Richtungswechsel

Ex-Tesla-Shortseller lobt Elon Musk und prognostiziert Kursanstieg der Tesla-Aktie

12.03.19 17:41 Uhr

Ex-Tesla-Shortseller lobt Elon Musk und prognostiziert Kursanstieg der Tesla-Aktie | finanzen.net

Es wird nie ganz ruhig um den Elektroautobauer Tesla und seinen charismatischen Firmenchef Elon Musk, gegen den viele eiserne Shortseller stetig wetten. Doch ein bekannter Shortseller hat seine Meinung nun geändert: Statt fallender Kurse prognostiziert er einen Kursanstieg.

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Die Rede ist von Andrew Left, Herausgeber von Citron Research. In einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung ist er ungewohnt positiv gegenüber Musk und seinem E-Auto-Unternehmen, er lobt den CEO und verteidigt Tesla gegenüber bissigen Shortsellern und den "kritischen Medien".

Tesla-Aktie könnte wieder auf 320 US-Dollar steigen

Einen Kurs von 320 US-Dollar hält Left für realistisch - zuletzt wurden die Tesla-Papiere Ende Februar rund um diese Marke gehandelt, seither ist der Kurs auf deutlich unter 300 US-Dollar eingebrochen. Kritiker zweifeln am Kurs von Elon Musk und sorgen sich wegen der sich überschlagenden Tesla-Meldungen vonseiten des Unternehmens: Der eifrige Twitterer Musk hält seine Follower wieder über den Kurznachrichtendienst über wichtige Unternehmensinformationen auf dem Laufenden, was ihm die US-Börsenaufsicht SEC eigentlich untersagt hat - jüngst wurde gar eine Klage von Anlegerseite eingereicht, die ein Twitter-Verbot für den Tesla-Chef fordert.

So wurde in der letzten Woche zum Beispiel publik, dass der Model 3 nun für 35.000 US-Dollar angeboten wird, die E-Autos aber nur noch über das Internet käuflich zu erwerben seien, weshalb einige Tesla-Läden schließen müssten. Musk teilte außerdem mit, dass Tesla im ersten Jahresquartal voraussichtlich rote Zahlen schreiben werde und gab den Vorstellungstermin - den 14. März - für das neue Model Y preis.

Kritik an Musk sei "grundlos"

Kritikern und Shortsellern missfielen vor allem die Aussichten auf das Quartalsergebnis, denn Musk hatte eigentlich versprochen, Tesla in die schwarzen Zahlen zu bringen. Doch für Left sind all die negativen Meinungen hierzu "grundlose Behauptungen", die seine E-Mails und Netzwerke mit "Hass auf Tesla" fluten würden.

Während Kritiker alles bemängelten, was bei Tesla vor sich ginge, würde die Konkurrenz weiterhin "Ehrfurcht" vor dem zeigen, was der E-Autobauer leiste. Auch Left scheint beeindruckt zu sein von Tesla und Firmenchef Musk.

Angriff auf David Einhorn, Whitney Tilson und Mark Spiegel

So hebt er hervor, was Musk in den letzten zwei Jahren geleistet hat und bezieht sich dabei nicht nur auf die Rolle, die er bei Tesla spielt, sondern auch auf seine anderen leitenden Positionen. Musk habe Tesla zur "#1" der Luxus-Wagen-Verkäufer in den USA gemacht und "das Konzept der Elektromobilität bewiesen", außerdem habe er das US-Raumfahrtprogramm verjüngt - hier spielt Left auf Musks Unternehmen SpaceX an - und eine Firma (The Boring Company) gegründet, die den "Untergrund-Transport" neu definieren könnte. Bevor man Musk kritisiere, solle man sich erst einmal vor Augen halten, was er alles erreicht habe. Sobald ein Nachfolgermodell des beliebten Model S herauskomme, versichert Left, sei Citron Research einer der ersten Kunden auf der Wartelise.

Left geht in seiner Mitteilung sogar so weit, andere Tesla-Shortseller, deren "Kritiken deutlich zu weit gingen", ganz offen anzugreifen und zweifelt an ihrer Glaubwürdigkeit. So habe der Tesla-Bär David Einhorn im letzten Jahr 34 Prozent Miese gemacht, Whitney Tilson, der Tesla erst kürzlich scharf kritisierte, habe seinen Hedgefonds gar schließen müssen und Mark Spiegel, der sich sicher ist, dass die Tesla-Aktie extrem überbewertet sei, habe man, bevor er zum Tesla-Zyniker geworden ist, nicht einmal gekannt.

Der Stimmungswechsel von Citron Research scheint der Tesla-Aktie kurzzeitig etwas Auftrieb verschafft zu haben: Vergangenen Freitag schlossen die Papiere 2,73 Prozent höher bei 284,14 US-Dollar. Von den vorausgesagten 320 US-Dollar pro Aktie sind sie aber trotzdem noch weit entfernt.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com, VCG/VCG via Getty Images

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