QIX Deutschland: Diese spannenden Nachrichten treiben derzeit Munich Re und Aixtron an
Der QIX Deutschland profitiert am Mittwoch von der anhaltend guten Stimmung im US-Technologiesektor, und legt folglich am Nachmittag um gut 0,5 % auf 15.745 Punkte zu. Glimpfliche Hurrikan-Saison im Nordatlantik dürfte 2023er-Gewinnziel der Munich Re von 4,5 Mrd. Euro ermöglichen. Chipindustrie-Ausrüster Aixtron will die belgische Halbleiter-Foundry BelGaN bei deren "GaN"-Geschäftsausbau mit neuer G10-GaN-Produktionsanlage unterstützen.
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Mit leichten Zuwächsen auf aktuell 388,50 Euro markiert am Mittwoch im Qualitäts-Index die Aktie der Munich Re ein Mehrjahreshoch. Ein entscheidender Grund hierfür ist vor allem, dass die diesjährige Hurrikan-Saison für den Rückversicherer glimpflich verläuft, zudem liegt die Dividendenrendite noch immer bei über 3,0 %. Dabei bietet das Unternehmen generell eine umfassende Produktpalette an, die von traditioneller Rückversicherung bis zu innovativen Lösungen für die Risikoübernahme reicht. Zudem bündelt die Munich Re ihre Erstversicherungsaktivitäten in der Konzerntochter ERGO. Weltweit ist diese Gruppe mittlerweile in über 30 Ländern vertreten und konzentriert sich mit ihren über 200 Töchtern vornehmlich auf die Regionen Europa und Asien. Die weltweiten Kapitalanlagen von zuletzt knapp 323,0 Mrd. Euro werden dabei von der Asset-Management-Tochter MEAG betreut. Kurstreibend war aber jüngst vor allem die Nachricht, dass die Munich Re in den ersten 9 Monaten von ihrem geplanten Jahresgewinnziel von 4,5 Mrd. schon rund 3,6 Mrd. Euro erwirtschaften konnte. Demnach müssen im 4. Quartal nur noch rund 900 Mrd. Euro hereinkommen. Die für den Versicherungsspezialisten wichtige und oft schadensträchtige Hurrikan-Saison im Nordatlantik fiel bisher unerwartet milde aus. Formal dauert sie von Anfang Juni bis Ende November. Im September 2022 hingegen hatte Hurrikan "Ian" in den USA immense Zerstörungen angerichtet, die die Munich Re damals gut 1,5 Mrd. Euro kosteten. Diesmal aber waren es in erster Linie kleine und mittelgroße Katastrophen, die dem Unternehmen im kürzlich abgelaufenen 3. Quartal Großschäden von 770 Mio. Euro einbrockten. Am teuersten war dabei der Waldbrand auf der Hawaii-Insel Maui mit 200 Mio. Euro. Auch warfen die Tochter ERGO und die Rückversicherungssparte Leben/Gesundheit der Munich Re zuletzt weniger ab, nachdem sie ein Jahr zuvor noch von Sondereffekten profitiert hatten. Das vom Management aber kürzlich von 4,0 auf 4,5 Mrd. Euro angehobene Gewinnziel für 2023 beruht unterdessen allein auf dem Rückversicherungsgeschäft. Die Sparte soll auch dank höherer Prämieneinnahmen statt 3,3 Mrd. nun 3,8 Mrd. Gewinn einbringen. Zumal die Munich Re die Preise im Geschäft mit Erstversicherern wie Allianz und Axa noch weiter anheben will. Derzeit verhandeln Rück- und Erstversicherer über die Konditionen für die Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum bevorstehenden Jahreswechsel. Vor allem in der Haftpflicht-Rückversicherung in den USA gibt es laut Vorstand diesbezüglich wohl größeren Anpassungsbedarf. Die Munich Re bleibt also mit ihrem Geschäft auf Zielkurs, was wiederum die Dividendenausschüttung von geschätzt 12,49 Euro für dieses Jahr erneut absichern sollte. Die Ausschüttungsquote lag in den letzten Jahren bei nur knapp 50,0 %, was ausgesprochen konservativ ist. Damit erfüllen die Anteilsscheine wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Im Qualitäts-Index war in den letzten Tagen auch die Aktie von Aixtron zeitweise stark gefragt. Und angesichts solider Aussichten notiert sie am Mittwoch auch erneut mit einem leichten Plus bei 30,80 Euro. Was die Papiere des Hightech-Unternehmens in dieser Woche beflügelte, war die Nachricht, das Aixtron die offene Halbleiter-Foundry in Belgien, BelGaN, dabei unterstützen will, ihr Geschäft auf dem wachsenden GaN(Galliumnitrid)-Markt deutlich auszuweiten. Für diesen strategischen Schritt setzt BelGaN auf Aixtron`s neue G10-GaN-Anlage für die Produktion von leistungsstarken Verbindungshalbleitern. Der deutsche Chipanlagenbauer stellte die neue Wafer-Produktionsmaschine bereits Anfang September auf der Fachmesse "Semicon Taiwan" in Taipeh vor. Letztlich baut die neue G10-GaN-Cluster-Lösung auf den Grundlagen von Aixtron`s derzeitiger Referenzanlage, der "AIX G5+ C", auf. Die neue Plattform soll diesbezüglich im Verhältnis zur Fläche im Reinraum sogar eine doppelte Produktivität ermöglichen. Wir sind sehr stolz darauf, dass BelGaN sich für Aixtron und unser neuestes, innovatives Powerhouse, die G10-GaN, entschieden hat, erklärte der Vorstand die Pläne. Derzeit werden GaN-Leistungsbauelemente in einer Vielzahl von Anwendungen rasch eingeführt, und viele Kunden erweitern ihre Siliziumlinien um GaN-Kapazitäten, so der Manager. Die Anlage will Aixtron bis Ende 2023 an die BelGaN-Produktionsstätte in Oudenaarde (Belgien) liefern. Aktuell beliefert der Chipindustrie-Ausrüster weltweit schon mehrere Großkunden aus der Halbleiterbranche, die ihre Fabriken erweitern, und in denen bereits SiC-(Siliziumkarbid) und GaN-Bauelemente im industriellen Maßstab gefertigt werden. Aixtron sieht die effiziente Leistungselektronik basierend auf SiC- und GaN-Technologien sogar als wesentliche Treiber für ein künftig starkes Firmenwachstum. Vor allem weil beide "Power"-Chipvarianten eine grundlegende Rolle bei der globalen CO2-Emissionensreduzierung spielen dürften. Denn sie bieten dem Aixtron-Management zufolge eine deutlich energieeffizientere Leistungsumwandlung als herkömmliche Silizium-Halbleiter.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox