eBay - eine Konzerngeschichte
eBay ist heute das weltweit größte Online-Auktionshaus. Doch wie jeder andere Weltkonzern hat auch eBay mal klein angefangen und einige Hürden genommen.
Werte in diesem Artikel
• eBay als einer der ersten Internet-Pioniere
• eBay übersteht Dotcom-Blase
• Große Konkurrenten werden zur Bedrohung
eBay als erster Online-Flohmarkt überhaupt
Am 3. September 1995 gründete Pierre Omidyar mit der Firma AuctionWeb den Vorläufer der heutigen Handelsplattform eBay. Zu Beginn handelte es sich dabei aber ausschließlich um einen Online-Flohmarkt, worüber Nutzer ihre gebrauchten Sachen verkaufen konnten.
Den ersten Gegenstand verkaufte Omidyar im September 1995. Das Kuriose: Der erste Kunde kaufte einen defekten Laserpointer für insgesamt 14,38 US-Dollar und gab sich als Sammler defekter Laserpointer aus. Im Anschluss entwickelte sich das amerikanische Startup zu einer der erfolgreichsten Internetfirmen der Welt.
1997 wurde das Bewertungssystem für Käufer und Verkäufer eingeführt und der Millionste Artikel auf der Plattform verkauft. Erst im September desselben Jahres erhielt das Unternehmen den heutigen Namen eBay.
eBay-Börsengang
Im September 1998 ging eBay dann an die Börse. Nachdem der Ausgabepreis pro Aktie auf 18 US-Dollar festgelegt worden war, kletterte der Wert der eBay-Aktie am ersten Tag auf 47 US-Dollar und machte damit den Gründer Omidyar zum Milliardär.
Das war bezeichnend für den damaligen Internetboom, denn eBay hatte im Halbjahr vor dem Börsengang lediglich 348.000 US-Dollar verdient und erreichte einen Umsatz von rund 15 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen wurde nach dem Börsengang allerdings mit 1,9 Milliarden US-Dollar bewertet.
eBay kommt nach Deutschland
Die Ursprünge von eBay in Deutschland führen in den Berliner Stadtteil Kreuzberg. Dort ging im März 1999 eine Auktionsplattform mit dem Namen Alando online. Bereits im Juni 1999 kaufte eBay die gerade gegründete Internetseite für circa 43 Millionen US-Dollar und machte die Gebrüder Samwer zu reichen Geschäftsleuten.
eBay begibt sich auf Expansionskurs und geht auf Einkaufstour
eBay ist eines der Unternehmen, die das Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 überlebten. Im Juni 2000 kaufte der Konzern aus San José die Plattform half.com für rund 350 Millionen US-Dollar, die sich auf den Verkauf von gebrauchten Büchern und CDs spezialisiert hatte. Weitere Auktionsseiten aus Südamerika und Asien folgten kurze Zeit später, wodurch eBay seine Marktstellung ausweiten konnte.
2002 gab eBay bekannt, den Zahlungsdienstleister PayPal für 1,5 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Die Trennung erfolgte 2015, wodurch eBay einen profitablen Konzernbereich verlor. Heute ist PayPal als eigenständiges Unternehmen an der Börse notiert. Auch Skype war von 2005 bis 2009 Teil des Online-Auktionshauses, bevor eBay das Unternehmen an eine Gruppe von Investoren verkaufte - einen Anteil von 30 Prozent an Skype behielt eBay jedoch.
2007 übernahm eBay StubHub und wurde zum weltweit größten Online-Marktplatz für Tickets, 2016 expandierte das Unternehmen mit der Übernahme von Ticketbis in die lateinamerikanischen, europäischen und asiatisch-pazifischen Märkte.
Das Unternehmen geht auch mit den jüngsten Trends mit: 2022 erwarb eBay den führenden NFT-Marktplatz KnownOrigin. "Der Deal kombiniert die Reichweite und den Ruf von eBay mit der führenden Technologie von KnownOrigin, um eine neue Welle von NFT-Entwicklern, -Verkäufern und -Käufern zu unterstützen", schreibt eBay auf seiner Website.
Und das sind nur einige der vielen Übernahmen, mithilfe derer sich eBay über die Jahre weiterentwickelt hat und gewachsen ist.
Für eBay wird es schwieriger
Inzwischen kommt eBay auf einen Börsenwert von rund 24,85 Milliarden US-Dollar. Von Konkurrent Amazon, mit einem Wert von 1,8 Billionen US-Dollar, bleibt eBay damit jedoch weit entfernt. Ein Grund dafür ist, dass sich eBay von der einstigen Auktionsplattform zu einem Online-Handelsplatz entwickelt hat und somit in direkter Konkurrenz mit Amazon oder Alibaba steht. Mit der Trennung von den wachstumsstarken Partnern PayPal und Skype fällt eBay heute weiter hinter seinen Mitbewerbern zurück.
Die größte Aufmerksamkeit erhält eBay vermutlich inzwischen noch aufgrund der teilweise skurrilen Verkaufsangebote. So wurde im Mai 2001 ein Gulfstream II Privat-jet für 4,9 Millionen US-Dollar verkauft. Auch die Versteigerung eines VW-Golfs von Papst Benedikt XVI für 188.000 Euro gehört wohl zu den außergewöhnlichsten Auktionen, die jemals bei eBay durchgeführt wurden.
Rekordbeträge werden auch alljährlich bei GLIDE und eBays Wohltätigkeitsauktion für ein Mittagessen mit Investorenlegende und Berkshire Hathaway -CEO Warren Buffett erzielt
Redaktion finanzen.net
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