MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
Union und SPD haben sich auf eine massive Erhöhung der Schulden verständigt, um damit die Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur angesichts der zunehmenden globalen Bedrohungen deutlich zu erhöhen. Für die Investitionen in die bröckelnde Infrastruktur soll ein kreditfinanziertes Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für die kommenden 10 Jahre aufgelegt werden. Außerdem sollen Verteidigungsausgaben teilweise von der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse ausgenommen werden, um so die notwendigen Mittel zu generieren. Das kündigten die Verhandlungsteams von CDU, CSU und SPD nach dem dritten Tag der Sondierungsgespräche zur Bildung einer Koalition an. "Angesichts der weiter zunehmenden Bedrohungslage sind wir uns darüber im Klaren, dass Europa und mit Europa die Bundesrepublik Deutschland jetzt sehr schnell sehr große Anstrengungen unternehmen müssen, um die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes und des europäischen Kontinents zu stärken", sagte CDU-Chef Friedrich Merz. Union und SPD wollen nun in der nächsten Woche einen Antrag im Bundestag einbringen, der das Grundgesetz dahingehend ändert, dass Verteidigungsausgaben oberhalb von 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von den Beschränkungen der Schuldenbremse freigestellt werden.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Nach gut sechs Wochen im Amt hat US-Präsident Trump seine erste Rede vor dem US-Kongress gehalten - und seine eigene Politik gelobt. Für seine weitreichenden Entscheidungen gab es Zuspruch von den Republikanern, die Demokraten zeigten ihr Missfallen deutlich. Konkrete Vorhaben adressierte Trump eher versteckt. Offenbar will Trump weiterhin massiv auf seine Zollpolitik setzen. Am 2. April sollen "gegenseitige Zölle" in Kraft treten, kündigte er an. Ausnahmen für einzelne Länder nannte er nicht, somit dürfte auch die Europäische Union betroffen sein. Die neuen Zölle würden der US-Autoindustrie einen "Boom" bescheren. Zuletzt hatten Autohersteller gewarnt, die bereits geltenden Aufschläge für die beiden Nachbarländer Mexiko und Kanada würden zu höheren Preisen führen und die seit 25 Jahren bestehenden Lieferketten durcheinanderbringen. Weiter sagte er, er habe einen Brief vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj erhalten. Darin erkläre er sich bereit, mit Russland zu verhandeln. Selenskyj habe sich zudem zur Unterzeichnnung des Rohstoffabkommens mit den USA bereit erklärt. Wenige Stunden zuvor hatte der Präsident der Ukraine selbst sich im Onlinedienst X ähnlich geäußert.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
BAYER (07:30)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
PROG PROG PROG
4. QUARTAL 2024 4Q24 ggVj Zahl 4Q23
Umsatz Konzern 11.299 -5% 17 11.862
-Pharmaceuticals 4.483 -2% 17 4.579
-Consumer Health 1.548 -2% 17 1.578
-Crop Science 5.213 -7% 17 5.630
EBITDA bereinigt Konzern 2.266 -25% 17 3.023
-Pharmaceuticals 1.125 -11% 17 1.266
-Consumer Health 371 -3% 17 384
-Crop Science 930 -13% 17 1.070
Ergebnis nach Steuern/Dritten 904 -32% 17 1.337
Ergebnis je Aktie Core 0,95 -49% 17 1,85
Weitere Termine:
07:00 DE/Schaeffler AG, Jahresergebnis (12:00 Analystenkonferenz)
07:25 IT/Telecom Italia SpA (TI), ausführliches Jahresergebnis
und Geschäftsbericht
07:30 DE/Adidas AG, ausführliches Jahresergebnis
10:00 DE/Freenet AG, Telefonkonferenz zum vorläufigen Jahresergebnis
21:00 CH/Logitech International SA, Kapitalmarkttag
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- CH
08:30 Verbraucherpreise Februar
PROGNOSE: +0,6% gg Vm/+0,2% gg Vj
zuvor: -0,1% gg Vm/+0,4% gg Vj
- FR
08:45 Industrieproduktion Januar
PROGNOSE: +0,4% gg Vm
zuvor: -0,4% gg Vm
- IT
09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Februar
PROGNOSE: 50,5
zuvor: 50,4
- FR
09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe
(2. Veröffentlichung) Februar
PROGNOSE: 44,5
1. Veröff.: 44,5
zuvor: 48,2
Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung)
PROGNOSE: 44,5
1. Veröff.: 44,5
zuvor: 47,6
- DE
09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe
(2. Veröffentlichung) Februar
PROGNOSE: 52,2
1. Veröff.: 52,2
zuvor: 52,5
Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung)
PROGNOSE: 51,0
1. Veröff.: 51,0
zuvor: 50,5
- EU
10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone
(2. Veröffentlichung) Februar
PROGNOSE: 50,7
1. Veröff.: 50,7
zuvor: 51,3
Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung)
PROGNOSE: 50,2
1. Veröff.: 50,2
zuvor: 50,2
- IT
10:00 BIP (2. Veröffentlichung) 4Q
- GB
10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe
(2. Veröffentlichung) Februar
1. Veröff.: 51,1
zuvor: 50,8
- EU
11:00 Erzeugerpreise Januar
Eurozone
PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+1,4% gg Vj
zuvor: +0,4% gg Vm/0,0% gg Vj
- US
14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Februar
Beschäftigung privater Sektor
PROGNOSE: +148.000 Stellen
zuvor: +183.000 Stellen
15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) Februar
PROGNOSE: 49,8
1. Veröff.: 49,7
zuvor: 52,9
16:00 Auftragseingang Industrie Januar
PROGNOSE: +1,6% gg Vm
zuvor: -0,9% gg Vm
ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Februar
PROGNOSE: 52,9 Punkte
zuvor: 52,8 Punkte
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
INDEX Stand +/-
DAX-Future 22.825,00 +0,5%
E-Mini-Future S&P-500 5.828,50 +0,7%
E-Mini-Future Nsdq-100 20.559,50 +0,8%
Nikkei-225 37.458,45 +0,3%
Schanghai-Composite 3.337,44 +0,4%
Hang-Seng-Index 23.461,90 +2,3%
+/- Ticks
Bund -Future 130,58 -24
Dienstag:
INDEX Schluss +/-
DAX 22.326,81 -3,5%
DAX-Future 22.705,00 -1,7%
XDAX 22.670,91 -1,6%
MDAX 28.038,73 -3,3%
TecDAX 3.719,15 -3,6%
EuroStoxx50 5.387,31 -2,8%
Stoxx50 4.718,44 -1,9%
Dow-Jones 42.520,99 -1,6%
S&P-500-Index 5.778,15 -1,2%
Nasdaq-Comp. 18.285,16 -0,4%
EUREX zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 130,82 -182
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Nach dem Ausverkauf vom Vortag dürften Europas Börsen mit starken Aufschlägen in den Handel starten. Treiber ist die Einigung zwischen CDU/CSU und SPD auf ein massives Fiskalpaket. Für die Investitionen in die bröckelnde Infrastruktur soll ein kreditfinanziertes Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für die kommenden 10 Jahre aufgelegt werden. Außerdem sollen Verteidigungsausgaben teilweise von der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse ausgenommen werden. "Wir glauben, dass dies einer der größten Paradigmenwechsel in der deutschen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg ist", kommentiert die Deutsche Bank. Sowohl beim Tempo wie auch der Tragweite sei dies mit den Maßnahmen im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung vergleichbar. Die Ökonomen werden ihre Wachstumsschätzungen in den kommenden Tagen überarbeiten, es sei allerdings bereits klar, dass signifikanter Revisionsbedarf nach oben bei der Prognose von 1,0 Prozent für 2026 bestehe.
Rückblick: Sehr schwach - Nach der Rüstungs-Hausse schickte die Zoll-Baisse die Aktienkurse auf breiter Font südwärts. US-Präsident Trump hatte mitgeteilt, dass die Zölle auf mexikanische und kanadische Importe nun in Kraft getreten seien. Dazu verfügte er auf 20 Prozent erhöhte Zölle auf chinesische Importe. Kanada und China kündigten darauf an, mit Gegenzöllen zu reagieren, Mexiko erwägt dies ebenfalls. Im Handel wird nun davon ausgegangen, dass auch Zölle auf Waren aus Europa kommen werden. Für zusätzlichen Druck sorgte, dass es an der Wall Street nach der scharfen Abwärtsbewegung vom Vortag zumindest anfangs nur wenig gebremst weiter nach unten ging. Anleihen waren als sicherer Hafen tendenziell gesucht. Dass die Zinsen nur leicht sanken war der Spekulation auf eine höhere Verschuldung der europäischen Staaten für Rüstungsausgaben geschuldet. Sie hatte am Montag noch für stark steigende Renditen gesorgt. Besonders unter Druck standen Aktien von konjunkturempfindlichen Unternehmen und solchen, die direkt von den Zöllen betroffen sind. Dagegen zeigten sich Aktien von Nahrungsmittel- und Konsumgüterherstellern widerstandsfähig, ihre Stoxx-Subindizes gewannen 1,4 bzw. 1,2 Prozent. Der Stoxx-Subindex der Automobilwerte brach um 5,6 Prozent ein. Ein Kursfeuerwerk erlebten in Paris Eutelsat, die Aktie schoss um 77 Prozent nach oben. Im Zuge der europäischen Verteidigungsinitiative befindet sich der Satellitenbetreiber in Gesprächen, der
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 05, 2025 01:30 ET (06:30 GMT)