Faraday Future-Aktie im freien Fall: Anleger strafen Rettungsplan mit Abverkauf
Der angeschlagene Elektroautobauer Faraday Futures will mit einem umgekehrten Aktiensplit seinen Verbleib an der NASDAQ sichern. Die Aktie stürzt daraufhin ab.
Werte in diesem Artikel
• Faraday Future plant einen Reverse Aktiensplit
• Aktienkapital soll erhöht werden
• Faraday Future-Aktie im freien Fall
Der Tesla-Konkurrent Faraday Future ist einmal mehr in Turbulenzen. Das Unternehmen, dessen Aktie im Zuge des wiederauflebenden Meme-Aktien-Hypes zuletzt eine wahre Kursachterbahn hinter sich gebracht hat, will von seinen Anteilseignern die Zustimmung für Kapitalmaßnahmen. Das kommt am Markt aber alles andere als gut an.
Reverse Stock Split geplant
Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärte, habe der Vorstand des Elektroautobauers einen Vorschlag genehmigt, der einen umgekehrten Aktiensplit beinhaltet. Konkret sollen die Anteilseigner auf der Hauptversammlung von Faraday Future einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis von 40:1 zustimmen. "Das endgültige Verhältnis wird vom Vorstand nach Zustimmung der Aktionäre festgelegt, mit der Option, den umgekehrten Aktiensplit abzubrechen oder zu verschieben", teilte das Unternehmen weiter mit.
Mit dieser Maßnahme will der Elektroautobauer den Verbleib der Faraday Future-Aktien an der US-Börse NASDAQ sichern. Der Börsenbetreiber hatte Faraday im Dezember ermahnt, weil der Aktienkurs mehrere Handelstage in Folge unter den Mindestangebotspreis der NASDAQ für börsennotierte Unternehmen gefallen war. Der Börsenbetreiber verstärkte den Druck auf Faraday, nachdem auch der Jahresbericht verspätet eingereicht wurde und die Aktie an zehn aufeinanderfolgenden Tagen unter den Wert von 0,10 US-Dollar gefallen war.
"Zum Nutzen aller FF-Aktionäre möchte FF das Unternehmen an der Börse halten. Der vorgeschlagene umgekehrte Aktiensplit soll den Marktpreis der Stammaktien erhöhen, um das Risiko eines Delistings vom Nasdaq-Kapitalmarkt zu verringern", appelliert Faraday an die Anteilseigner. Gemäß den Nasdaq-Regeln muss der Angebotspreis für die Stammaktien an mindestens zehn aufeinanderfolgenden Handelstagen über der Kursschwelle von einem Dollar schließen.
Aktienkapital soll erhöht werden
Neben dem geplanten Reverse Aktiensplit peilt Faraday noch eine weitere Maßnahme an, um den Börsenverbleib sicherzustellen. "Das Unternehmen schlägt außerdem eine Erhöhung der genehmigten Aktien vor, die es ihm ermöglichen würde, Eigenkapital und eigenkapitalgebundene strategische Finanzierungen besser zu verfolgen."
Dabei sei man auch weiterhin auf der Suche nach einem strategischen Investor, "auch aus dem Nahen Osten", sei allerdings durch den Mangel an verfügbaren genehmigten Aktien eingeschränkt, begründete Faraday sein Vorhaben weiter. "Wenn strategische Investitionen gesichert werden, könnte dies einen Anstieg der Produktion und Auslieferung des FF 91 ermöglichen und die Entwicklung der derzeit entwickelten FF China-US Automotive Industry Bridge-Strategie unterstützen."
Anleger reagieren entsetzt
Die Nachrichten werden von Anlegern alles andere als positiv aufgenommen. Die Faraday Future-Aktie verlor im NASDAQ-Handel am Dienstag letztlich 18,73 Prozent und fiel auf 0,2650 US-Dollar. Damit entfernt sich der Aktienkurs noch weiter von der geforderten NASDAQ-Schwelle.
Offenbar verlieren Aktionäre zunehmend das Vertrauen in den Elektroautobauer - auch angesichts der schwachen Nachfragelage am Markt, der überschaubaren Verkaufszahlen von Faraday sowie der jüngst bekannt gewordenen Insolvenz des Konkurrenten Fisker. Ob Faraday den Börsenverbleib und das eigene Überleben sichern kann, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: T. Schneider / Shutterstock.com
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