Nur 12 Prozent Steuerquote

Interessantes Detail im Geschäftsbericht: Google zahlt mehr EU-Strafen als weltweit Steuern

12.02.19 22:17 Uhr

Interessantes Detail im Geschäftsbericht: Google zahlt mehr EU-Strafen als weltweit Steuern | finanzen.net

Der Internetriese Alphabet, Mutterkonzern des Suchmaschinenunternehmens Google, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr so wenig Steuern gezahlt, dass die Summe die der Strafzahlungen in der EU unterbot.

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Das britische Computermagazin "Computing" hat den Geschäftsbericht von Alphabet genau unter die Lupe genommen und eine interessante Entdeckung gemacht.

4,2 Milliarden Dollar auf 30,7 Milliarden Dollar Gewinn

Insgesamt hat der US-Konzernriese im abgelaufenen Jahr 30,7 Milliarden US-Dollar verdient, was einem satten Plus im Vorjahresvergleich entspricht, als unter dem Strich 12,7 Milliarden US-Dollar übriggeblieben waren. Trotz der Tatsache, dass der Gewinn mehr als verdoppelt werden konnte, sank die Steuerbelastung deutlich: Insgesamt zahlte der IT-Konzern im letzten Jahresviertel 4,2 Milliarden US-Dollar - nur ein Drittel der Steuerhöhe aus dem Vorjahr.

Profiteur von Trumps Steuerprogramm

Dabei hat die Google-Mutter von Steuererleichterungen auf dem Heimatmarkt profitiert und konnte daher eine Steuerquote von moderaten zwölf Prozent auf den Vorsteuergewinn vermelden.

Den 4,2 Milliarden US-Dollar Steuern standen auf der anderen Seite aber von der EU verhängte Strafen in Höhe von 5,1 Milliarden US-Dollar gegenüber, das war rund zwei Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der größte Brocken kam dabei von der EU-Kommission, die den US-Konzern im Sommer zu einer Strafzahlung von 4,3 Milliarden US-Dollar verdonnert hatte. Die Rekordstrafe war wegen illegaler Praktiken bei Googles Handy-Betriebssystem Android verhängt worden.

Google ändert Geschäftsmodell

Um der Gefahr einer erneuten Strafe durch die EU-Kommission zu entgehen, hat Google im Herbst vergangenen Jahres sein Geschäftsmodell für Android angepasst. Kunden, die Google-Apps wie "Google Maps" oder den "Google Play Store" auf ihren Geräten vorinstallieren wollen, können dies nun nicht mehr kostenlos tun, sondern müssen Lizenzgebühren an die Google-Mutter Alphabet zahlen. Google hatte den Herstellern bislang erlaubt, die Google-eigenen Apps kostenlos vorzuinstallieren, daran aber Bedingungen geknüpft, die die EU-Kommission als "wettbewerbsverzerrend" eingestuft hatte. Gerätehersteller können nach der Änderung nun die Google-Apps auf ihren Geräten installieren, ohne dafür Googles Internetsuche oder den Google-Browser Chrome nutzen zu müssen. Beide Anwendungen - sowohl die Suche als auch der Webbrowser sind nun nicht mehr Teil des Paketes, das Google für die Hersteller schnürt - kann allerdings kostenlos hinzu gebucht werden.

Redaktion finanzen.net

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