Tesla-Chef Elon Musk schreibt eindringliche E-Mail an seine Arbeiter
Tesla-CEO Elon Musk schrieb nun eine eindringliche E-Mail an die Mitarbeiter seines Unternehmens, nachdem Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Tesla laut wurde.
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Elon Musk, Tesla-Boss, PayPal-Gründer und Visionär, gilt allgemein als Workaholic. Er selbst soll nach eigenen Angaben bereits vor zehn Jahren 23 Stunden täglich an dem ersten PayPal-Vorläufer gearbeitet haben. Während der frühen Produktionsphase des Model X, welches Musk selbst als das "womöglich schwerste zu bauende Fahrzeug der Geschichte" betitelt, soll er direkt neben der Fertigungsstraße in einem Schlafsack genächtigt haben, um jeden Teil des Fertigungsprozesses genau beobachten zu können. Deshalb schien es auch nicht fern zu liegen, dass er den gleichen Enthusiasmus auch von seinen Mitarbeitern verlangt. Nach der Veröffentlichung eines Blogbeitrages im Februar dieses Jahrs, in dem ein Mitarbeiter aus dem Tesla-Werk in Fremont die Bedingungen innerhalb der Fabrik als "unterdurchschnittlich" kritisierte, wandte sich Musk nun persönlich in einer Email an die Mitarbeiter in seinem Unternehmen.
Mitarbeiter kritisiert Arbeitsbedingungen bei Tesla
Den Stein ins Rollen brachte Jose Moran, ein Mitarbeiter im Tesla-Werk, welches in der Stadt Fremont, im Staate Kalifornien, liegt. Er bezeichnete sowohl die Bedingungen an den Arbeitsplätzen als auch die Bezahlung der Tesla-Mitarbeiter als "unterdurchschnittlich". Aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen seien krankheitsbedingte Ausfälle an der Tagesordnung. Er berichtete davon, dass es nicht unüblich sei, dass sechs Leute aus einem Team mit acht Personen gleichzeitig ausfallen. Deshalb müsse man unbezahlte Überstunden in Kauf nehmen. Eine 70-Stunden-Woche sei so in der Tesla-Stätte ebenfalls keine Seltenheit. Auch der Lohn, welchen man allen Arbeitern im Werk bezahle, entspräche in keinen Belangen dem üblichen Durchschnittsgehalt der Branche.
Elon Musk reagierte früh auf Kritik
Kurz nachdem der Blogbeitrag auf Medium.com erschien, meldete sich der Tesla-Boss per Twitter zu Wort. "Um ehrlich zu sein, halte ich diesen Angriff für moralisch unverschämt", so Elon Musk. Ebenfalls warf er Moran vor von der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) für seine Worte bezahlt zu werden. Die Zufriedenheit der Arbeitnehmer stehe für Tesla schon immer im Mittelpunkt. Ebenfalls verteidigte er aber auch die anfallenden Überstunden, welche er mit dem Produktionsstart des Model X erklärte. Dennoch kündigte er damals im gleichen Zug an, persönlich eine Untersuchung der Arbeitsbedingungen in Fremont durchzuführen.
Tesla-Chef schreibt E-Mail an seine Mitarbeiter
Nach dem Abschluss dieser Untersuchung in seinem Tesla-Werk hat sich Elon Musk nun in einer E-Mail an seine Mitarbeiter gewandt. In dieser bezeichnete er die Sicherheit am Arbeitsplatz als "oberste Priorität". Man habe sich bei Tesla das Ziel gesetzt, die "sicherste Produktionsstätte in der Automobilindustrie" zu sein. Da Tesla dieses Ziel schon lange verfolge, sei es auch undenkbar, dass die Ausführungen des Mitarbeiters in dem Blog Post der Wahrheit entsprächen. Die Überstunden seien ebenfalls der Ausnahmesituation mit dem Produktionsstart des Model X zu schulden. So schrieb Musk, er sei den Arbeitern dankbar "wie hart sie arbeiten, um die Firma zu weiteren Erfolgen zu führen". Dennoch habe man aus der Anzahl der Überstunden gelernt. Für die Produktion des Tesla Model 3 stellte das Unternehmen bereits 1600 neue Mitarbeiter ein.
Auch die Bezahlung machte Elon Musk zum Thema. Mit einer Tabelle wies er die Kritik einer unterdurchschnittlichen Entlohnung zurück. Ein Mitarbeiter, welcher im Jahr 2013 seine Tätigkeit in der Firma aufnahm, habe bis ins Jahr 2016 insgesamt deutlich mehr verdient als ein äquivalenter Arbeiter bei General Motors, Fiat Chrysler oder Ford. Ebenfalls sei es Tesla wichtig, dass ein jeder Tesla-Mitarbeiter Anteilseigner des Unternehmens sein könne. Zu Sonderkonditionen könne sich jeder Mitarbeiter nach vier Jahren Betriebszugehörigkeit Tesla-Aktien kaufen. Auch dies müsse sich in dem Entgelt niederschlagen.
Mit Frozen-Joghurt gegen den Arbeitsfrust
Betont hatte Elon Musk in seiner E-Mail ebenfalls, wie wichtig es sei, dass seine Arbeitnehmer Spaß an der Arbeit im Unternehmen hätten. Deshalb wolle man am Ende der Produktion des Tesla Model 3 eine "wirklich große Party" schmeißen. Um die Stimmung während der Arbeitszeit zu heben, errichte Tesla mehrere Frozen-Joghurt-Stände rund um die Fabrik. Auch die Fahrt zur Arbeit soll spaßiger werden. Tesla plane eine riesige Achterbahn für die Fabrik in Fremont, diese solle die Mitarbeiter an den Parkplätzen einsammeln und zu ihrer Arbeitsstätte in der Tesla-Fabrik bringen. Mit den Worten: "Danke für all eure Mühen und ich freue mich darauf, mit euch eine wundervolle Zukunft zu kreieren", beendete Musk seine Mail.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: ChinaFotoPress/ChinaFotoPress via Getty Images, Joe Corrigan/Getty Images
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