. Der Amerikaner gilt aber auch als Paradebeispiel für das übers Ohr gehauene Genie: Mullis überließ seinem Arbeitgeber, der Biotechfirma Cetus, seine Idee für 10.000 US-Dollar. Cetus verkaufte die Patente für 300 Millionen Dollar an den Schweizer Pharmariesen Roche. Der wiederum dürfte an den Rechten bis zum Patentablauf 2005 über zwei Milliarden Dollar verdient haben.

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Seitdem will sich kein Forscher mehr beim Verkauf einer Tech­nologie übervorteilen lassen. Der enorme Markt für alltägliche Laborprozeduren wie das Kopieren von DNA ist heute bekannt, sein zukünftiges Wachstumspotenzial ebenso.

Genau das ist der Grund, warum die Heidelberger Biotechfirma Sygnis endlich ein tragfähiges Geschäftsmodell gefunden haben könnte. Sygnis, vor vielen Jahren als Lion Bio­science hochtrabend am Neuen Markt gestartet, ist nach mehreren Kehrtwendungen im vergangenen Jahr mit der spanischen X-Pol zusammengegangen. Deren Gründer, renommierte spanische Wissenschaftler, haben Produkte entwickelt, mit denen Forscher DNA erheblich effizienter als bisher vervielfältigen können. So benötigt Sygnis’ Enzym SensiPhi bei einer ­Variante von Mullis’ PCR weit weniger Ausgangsmaterial als die Standardtechnologie. Der Kopierprozess konnte von acht auf zwei Stunden verkürzt werden.

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Attraktiver Markt
Das bedeutet eine signifikante Verbesserung eines bedeutenden Laborwerkzeugs — und von über den Tisch ziehen kann hier keine Rede sein: Sygnis hat mit Qiagen einen der Weltmarktführer auf diesem Gebiet als Vermarktungspartner gewonnen. In diesen Tagen beginnt der Verkaufsstart von Qiagens bewährten DNA-Vervielfältigungs-Kits, bei denen eine Komponente durch Sygnis’ SensiPhi ersetzt wurde. Sygnis erhält rund zehn Prozent Lizenz­gebühren auf den Umsatz. Für das kommende Jahr peilt die spanische Vorstandschefin Pilar de la Huerta zum ersten Mal schwarze Zahlen an. In den kommenden Wochen will sie außerdem noch eine weitere Lizenzvereinbarung bekannt geben.

Sygnis bewegt sich in einem attraktiven Markt: Das Kopieren des Erbmaterials ist nicht nur täglich Brot in Universitätslabors und anderen Forschungsinstituten. Wissenschaftler müssen DNA vervielfältigen, um sie sequenzieren, also „lesen“ zu können. Und das ist heute ­gefragter denn je. Um die individuellen genetischen Ursachen für eine Krankheit herauszufinden und die Behandlung darauf abstimmen zu können, wird zunehmend das gesamte Erbgut von Patienten oder ihren Tumorzellen untersucht. Je schneller und billiger das geht, desto häufiger passiert es. Sygnis’ Produkte stoßen genau in diese Nische. Der Markt für die sogenannte isotherme Amplifikation hat zurzeit ein Umsatzvolumen von etwa 70 Millionen Euro und wächst zweistellig.

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Es ist keine Milliardenfantasie, die sich hier aufbaut. Trotzdem ist die Strategie, die das Management unter de la Huerta eingeschlagen hat, bei Weitem die überzeugendste, die das Unternehmen je hatte: Gewinne sind in greifbarer Nähe, das Investmenthaus GBC prognostiziert gut drei Millionen Euro für 2015. Bis dahin ist Sygnis finanziert. Auch eine Übernahme scheint mittelfristig nicht ausgeschlossen. Mit knapp 30 Millionen Euro Marktkapitalisierung und nur 14 Prozent Streubesitz ist die Aktie allerdings nichts für schwache Nerven. Mutige steigen mit limitierter Order ein und setzen Stoppkurse.

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