OTS: Allianz Trade / Allianz Trade Studie zur deutschen Automobilindustrie: ...
Allianz Trade Studie zur deutschen Automobilindustrie: Wege aus der
Krise
Hamburg (ots) -
- "Game of Tariffs": Deutsche Autobauer gehören im Handelskonflikt fast überall
zu den Verlierern
- Balanceakt: Autobauer müssen jetzt handeln und trotz knapper Kassen
investieren in Innovationen und neue Absatzmärkte mit niedrigem
Motorisierungsgrad erschließen
- Verschlankung: Konzentration auf wenige E- und Hybrid-Modelle, vertikale
Integration und die Entwicklung maßgeschneiderter Ladelösungen senkt Kosten
- Schulterschluss: Nicht nur Unternehmen, sondern auch Politik ist gefragt für
fairere Handelsbedingungen, Kaufanreize und Infrastruktur zur höheren
Akzeptanz
Der Motor der deutschen und europäischen Automobilindustrie stottert weiterhin,
chinesische und amerikanische Hersteller überholen mit ihren Elektromodellen auf
der rechten Spur. Die deutschen Autobauer und -zulieferer werden durch den
Innovationsrückstand und durch hohe Kosten ausgebremst, bei einer zuletzt zudem
sehr schwachen Nachfrage. Und nun drohen Zölle, sie weiter ins Schleudern zu
bringen. Europäische und insbesondere deutsche Hersteller und Zulieferer wären
sowohl von zwischenstaatlichen Zöllen in Nordamerika als auch von US-Zöllen auf
Importe aus Europa besonders stark betroffen.
"Die drohenden Zölle an den unterschiedlichsten Fronten sorgen für schlaflose
Nächte in der deutschen und europäischen Automobilbranche", sagt Guillaume
Dejean, Senior Branchenexperte bei Allianz Trade. "Die USA sind zusammen mit
China der Absatzmarkt für europäische Hersteller, sie wären bei einem sich
zuspitzenden Handelskonflikt besonders verwundbar. Europäische Autos wären im
US-Markt dann noch teurer und gegenüber den heimischen Marken kaum noch
wettbewerbsfähig. Das dürfte Auswirkungen auf die heimische Produktion und im
schlimmsten Fall hiesige Arbeitsplätze haben. Etwaige Gegenzölle der
Europäischen Union (EU) würden US-Hersteller hingegen kaum treffen, da für sie
der europäische Markt keine große Rolle spielt. Deshalb gibt es aktuell
Überlegungen, Zölle auf US-Autos von derzeit 10 % auf einen Wert zu senken, der
sich an die 2,5 % anlehnt, die die USA selbst verlangen. Das würde
amerikanischen Herstellern einen besseren Marktzugang in Europa zu gewähren."
"Game of Tariffs": Deutsche Autobauer gehören im Handelskonflikt fast überall zu
Verlierern
Aber auch Zölle auf Importe aus Mexiko hätten gravierende Auswirkungen, weil
viele europäische Autobauer und Zulieferer von Mexiko aus den US-Markt bedienen.
"Egal an welcher Schraube im Handelskonflikt gedreht wird, die deutschen
Autobauer gehören fast immer zu den Verlierern", sagt Dejean. "Aber mit
hoffnungsvollem Abwarten ist ihnen nicht geholfen. Die europäischen Autobauer
haben lange am Verbrenner festgehalten und sich wenig bewegt. Dieser Bumerang
kommt nun zurück. Jetzt müssen sie Wege aus der Krise finden - auch in Hinblick
auf die strengeren CO2-Ziele in der EU, die trotz der Nachfrageflaute bei
Elektroautos in Kraft treten werden."
Um den zahlreichen Herausforderungen zu begegnen sind sowohl Politik als auch
die Unternehmen selbst gefragt.
Weniger ist mehr: Verschlankung Modellpalette spart Kosten, Ladelösungen gefragt
"Eine Verschlankung der Modellpalette auf fünf bis sechs Modelle, die sowohl in
Hybrid- als auch in Elektroversionen angeboten werden, könnte beispielsweise
helfen, die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern", sagt Dejean. "Und
durch eine stärkere vertikale Integration und die Entwicklung maßgeschneiderter
Ladelösungen können Kosten gesenkt und die Abhängigkeit von externen Lieferanten
reduziert werden."
