Tesla baut jetzt auch Dächer - Und so sehen sie aus

Nachdem Tesla im Juni die milliardenschwere Übernahme des angeschlagenen Solarkonzerns SolarCity bekannt gegeben hatte, fragten sich Experten und Anleger, was der Elektroautobauer mit der Erweiterung seines Portfolios bezweckt. Elon Musk wurde in den vergangenen Monaten nicht müde, die Vorteile des Zusammenschlusses zu betonen und seine Einschätzung, die Übernahme von SolarCity sei ein "NoBrainer", immer wieder zu bestätigen. Nun präsentierte Tesla das erste gemeinsam mit SolarCity entwickelte Produkt. Und ganz wie man es von Elon Musk gewohnt ist, peilt der Milliardär gleich eine komplette Umwälzung der Solarbranche an.

Solarpanels sind gestern

Einen ersten Hinweis auf das zu erwartende Produkte lieferte Musk bereits vor mehr als einem Monat. Bei Twitter kündigte er an:

Aiming for Oct 28 unveil in SF Bay Area of new Tesla/SolarCity solar roof with integrated Powerwall 2.0 battery and Tesla charger.

- Elon Musk (@elonmusk) 22. September 2016

Nun wurde das Tesla-Solardach präsentiert. Die von Musk persönlich im Rahmen einer Präsentation vorgestellten Solar-Dachziegel sollen herkömmliche Solarpanels vollständig ersetzen. Diese seien künftig überflüssig, so der umtriebige Tesla-Chef. So soll das Tesla-Produkt den herkömmlichen Panels in vielen Punkten überlegen sein. Sie ermöglichen zum Beispiel eine bessere Dämmung als die herkömmlichen Produkte, erklärte Musk. Zudem sei der Eigentümer in der Gestaltung des Daches weitgehend frei: Man könne selbst entscheiden, welche Teile des Daches mit Solarzellen bespickt sein sollen - dieser Teil des Daches unterscheide sich optisch nicht vom Rest, verspricht er. Die Solar-Dachziegel wären also nicht als solche auszumachen, ein derart konstruiertes Solardach sei daher "schön anzusehen und lange haltbar". Dass es auch extremeren Wetterbedingungen standhalten soll, betonte Musk ebenfalls, darüber hinaus sei das Tesla-Solardach auch im Winter praktikabel, da man eine Art Scheibenheizung in die Dachziegel einbauen könne, die die Ziegel auch im Winter freihalten.

Bei den Kosten bleibt er unkonkret

Das neue Produkt wird in Zusammenarbeit mit Panasonic produziert und sei fast so effizient, wie eine gewöhnliche Solarzelle, versprach der Tesla-CEO. Dabei sei das Produkt deutlich komplexer und aufwendiger. Wieviel Hausbesitzer für das Dach auf den Tisch legen müssen, wollte Musk hingegen nicht konkret beantworten. Preislich liege man etwas über den Kosten für ein herkömmliches Dach, bliebe aber dennoch konkurrenzfähig. Schließlich spare eine derartige Dachkonstruktion auch eine Menge Energie und senke die Stromkosten daher erheblich.

Traum vom Super-Imperium

Mit dem ersten gemeinsam mit SolarCity entwickelten Produkt kommt Musk seinem Traum von einem Super-Imperium näher. Der Milliardär will Tesla zu einem integrierten Konzern formen, der Kunden, die einen grünen Lebensstil bevorzugen, alle Produkte aus einer Hand bietet: Elektroautos, die passenden Batterien dazu, die durch SolarCity-Solaranlagen auf den eigenen Häusern geladen werden könnten.

Redaktion finanzen.net