Experten für Tesla zuversichtlich: Investoren unterschätzen die Nachfrage

Nach schwachen Auslieferungszahlen im ersten Quartal hatte Tesla-Chef Elon Musk bei der Hauptversammlung des Unternehmens eine "faire Chance" auf neue Rekordzahlen im zweiten Quartal in Aussicht gestellt.

Tesla-Nachfrage höher als gedacht?

Die Analysten von JMP Securities glauben, dass Investoren unterschätzen, wie schnell sich die Nachfrage nach dem Model 3 erholt, schreibt Bloomberg unter Berufung auf eine Kundenmitteilung. Demnach sei davon auszugeben, dass im zweiten Quartal in den USA 43.000 Fahrzeuge ausgeliefert wurden, was im Vergleich zum ersten Jahresviertel einer Verdopplung gleich käme. Im zweiten Quartal 2018 - dem bisherigen Rekordquartal - hat der Elektroautobauer allerdings noch mehr Fahrzeuge unters Volk gebracht.

Insgesamt rechnen die Experten mit 97.000 ausgelieferten Fahrzeugen "wobei der gesamte Aufwärtstrend vom Volumen des Model 3 kommt", schreibt Analyst Joseph Osha. Mit dieser Schätzung liegt JMP deutlich über den Branchendurchschnitt: Im Schnitt gehen Analysten von einem Auslieferungsvolumen von 88.000 Fahrzeugen aus.

Model 3 als Wachstumstreiber

Während Osha darauf hinweist, dass die Nachfrage nach Teslas Massenmarktmodell Model 3 am Markt unterschätzt wird, sieht er für die andere beiden großen Varianten von Tesla weniger Wachstumsschancen. Zumindest in den USA hätten die Auslieferungen für den Model X als auch den Model S wohl ihren Höchststand erreicht, schreibt der JMP-Experte.

Andere Experten weniger optimistisch

Dass Tesla tatsächlich das von Elon Musk formulierte Auslieferungsziel erreichen und ein neues Rekordquartal vermelden kann, halten andere Analysten unterdessen für deutlich weniger wahrscheinlich. Erst kürzlich hatte die Credit Suisse der Aktie ein "Underperform"-Rating verpasst und auch die Kollegen von der Schweizer Großbank UBS zeigten sich zunehmend skeptisch und haben ihr Kursziel von 200 auf 160 US-Dollar gesenkt. Zwar räumte die UBS ein, dass die Auslieferungszahlen im zweiten Quartal der Aktie einen Schub nach oben geben dürften. Beim Blick auf die zweite Jahreshälfte sehen die UBS-Analysten aber wieder sinkende Auslieferungszahlen und Verluste in der Bilanz.

Die Tesla-Aktie hat in den vergangenen sechs Monaten einen deutlichen Abwärtstrend gezeigt und rund ein Drittel an Wert verloren. Dabei zeigte sich die Aktie durchaus volatil, starke Kurseinbrüche wechselten sich mit deutlichen Aufschwüngen ab. Diese durchwachsene Kursentwicklung spiegelt sich auch in den Analystenbewertungen wider: Von 33 bei FactSet gelistenen Analysten empfehlen elf den Anteilsschein zum Kauf, zehn haben ein "Sell"-Rating vergeben.

Redaktion finanzen.net