MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

31.03.25 07:29 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

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MONTAG: In Singapur bleiben die Börsen wegen des Feiertages Hari Raya Puasa (Ende des Ramadan) geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Trump-Administration kämpft mit der schnellen Umsetzung der Zollagenda bis zur selbst gesteckten Frist am Mittwoch. Offen ist noch die Frage, ob die USA individuelle Zollsätze für die jeweiligen Handelspartner einführen werden, wie dies Präsident Trump angedeutet hat, oder ob das Wahlkampfversprechen pauschaler Zölle, die praktisch jedes Land beträfen, das mit den USA Geschäfte macht, eingelöst werde, sagen Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind. Trump hat die zurückliegenden Wochen überwiegend damit verbracht, die Erwartungen an seinen Plan so genannter reziproker Zölle herunterzuspielen, der am 2. April in Kraft treten soll. Dieser Linie blieb er auch am Sonntagabend in der Air Force One treu. An Bord der Präsidentenmaschine sagte Trump, er werde "viel großzügiger" sein als zuvor bei seinem Versprechen angekündigt, die US-Zölle denen anderer Länder anzugleichen.

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+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Knaus Tabbert Group, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

07:00 DE/Springer Nature AG & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

07:00 AT/Wienerberger AG, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

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07:10 DE/Norma Group SE, ausführliches Jahresergebnis

07:30 DE/Aumann AG, ausführliches Jahresergebnis (14:00 Telefonkonferenz)

07:30 DE/Drägerwerk AG & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis (09:00 PK; 15:00 Analystenkonferenz)

08:00 DE/Bertelsmann SE & Co KGaA, Jahresergebnis (09:30 BI-PK)

08:00 DE/Cancom SE, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE

08:00 Einzelhandelsumsatz Februar

saisonbereinigt real

PROGNOSE: +0,2% gg Vm

zuvor: +0,3% gg Vm

08:00 Import-/Exportpreise Februar

Importpreise

PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+3,5% gg Vj

zuvor: +1,1% gg Vm/+3,1% gg Vj

14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) März

PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,2% gg Vj

zuvor: +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj

HVPI

PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,4% gg Vj

zuvor: +0,5% gg Vm/+2,6% gg Vj

- IT

11:00 Verbraucherpreise (vorläufig) März

PROGNOSE: k.A.

zuvor: +0,2% gg Vm/+1,6% gg Vj

- US

15:45 Index Einkaufsmanager Chicago März

PROGNOSE: 43,6

zuvor: 45,5

16:00 Zahl offener Stellen (Jolts) Februar

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

Index zuletzt +/- %

DAX Futures 22.553,00 -0,6%

E-Mini-Future S&P-500 5.580,25 -0,8%

E-Mini-Future Nasdaq-100 19.201,50 -1,3%

Nikkei-225 (Tokio) 35.566,40 -4,2%

Hang-Seng (Hongk.) 23.022,05 -1,7%

Schanghai-Comp. 3.318,77 -1,0%

Freitag:

·DAX 22.461,52 -1,0%

·DAX-Future 22.696,00 -0,8%

·XDAX 22.472,69 +0,0%

·MDAX 27.852,37 -2,7%

·TecDAX 3.651,67 -1,2%

·SDAX 15.624,22 -1,8%

·Euro-Stoxx-50 5.331,40 -0,9%

·Stoxx-50 4.608,92 -0,6%

·Dow-Jones 41.583,90 -1,7%

·S&P-500 5.580,94 -2,0%

·Nasdaq Composite 17.322,99 -2,7%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Zu viele negative Nachrichten auf einmal belasten: So dürften Marktteilnehmer vor allem in Deckung gehen, bevor am Dienstag die Details zu den Strafzöllen von US-Präsident Trump bekanntgegeben werden. Seine erratischen Aussagen zu dem Thema machen es Anlegern unmöglich, deren wirklichen Umfang abschätzen zu können. Goldman Sachs schätzt, dass die durchschnittlichen US-Zölle auf 15 Prozent steigen, das wären 5 Prozentpunkte mehr als erwartet. Übergeordnet machen sich immer mehr US-Anleger Sorgen über die Trump-Politik, der Kapitalabzug aus den USA dürfte daher weiter anhalten und Europas Börsen stützen. Händler erwarten daher auch einen weiter fallenden Dollar. Dazu kommen die weltweit schlechten Inflationsdaten. So waren am Freitag sowohl in Japan als auch den USA die Preise stärker gestiegen als befürchtet. In den USA stehen damit die bislang geplanten zwei Zinssenkungen dieses Jahr in Frage. Entsprechend rutschten besonders zinsempfindlichen Technologiewerte an der Nasdaq kräftig ab. In Asien setzt sich der Kursrutsch ungebremst fort.

