Nachgehakt bei

E.ON-Chef Teyssen: Viele Jobs stehen auf dem Spiel

11.06.13 12:30 Uhr

Johannes Teyssen, E.ON-Chef und Präsident des Dachverbands der Europäischen Versorger, Eurelectric in Personalunion, geht mit der Energiewende hart ins Gericht.

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von Sabine Gusbeth, Euro am Sonntag

E.ON-Chef Johannes Teyssen wurde in dieser Woche zum Präsidenten des Dachverbands der ­Europäischen Versorger, Eurelectric, gekürt. Sogleich warnte er vor den Folgen einer verfehlten Energiepolitik. Würde die Stromerzeugung zu teuer, stünden mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel, als durch erneuerbare Energien entstanden seien.

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€uro am Sonntag: Herr Teyssen, was läuft schief bei der Energiewende?
Johannes Teyssen:
Europa verfehlt die Ziele einer guten Energiepolitik. Trotz massiver Förderung steigt der CO2-Ausstoß. Die Versorgungssicherheit verschlechtert sich. Und im Vergleich zu unseren Wettbewerbern in den USA und China explodieren hierzulande die Endkundenpreise.

Gefährdet die Energiewende Arbeitsplätze?
Die Gefahr besteht. Steigende Energiepreise gefährden die Wettbewerbsfähigkeit vor allem energieintensiver Unternehmen. Da stehen viele Arbeitsplätze auf dem Spiel — deutlich mehr als in der Erneuerbare-Branche entstanden sind. Diese Entwicklung müssen wir stoppen und endlich beim Umbau der Energieversorgung kraftvoll und mutig auf die Kostenbremse treten.

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Wo sehen Sie Einsparpotenzial?
Die Stromerzeugung und -verteilung muss zuverlässig, klimaschonend und bezahlbar sein. Die Kosten hängen dabei wesentlich von der Integration der erneuerbaren Energien ab. Wo Kostensenkungen machbar sind, müssen sie schnellstmöglich ­realisiert werden, beispielsweise bei marktreifen Techniken wie Onshorewind.

Im Moment steigt der CO2-Ausstoß, weil mehr Strom aus Kohle erzeugt wird. Woran liegt das?
Moderne Gaskraftwerke sind derzeit kaum noch wirtschaftlich zu betreiben, weil hoch subventionierte erneuerbare Energien und das völlige Ver­sagen des europäischen Emissionshandels sie aus dem Markt drängen. Dabei werden gerade diese Kraftwerke dringend als Rückgrat der Energieversorgung gebraucht. Das weiß auch die Politik. Dennoch geht der subventionierte Ausbau der Erneuerbaren selbst da weiter, wo Netze fehlen, um den Strom abtransportieren und nutzen zu können — Wegwerfstrom ist aber selbst dann Unsinn, wenn er regenerativ erzeugt wird. Strom wird dadurch immer teurer. Und die Energiewende auch.

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