Neuer Name, neues Glück

Alphabet: Warum die neue Google jetzt günstig ist

17.08.15 15:00 Uhr

Alphabet: Warum die neue Google jetzt günstig ist | finanzen.net

Der Internetkonzern heißt jetzt Alphabet und gibt sich eine Holdingstruktur. Was wirkt wie ein Scrabble-Spiel, soll mehr Transparenz in die Bilanzen bringen und den Konzern schlagkräftiger machen.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Was für eine Buchstabensuppe. Die Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin tüfteln eine neue Struktur für den weltgrößten Suchmaschinenbetreiber aus und taufen diesen auch gleich um: Aus den bunten Gs und Os von Google wird "Alphabet".

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Was die Google-Spitze in nächtlicher Scrabble-Runde ausbaldowert zu haben scheint, sorgte an der Wall Street für viele Ahs und Ohs: Die Aktie des Internetkonzerns sprang kräftig an. Der ­Namenswechsel allein erzeugte dabei weniger Begeisterung. Die neue Struktur schon. Denn ­Google, oder besser Alphabet, lässt Aktionäre künftig viel mehr hinter die Lettern blicken, die Bilanz soll transparenter werden.

Die Suchmaschine Google ist künftig eine Tochter von mehreren der Holding Alphabet. An der Spitze des Kerngeschäfts, das knapp 60 der insgesamt 66 Milliarden Dollar Umsatz liefert, steht von jetzt an der Inder Sundar Pichai. Der 43-Jährige war bislang Stellvertreter Pages und kümmert sich um das Anzeigengeschäft der Suchmaschine, den Videokanal Youtube sowie das Mobilfunk-Betriebssystem Android.

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Google-Gründer Page wird Vorstandschef der neuen Holding, die soeben vom Bankenriesen Morgan Stanley nach Kalifornien gewechselte Finanzchefin Ruth Porat überwacht die Bilanz von Alphabet. Der Umbau unterstreicht, was Porat jüngst bei Vorlage der Quartalszahlen ankündigte: Google will künftig stärker auf Kostenkontrolle und Investitionen achten - und darauf, dass das Geschäft bei allem ­Erfindergeist profitabler wird.

"ABCs" im Rechtschreibkurs

Die vielen kunterbunten Aktivitäten des Konzerns im Bereich Drohnen, Internetballons, selbst steuernde Autos, in Nischen wie der Gesundheitsforschung oder der Entwicklung der Computerbrille Google Glass werden sich künftig nicht mehr hinter der Cashcow, dem Anzeigengeschäft, verstecken können.

Page kümmert sich intensiver um die großen Wetten des Unternehmens auf Zukunftsgeschäfte. Die Randaktivitäten nennt er liebevoll "ABCs" - intern heißen sie wegen der hohen Risiken auch "Moonshots". Einmal im Jahr will Alphabet künftig hier detaillierte Zahlen ausweisen, erstmals im Januar. Bei Börsianern kam das Buchstabenspiel gut an. Die Struktur liefert schließlich mehr finanzielle Transparenz. Die Wall Street setzt darauf, dass Page und Mitgründer Brin die Projekte intensiver vorantreiben und stärker auf Erträge zielen.

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Auch im Kerngeschäft müssen die Kräfte gebündelt werden. Pichai kommt damit eine Schlüsselrolle zu: Er muss dafür sorgen, dass das Geschäft mit der Internetwerbung nicht nachlässt. Zuletzt hatte Google hier zwar Wachstum erzielt, gegenüber dem größten Rivalen, dem sozialen Netzwerk Facebook, aber Marktanteile bei ­mobiler Werbung verloren. Auch der Onlinehändler Amazon macht Google bei IT-Dienstleistungen für Unternehmen in der sogenannten Cloud, also webbasierten Diensten, Druck.

Pichai scheint hierfür der Richtige zu sein. Alle großen Projekte des Chipingenieurs, der von McKinsey kam, waren für Google wichtig - und letztlich Erfolge. Der Inder entwickelte den Browser Chrome, kommerzialisierte Android und verantwortete zuletzt alle Endprodukte außer Youtube.

Die Wall Street sieht den Umbau als Karrieresprung auch für den Konzern - und freut sich auf die zweite Bedeutung von "Alphabet": Die Teile "alpha" und "bet", englisch für wetten, ergeben im Börsenjargon eine klare Botschaft: Page verspricht ein Alpha, ein Mehr an Aktienperformance. Anleger werden auf die Rechtschreibung achten.

Bildquellen: l i g h t p o e t / Shutterstock.com, 1000 Words / Shutterstock.com

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