Die Erschließung neuer Märkte kann zudem helfen, die Abhängigkeit vom
chinesischen Markt zu reduzieren und neue Wachstumschancen zu nutzen. Besonders
attraktiv sind dabei Absatzmärkte mit niedrigem Motorisierungsgrad, in dem der
internationale Wettbewerb noch nicht sehr ausgeprägt ist, wie beispielsweise
Indien, Vietnam, Indonesien und Südamerika. Investitionen in Forschung und
Entwicklung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Balanceakt: Investitionen müssen dringend her - trotz knapper Kassen
"Das ist in der aktuellen Situation ein Balanceakt. Denn natürlich kostet es
erst einmal Geld, neue Märkte zu erschließen und in Innovationen zu investieren
- zu einem Zeitpunkt, in dem die Kassen oft eher knapp sind", sagt Dejean. "Aber
wenn nicht jetzt, wann dann. Wenn die Unternehmen jetzt nicht aktiv diese
Weichen für die Zukunft stellen, dann werden sie noch weiter ins Hintertreffen
geraten. Deshalb sollten sie mindestens 10 % ihrer Ausgaben in Technologie,
Forschung, digitale Bordtechnik und Kundendienst stecken, um mit den
Innovationen der chinesischen und amerikanischen E-Modelle mithalten zu können."
Durch eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der Branche und den
Schulterschluss mit politischen Entscheidungsträgern können Skaleneffekte
erzielt, eine Lernkurve gefördert und faire Handelsbedingungen verbessert
werden.
Schulterschluss: Neben Unternehmen ist auch die Politik gefragt
"Einführung von Zöllen auf Autos mit einem europäischem Produktionsanteil von
unter 75 %, um die lokale Produktion zu fördern, könnten hier eine Maßnahme
sein", sagt Dejean. Zudem kann die Förderung der Batterieproduktion und
-recycling in Europa die Abhängigkeit von China verringern. Auch die (erneute)
Einführung von Kaufanreizen für lokal produzierte Elektrofahrzeuge und Förderung
der Elektrifizierung von Unternehmensflotten könnte ein Schritt in die richtige
Richtung sein, ebenso wie dringend notwendige Investitionen in den Ausbau der
(Schnell-)Ladeinfrastruktur - gerade in ländlichen Gebieten. Das würde die
Akzeptanz von Elektrofahrzeugen erhöhen."
Auch die Förderung grüner Innovationen spielt politisch eine Rolle,
beispielsweise bei der Unterstützung von Projekten im Bereich Batterien,
autonomes Fahren und Recycling durch das EU-Horizon-Programm.
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einer Herkulesaufgabe", sagt Dejean.
"Aber mit den richtigen Strategien und politischen Maßnahmen können sie gestärkt
aus der Krise hervorgehen und eine führende Rolle in der globalen
Mobilitätswende übernehmen."
Die vollständige Allianz Trade Studie zur europäischen Automobilindustrie (ENG,
pdf) finden Sie hier:
https://bit.ly/4kd64CP
Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und
anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz
gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100
Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,
um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.
Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert die
Allianz Trade Gruppe täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen
kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die
Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
entfallen.
Mit dieser Expertise macht die Allianz Trade Gruppe den Welthandel sicherer und
gibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte
und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating
von Standard & Poor's ist die Holding von Allianz Trade mit Sitz in Paris im
Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.
Das Unternehmen ist in über 50 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.500
Mitarbeiter weltweit. 2023 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einen
konsolidierten Umsatz von EUR 3,7 Milliarden und versicherte weltweit
Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.131 Milliarden.
Weitere Informationen auf http://www.allianz-trade.de
Social Media
Linkedin Allianz Trade Deutschland
https://www.linkedin.com/company/allianz-trade-deutschland/
XING Allianz Trade Deutschland
https://www.xing.com/pages/allianz-trade-deutschland
Youtube Allianz Trade Deutschland
https://www.youtube.com/allianz-trade-deutschland
Facebook Allianz Trade Deutschland
https://www.facebook.com/AllianzTradeDE
Twitter Allianz Trade
https://twitter.com/AllianzTrade
Instagram Allianz Trade
https://www.instagram.com/AllianzTrade http://www.allianz-trade.de
Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen
Die in dieser Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen über zukünftige
Erwartungen und andere zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf aktuellen
Einschätzungen und Annahmen der Geschäftsführung basieren, und bekannte und
unbekannte Risiken sowie Unsicherheiten beinhalten, aufgrund derer die
tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse von den hier gemachten
Aussagen wesentlich abweichen können. Neben zukunftsgerichteten Aussagen im
jeweiligen Kontext spiegelt die Verwendung von Wörtern wie "kann", "wird",
"sollte", "erwartet", "plant", "beabsichtigt", "glaubt", "schätzt",
"prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin" ebenfalls eine
zukunftsgerichtete Aussage wider. Die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen
oder Ereignisse können aufgrund verschiedener Faktoren von solchen
zukunftsgerichteten Aussagen beträchtlich abweichen. Zu solchen Faktoren gehören
u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle Lage einschließlich der
branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte der
Allianz-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte einschließlich der
"Emerging Markets" einschließlich Marktvolatilität, Liquidität und
Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten
Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen
ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß
der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen
einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der
Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen
einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen
Währungsunion, (x) Änderungen der Geldpolitik der Zentralbanken bzw.
ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich
der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,
sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem örtlichen,
regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die
Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch Terroranschläge
und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen übernimmt keine
Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.
Pressekontakt:
Allianz Trade
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
mailto:antje.wolters@allianz-trade.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52706/5972180
OTS: Allianz Trade