Crash-Prophet: Der Aktienmarkt wird um mehr als 50 Prozent fallen
Seit neun Jahren profitieren Wirtschaft und Anleger von einem Bullenmarkt, der Dow Jones hat seit 2009 um mehr als 280 Prozent zugelegt. Doch immer wieder werden Stimmen laut, die einen baldigen Bärenmarkt vorhersagen.
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Der Handelskrieg der USA mit China, überbewertete Tech-Aktien oder der schon zu lang anhaltende Bullenmarkt selbst sind nur einige Gründe für diese Ansicht. In die Reihen der Kritiker stellt sich auch John Hussman, ehemaliger Wirtschaftsprofessor und Präsident des Hussman Investment Trust. Hussman ist bekannt als Crash-Prophet, als "permabear" - also jemand der dauerhaft einen baldigen Bärenmarkt sieht - und hat mit seinen Vorhersagen bis jetzt immer recht genau ins Schwarze getroffen.
Hussman: NASDAQ, S&P 500, Russell und Dow werden stark verlieren
Im März 2000 prognostizierte er, dass der NASDAQ 100 um 83 Prozent fallen werde - er behielt recht, mit einer wie er es selbst in einem Beitrag auf seiner Website anmerkt "unglaubwürdigen Präzision". 2007 schätzte er, dass der S&P 500 40 Prozent verlieren könnte. In Wirklichkeit fiel der Index der größten börsennotierten US-Unternehmen ganze 55 Prozent während dieses Crashs.
Und auch jetzt sagt der Wirtschaftsexperte einen starken Kursverfall voraus: Mehr als 50 Prozent an Wert werden seiner Meinung nach einige wichtige Indizes verlieren. So sagt er dem NASDAQ 100 eine Einbuße von 57 Prozent voraus, dem S&P 500 Verluste von 64 Prozent, der Russell 2000 werde 68 Prozent fallen und der Dow Jones gar um 69 Prozent einbrechen.
"Überbewertet, überkauft, überbullish"
Den Grund sieht er in der Kombination aus Rekord-Bewertungen und eines auseinanderdriftenden Marktes. Der Markt sei "überbewertet, überkauft, überbullish". Dadurch sei eine Gefahrenzone entstanden, die nur umfahren werden könne, wenn die Kombination dieser Faktoren sich zu einem weniger gefährlichen Mix verändere.
Die genannten Zahlen von mehr als 50 Prozent Kursverfall in den vier Indizes bezeichnet der Pessimist selbst als "extrem". Doch sie seien gestützt durch das "eiserne Gesetz der Bewertung". Dieses "Gesetz" besagt, dass wer spät in ein gut laufendes Geschäft einsteigt, weil er hohe Renditen erwartet, enttäuscht werde. Je mehr man dann investiere, desto weniger Langzeit-Returns habe man zu erwarten. "Genau dann, wenn vergangene Investitionen am prächtigsten aussehen, werden zukünftige Investitionen am erbärmlichsten sein", bringt es Hussman auf den Punkt. Sprich: Wer zu spät zur Party kommt, hat den Großteil schon verpasst.
Kurs-Umsatz-Verhältnis sehr hoch
Ein weiteres Anzeichen für den drohenden Kursverlust am Aktienmarkt sei das angestiegene Kurs-Umsatz-Verhältnis. Unter Anlegern bekannter ist eigentlich das Kurs-Gewinn-Verhältnis, dieses sei aber nichtssagend, wenn ein Unternehmen in einer Zeitspanne keinen Gewinn erwirtschaftet, so Hussman. Statt den aktuellen Aktienkurs durch den Gewinn pro Aktie zu teilen erfolgt die Berechnung des KUVs auf Basis des Umsatzes je Aktie.
Damit bekommt ein Aktionär ein Gefühl dafür, ob sich ein Einstieg in das Geschäft lohnt oder eher nicht. Pauschal kann man sagen, dass je geringer der KUV-Wert, desto attraktiver die Aktie ist. In den vergangenen neun Jahren ist der KUV des S&P 500 stark angestiegen: von 0,7 auf "atemberaubende" 2,4. Im Schicksalsjahr 2000 gipfelte der KUV-Wert bei "offensiven" 2,2, nachdem der Wert seit 1982 von 0,3 an nach oben geklettert war - keine guten Aussichten also für die zukünftige Entwicklung auf dem Aktienmarkt.
Geringere Risikobereitschaft bei Anlegern
Auch die Anleger könnten in Zukunft weniger risikofreudig werden. Das zurückgegangene Interesse an Sektoren, die anfällig auf veränderte Zinsen und Kredite reagieren, und die sich vergrößernden Unterschiede in anderen Sektoren könnten dazu führen. Doch gerade die Risikobereitschaft der Aktionäre ist der Grundstock dafür, dass Aktien boomen können.
Probleme sieht Hussman auch bei den Tech-Aktien. Die FAANG-Gruppe - die aus Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet, der Google-Mutter besteht - hat den Markt in den letzten Wochen am stärksten vorangebracht. Allerdings sollten Investoren auch hier nicht von den hohen Erlösen der Vergangenheit aus Rückschlüsse auf die Zukunft ziehen. Denn nur weil kleinen Unternehmen am Anfang eines neu entstehenden Marktes ein großes Wachstum widerfahren ist, heißt das nicht, dass die Wachstumsrate beständig so hoch bleiben wird, führt Hussman aus.
Facebook-Aktie schon eingebrochen
Um sein Argument zu untermauern, führt Hussman Apples Wachstumsrate an, die in den vergangenen drei Jahren auf weniger als vier Prozent jährlich zurückgegangen ist. Auch den anderen Unternehmen werde es wahrscheinlich so ergehen, "meine Erwartung ist, dass sich die Wachstumsraten auf zehn Prozent verlangsamen werden und dann stufenweise gen vier Prozent gehen werden".
Hussmans Voraussage fällt in eine Zeit, in der die Angst vor überbewerteten Tech-Aktien immer größer wird. Erst kürzlich enttäuschte Facebook stark mit schwachen Quartalszahlen, was die Aktie um rund ein Fünftel absacken ließ und einen Börsenwert von 120 Milliarden US-Dollar verbrannte. Hinsichtlich dessen, wie genau seine Schätzungen bezüglich des Aktienmarktes bei den letzten Malen waren, sollte man Hussmans Voraussagen nicht einfach mit einem Schulterzucken abtun. Ob er Recht behält, wird aber nur die Zeit zeigen.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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