HeidelbergCement: Alles im grünen Bereich

Vorstandschef Bernd Scheifele überrascht beim Schuldenabbau und liefert das beste Jahr seit der Finanzkrise.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Die Anerkennung für seine gute Arbeit holte sich HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele nach den vorläufigen Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr ab: Der Aufsichtsrat verlängerte den Vertrag des erfolgreichen Sanierers des Zementriesen um fünf Jahre. Die hohe Verschuldung infolge der 14 Milliarden Euro teuren Übernahme des britischen Baustoffkonzerns Hanson im Jahr 2007 hatte die Heidelberger in der globalen Rezession in eine finanziell bedrohliche Schieflage gebracht.
Scheifele und der Aufsichtsrat freuten sich über "das mit Abstand beste Jahr seit der Finanzkrise". Durch die milden Winter im ersten und vierten Quartal 2014 wurde auf vielen Baustellen länger als üblich gearbeitet. Bei 12,6 Milliarden Euro Umsatz stieg der operative Gewinn um 13 Prozent auf 1,6 Milliarden.
Schneller Schuldenabbau
Angenehm überrascht waren Anleger auch davon, dass die Nettoschulden laut Konzern bereits unter die Sieben-Milliarden-Euro-Marke gerutscht sind. Die Bankhaus-Lampe-Analysten hatten mit einer Restschuld von 7,3 Milliarden Euro gerechnet. Eine genaue Zahl für die Schulden gab es zwar noch nicht. Doch Aussicht auf mehr: Die Erlöse aus dem Verkauf des Bauproduktegeschäfts seien dabei noch gar nicht berücksichtigt. Das Ziel - weniger als 6,5 Milliarden Euro Schulden - hat Chefsanierer Scheifele also schon in der Tasche.Noch im Dezember hatte der Schwabe das angloamerikanische Bauproduktegeschäft Hanson Building Products für 1,3 Milliarden Dollar an US-Finanzinvestor Lone Star verkauft. Das lange Zeit defizitäre Geschäft hatte Scheifele so lange im Konzernverbund gehalten, bis er potenzielle Käufer mit dem Bauboom in Amerika aus der Reserve locken konnte.
Gemessen am Verkaufspreis war die Bewertung der Sparte nach Schätzungen von Analysten sogar höher als das, was HeidelbergCement 2007 für den kompletten Hanson-Konzern bezahlt hatte - Scheifele verkaufte zum Zwölffachen des operativen Gewinns.
Überdies widerstand der kostenbewusste Schwabe der Versuchung, im Zuge der Fusion der beiden Branchengrößen Holcim und Lafarge angebotene Geschäftsbereiche zu kaufen. Den Zuschlag für ein Zementgeschäft im Wert von 6,5 Milliarden Euro erhielt schließlich der irische CRH-Konzern. Damit rückt der Rivale zur globalen Nummer 3 hinter HeidelbergCement auf.
Für den Vorstandschef sind der neue Weltmarktführer und die stärkere Nummer 3 sicher ein starker Antrieb, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Der DAX-Konzern baut sein Geschäft bevorzugt in asiatischen Schwellenländern und außerhalb Europas aus. Ganz oben auf der Prioritätenliste aber stehen Schuldenabbau und die Verbesserung der operativen Marge von zuletzt 12,6 Prozent.
Ölpreis und schwacher Euro helfen
Auch im laufenden Jahr dürften die Baden-Württemberger von der robusten Konjunktur in den Kernmärkten Westeuropa und Nordamerika profitieren. "Der deutliche gesunkene Ölpreis und der schwächere Euro geben uns zusätzlichen Rückenwind", sagt Scheifele.Beispiel Asien: Die Heidelberger erwirtschaften dort ein Viertel ihres Umsatzes und die Hälfte ihres Gewinns. Indonesien ist der größte Einzelmarkt des DAX-Konzerns in Asien. Anders als etwa in Indien oder China sind die Deutschen hier wesentlich profitabler aufgestellt als ihre westlichen Konkurrenten. Wegen der im zweiten Halbjahr gesunkenen Preise für Treibstoff und Energie zog das indonesische Zement- und Baustoffgeschäft im vierten Quartal deutlich an. Einziges Handicap: Die Zementpreise in Indonesien sind staatlich reguliert. Um ihre Margen stabil zu halten, wollen die Schwaben dem Vorhaben der indonesischen Regierung, die Zementpreise zu senken, mit weiteren Sparmaßnahmen begegnen.
Letztlich aber bieten die auf knapp 18 Milliarden Dollar geschätzten Ausgaben der Regierung für Infrastrukturprojekte wie Straßen und Brücken während der nächsten Jahre eine langfristige Wachstumsperspektive. Im laufenden Jahr soll die Zementproduktion in Indonesien deshalb um sieben Millionen Tonnen steigen.
Den notwendigen Kapazitätsausbau können die Heidelberger aus dem Bargeldzufluss im operativen Geschäft stemmen. Der Mittelzufluss lag in der vergangenen fünf Jahren stets deutlich über einer Milliarde Euro.
Fazit: Dank solider Wachstumsraten in Europa, Amerika und Asien erwarten Analysten von 2015 bis 2017 jährliche Gewinnzuwächse von jeweils über 20 Prozent. Daran gemessen ist die Aktie günstig. Die Aktie zählt zu unseren zyklischen DAX-Favoriten.
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Bildquellen: HeidelbergCement
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02.04.2025 | Heidelberg Materials Buy | Jefferies & Company Inc. | |
27.03.2025 | Heidelberg Materials Buy | Jefferies & Company Inc. | |
27.03.2025 | Heidelberg Materials Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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27.07.2023 | Heidelberg Materials Underweight | Barclays Capital | |
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