MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,08 69,36 -0,4% -0,28 -16,7%
Brent/ICE 73,33 73,38 -0,1% -0,05 -3,1%
Die Ölpreise ermäßigten sich um bis zu 1 Prozent - auch hier gaben Konjunktursorgen die Richtung vor. Die neuen Zölle von US-Präsident Trump auf Autoimporte schürten Ängste vor einem umfassenden Handelskrieg, der die globale Ölnachfrage belasten könnte.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3112,05 3085,30 +0,9% 26,75 +17,6%
Silber 31,70 31,55 +0,5% 0,15 +12,8%
Platin 912,50 911,62 +0,1% 0,88 +4,0%
Kupfer 5,10 5,13 -0,6% -0,03 +25,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis jagt von einem Allzeithoch zum nächsten - die Feinunze verteuerte sich am Freitag um 0,9 Prozent. Anzeichen einer hartnäckigen Inflation, wie sie der PCE-Deflator offenbarte, machen Gold als Schutz vor Geldentwertung wieder attraktiver. Nach Einschätzung von Marktanalyst Fawad Razaqzada von Forex.com trieb die Angst vor einer Eskalation der Handelsspannungen Anleger in den vermeintlich sicheren Hafen. Auch die Dollarschwäche und gesunkene Marktzinsen halfen.
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KONJUNKTUR CHINA
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im März. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,5 (Februar: 50,2), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Ökonomen hatten einen Stand von 50,4 Punkten prognostiziert. In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im März aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor stieg auf 50,8 (Vormonat: 50,4) Punkte.
USA / KANADA
Kanada und die USA wollen über eine neue Wirtschafts- und Sicherheitspartnerschaft verhandeln. Das sagte der kanadische Premierminister Mark Carney laut einer Zusammenfassung eines Telefongesprächs mit US-Präsident Donald Trump. Die Verhandlungen sollen nach den Wahlen in Kanada am 28. April beginnen.
WIRTSCHAFTSPOLITIK SÜDKOREA
Südkorea erwägt nach den verheerenden Waldbränden zusätzliche Staatsausgaben, um die Wirtschaft zu stützen. Finanzminister Choi Sang-mok hat nach Angaben seines Büros auf einer außerplanmäßigen wirtschaftspolitischen Sitzung gesagt, er werde einen Nachtragshaushalt in Höhe von 10 Billionen Won, umgerechnet 6,3 Milliarden Euro, aufstellen und sich um eine parteiübergreifende Unterstützung für dessen Verabschiedung im April bemühen.
WIRTSCHAFTSPOLITIK DEUTSCHLAND
Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf fordert die SPD-Spitze auf, sich in den Koalitionsverhandlungen zu bewegen und Wirtschaftsreformen zuzulassen. "Manche in der Führung der SPD scheinen nicht verstanden zu haben, in welcher Situation sich dieses Land befindet", sagte Wolf der Süddeutschen Zeitung. Fast 50 Prozent hätten bei der Bundestagswahl Union oder AfD gewählt. "Jeder zweite Wähler will eine Mitte-rechts-Politik. Aber wie es scheint, bekommen sie eine Mitte-links-Politik", sagte Wolf mit Blick auf die bisher bekannten Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen.
Der EY-Deutschland-Chef Henrik Ahlers hat eine mangelhafte Wirtschafts- und Industriepolitik in Deutschland kritisiert. "Wir brauchen ein klares Zielbild für den Standort Deutschland", sagte der Manager im Interview mit der Zeitung Welt vor dem Start der weltgrößten Industrieschau Hannover Messe. "Mit welchen Industriezweigen, welchen Technologien, Produkten und Dienstleistungen will man verlässlich wirtschaften? Diese Frage muss von der Politik beantwortet werden. Und dann gilt es ein verlässliches Regelwerk zu schaffen. Andernfalls treffen Unternehmen keine Investitionsentscheidungen." (Welt)
AIRBUS
Der Chef des Rüstungskonzerns Airbus Defence and Space, Michael Schöllhorn, will das europäische Kampfjetprojekt FCAS (Future Combat Air System) umbauen, um schneller unabhängig von amerikanischen Rüstungsgütern zu werden. "Wir sollten die autonomen Flugkörper und ihre Vernetzung schneller entwickeln und spätestens 2029 an den Markt bringen", so der Airbus-Manager. "Wenn wir es jetzt nicht schaffen, die Kräfte für ein europäisches Luftkampfsystem der sechsten Generation zu bündeln, wann dann?", sagte Schöllhorn dem Spiegel.
RHEINMETALL / VW
Rheinmetall-Chef Armin Papperger hat mit weiteren Konzernvertretern das Volkswagen-Werk in Osnabrück besucht. Der Manager hatte die Möglichkeit in den Raum gestellt, dass der Rüstungskonzern das Werk übernehmen und umbauen könnte.
NORMA
Der leichte Gewinnrückgang hat Folgen für die Dividende. Aktionäre sollen für das vergangenen Jahr eine Dividende von 0,40 Euro je Aktie erhalten und damit 5 Cent weniger als im Vorjahr. Der Spezialist für Verbindungstechnologie schüttet damit 31,2 Prozent des bereinigten Gewinns aus, was im Rahmen der langjährigen Ausschüttungsquote von 30 bis 35 Prozent liegt.
VIVENDI
verkauft einen Anteil von 15 Prozent an Telecom Italia (TIM) für insgesamt 684 Millionen Euro an die italienische Post. Der Verkauf des Pakets aus Stammaktien und Stimmrechten erfolgt zu einem Preis von knapp 30 Cent pro Aktie an die Poste Italiane. Nach Abschluss der Transaktion wird Vivendi noch eine Minderheitsbeteiligung von 2,51 Prozent der Stimmrechte bzw. 1,80 Prozent des Aktienkapitals des italienischen Telekomkonzerns halten.
IPO COREWEAVE
Der auf KI spezialisierte Cloud-Computing-Anbieter und Nvidia-Partner Coreweave hat ein enttäuschendes Börsendebüt verzeichnet. Der erste Kurs lag bei 39 US-Dollar und damit noch unter dem im Vorfeld reduzierten Ausgabepreis von 40 Dollar. Der Schlusskurs lag bei 40 Dollar. Die ursprüngliche Preisspanne hatte zwischen 47 und 55 Dollar gelegen. Dennoch ist der Börsengang einer der größten der letzten Jahre im Technologiesektor.
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March 31, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)