Hedgefonds-Manager: Tesla ist die größte Blase in der Geschichte - Gewinneinbruch voraus
Die Tesla-Aktie hat in diesem Jahr bereits deutlich an Wert verloren - wenn es nach Tesla-Bär Per Lekander geht, allerdings noch längst nicht genug.
• Hedgefonds-Manager betrachtet Tesla als Blase
• Per Lekander warnt vor nächstem Enron
• Weiterer Rückgang der Aktie erwartet
Die Tesla-Aktie konnte in den letzten Jahren deutlich an Wert gewinnen. Ende 2021 war ein Anteilsschein des US-Elektroautobauers mehr als 400 US-Dollar wert. Seither haben die Papiere jedoch deutliche Verluste verzeichnet. Derzeit kostet eine Tesla-Aktie an der US-Techbörse NASDAQ noch 181,57 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 20. Juni 2024).
Per Lekander: "Tesla ist die größte Börsenblase der Weltgeschichte"
Tesla-Bär Per Lekander hält die Tesla-Aktie aber nach wie vor für deutlich überbewertet. "Tesla ist die größte Börsenblase der Weltgeschichte und wir haben gerade erst ihren Beginn erlebt", zitiert Benzinga aus einem Interview des Clean Energy Transition LLP-CEOs mit Yahoo Finance.
Lekander sagte, dass die Modelle von Tesla veraltet seien und die Bewertung verrückt sei. Hinzu komme, dass der US-Hedgefonds-Manager erwarte, dass Teslas Gewinne in diesem Jahr um die Hälfte einbrechen werden. Die Konsensschätzung für 2024 sei von 5 US-Dollar zu Beginn des Jahres auf 2,65 US-Dollar gesunken. Lekander selbst erwarte sogar lediglich einen Gewinn von 1,40 US-Dollar pro Aktie.
Daneben warnte Lekander vor weiteren Risiken, wie etwa Sammelklagen und Fragen zu der enormen Bezahlung des Tesla-Vorstandes.
Hedgefonds-Manager erwartet "das nächste Enron"
"Ich denke, das ist äußerst gefährlich, und am Ende wird es sich als das nächste Enron erweisen", so der Clean Energy-CEO.
Das ist nicht das erste Mal, dass jemand eine Parallele zu der bis dahin größten Pleite in der US-Firmengeschichte zieht. Der texanische Energiekonzern Enron galt nach außen hin mit einem Jahresumsatz von über 100 Milliarden US-Dollar als größter Energiehändler weltweit und über Jahre als innovativstes Unternehmen Amerikas. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass alles nur ein Schwindel war. Heute steht "Enron" für einen der größten Bilanzfälschungsskandale.
Zuvor hatte Dustin Moskovitz, Mitbegründer von Facebook, laut Benzinga schon einmal die Parallele zu Enron gezogen, um sein Unbehagen über gefälschte Daten zu den vollständigen Selbstfahrfähigkeiten zum Ausdruck zu bringen.
Tesla-Bär erwartet weiteren Rückgang der Aktie
Lekanders Skepsis bezüglich Tesla spiegelt sich auch in seinen Erwartungen für den Kurs der Tesla-Aktie wieder. Er glaubt, dass das Papier des US-Elektroautobauers bis auf 14 US-Dollar fallen könnte, wie er bereits im April nach Veröffentlichung von Teslas Auslieferungszahlen gegenüber dem US-Fernsehsender "CNBC" verlautete. Allerdings sei Lekander zufolge fraglich, ob sich das Unternehmen so lange am Markt halten könnte, bevor die Aktie dieses Kursniveau erreicht. "Ich denke aber, dass Tesla nicht bei 14 US-Dollar liegen kann. Wenn es unter ein bestimmtes Niveau fällt, wegen allem, was passiert ist, wird es pleitegehen", so der Hedgefonds-Manager.
Für den seiner Meinung nach immer noch zu hohen Preis der Tesla-Aktie macht Lekander die Privatanleger verantwortlich. Die Masse an Privatanlegern müsse aufgeben, "denn das ist es, was diese Aktie hält, was in der Bewertung absolut keinen Sinn ergibt", so Lekander. Angesichts des Abwärtsdrucks auf das Endergebnis durch die zyklischen Auswirkungen der Preissenkungen des Unternehmens erwarte er einen weiteren Rückgang der Aktie. Laut Lekander gestalte sich die Abwärtsspirale Schritt für Schritt. Während der breitere US-Markt, gemessen am S&P 500 seit Jahresstart um etwa 15 Prozent zugelegt hat, ist die Tesla-Aktie in diesem Jahr um etwa 27 Prozent gefallen (Stand: Schlusskurse vom 20. Juni 2024).
Der Hedgefonds-Manager, dessen Investmentgesellschaft Clean Energy Transition seit 2020 eine Short-Position gegen die Tesla-Aktie aufrecht erhält, könnte jedenfalls von sinkenden Kursen der Tesla-Aktie profitieren.
Redaktion finanzen.net
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