Rückblick: Schwach - Vor dem Wochenende nahmen Anleger Gewinne mit. Anleger waren in Sorge vor dem Schlagzeilenrisiko übers Wochenende zu Details der anstehenden US-Zöllen. Der von der Fed stark beobachtete PCE-Preisindex für Februar war in der Kernlesung einen Tick stärker gestiegen als erwartet. Wichtiger waren die hoch geschnellten, aber zu den PCE-Daten passenden Inflationserwartungen der US-Konsumenten: Laut der Zweitlesung der Verbraucherstimmung für März ist die Inflationserwartung über die kommenden fünf bis zehn Jahre auf 4,1 Prozent gestiegen - laut Bloomberg der höchste Wert seit 1993. Als schlechte Nachricht für die KI-Euphorie sahen Händler den deutlich gesenkten IPO-Preis des auf KI spezialisierten Cloud-Computing-Anbieters Coreweave in den USA. Der Stoxx-Subindex Technologie fiel um 2,1 Prozent. Der Bankenindex gab um 2,2 Prozent nach, während der Index der Immobilienaktien um 1,6 Prozent zulegte. Hier dürfte vor allem der Rückgang der Renditen am Anleihemarkt eine Rolle gespielt haben.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwach - Autotitel wurden weiter gemieden: BMW verloren 1,7 Prozent oder VW 2,4 Prozent. Zu Abschlägen kam es auch bei Rüstungsaktien: Rheinmetall fielen um 3 Prozent, in der zweiten Reihe gaben Hensoldt 5,2 Prozent ab. Auf der anderen Seite zogen Deutsche Telekom um 2,2 Prozent an. SAF-Holland schlossen 0,2 Prozent im Minus. Der Lkw-Zulieferer will sowohl organisch als auch durch Übernahmen wachsen. Zudem will er Maßnahmen zur Effizienzsteigerung umsetzen. Ionos verloren 0,2 Prozent auf 25,90 Euro. Der Großaktionär Warburg Pincus habe Aktien zu 24,55 Euro platziert, hieß es im Handel. Dies seien die letzten 8,6 Prozent gewesen, Warbung sei nun nicht mehr beteiligt. Damit stehen keine weiteren Verkäufe mehr an, was der Aktie Rückhalt bot.

XETRA-NACHBÖRSE

Laut einem Händler von Lang & Schwarz hat es weder handelbare Nachrichten noch auffällige Aktienbewegungen gegeben.

USA - AKTIEN

Sehr schwach - Es kam einiges zusammen: Zoll-, Inflations- und Konjunktursorgen. Anleger scheuten das Schlagzeilenrisiko über das Wochenende. Denn US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt öfters am Wochenende Aussagen zur weiteren Zollpolitik verlautbaren lassen. Und der große Rundumschlag am 2. April rückte immer näher - und mit ihm stieg die Nervosität am Markt. Der Volatilitätsindex, auch "Angstbarometer" genannt, sprang um über 16 Prozent nach oben. Der Protektionismus warf seine Schatten bereits voraus: Der PCE-Deflator, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, hatte in der Kernrate angezogen und dies deutlicher als prognostiziert. Autowerte gaben mit den verhängten Zöllen weiter nach. Ford fielen um 1,8 Prozent, GM und Stellantis um 1,2 bzw. 4 Prozent. Auch Tesla (-3,5%) gaben diesmal nach, obwohl der E-Autohersteller für die USA nur im heimischen Markt produziert. Lululemon brachen um 14,3 Prozent ein, der Ausblick enttäuschte. U.S. Steel rückten in einem schwachen Markt um 0,1 Prozent vor. Nippon Steel bietet laut Berichten höhere Investitionen in die Stahlwerke des US-Konzerns an, um die Übernahme zu retten.

USA - ANLEIHEN

Die Renditen fielen trotz der hohen Inflationsdaten, allerdings waren die Renditen bereits in jüngster Zeit deutlich gestiegen. Zudem spielte der Markt Konjukturpessimismus, denn die Stimmung der US-Verbraucher sank in zweiter Lesung auf den niedrigsten Stand seit November 2022. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen gab 11 Basispunkte auf 4,26 Prozent nach.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:07 % YTD

EUR/USD 1,0834 +0,2% 1,0816 1,0794 +4,6%

EUR/JPY 161,5495 -0,2% 161,8625 163,0815 -0,2%

EUR/CHF 0,9524 -0,1% 0,9536 0,9523 +2,1%

EUR/GBP 0,8361 -0,0% 0,8363 0,8327 +1,2%

USD/JPY 149,1095 -0,4% 149,6450 151,0885 -4,6%

GBP/USD 1,2958 +0,2% 1,2933 1,2962 +3,4%

USD/CNY 7,1799 -0,0% 7,1799 7,1829 -0,4%

USD/CNH 7,2591 -0,2% 7,2709 7,2689 -0,8%

AUS/USD 0,6279 -0,0% 0,6280 0,6307 +1,9%

Bitcoin/USD 81.687,00 -0,6% 82.178,35 87.136,65 -9,5%

Auch beim Dollar überwog der Konjunkturpessimismus, der Dollarindex sank um weitere 0,3 Prozent. Im Handel war von Stagflationssorgen wegen der Zollpolitik die Rede. Die Deutsche Bank warnte vor sinkendem Wachstum bei steigender Teuerung.

Der Dollar gibt am Morgen weiter nach, der Dollarindex verliert weitere 0,2 Prozent. Händler sprechen von Kapitalabfluss aus den USA. Der Greenback könnte aber von den im Wochenverlauf anstehenden reziproken Zöllen von Trump profitieren, mutmaßt die Commonwealth Bank of Australia. Eine Eskalation des Handelskrieges, insbesondere mit Vergeltungsmaßnahmen, werde die globalen Wirtschaftsaussichten dämpfen und eine Flucht in die vermeintliche Sicherheit des Dollar verursachen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 31, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)