Unsicherheit an Börse Frankfurt: DAX geht deutlich niedriger ins Wochenende
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt blieben am Freitag trotz des Erholungsversuchs tags zuvor vorsichtig.
Der DAX eröffnete die Sitzung 0,43 Prozent im Minus bei 15.927,79 Zählern. Auch im weiteren Verlauf tendierte das Börsenbarometer am Freitag im roten Bereich. Zum Börsenschluss verlor der deutsche Leitindex 1,03 Prozent auf 15.832,17 Einheiten.
Mit 16.060 Punkten war der DAX tags zuvor kurz etwas über die 50-Tage-Linie gestiegen, dann aber wieder abgedreht. Die psychologisch wichtige Marke von 16.000 Punkten blieb damit eine zu hohe Hürde für den DAX, der Anfang vergangener Woche noch einen Rekord von 16.528 Punkten erreicht hatte.
Wahrscheinlichkeit für Fed-Zinserhöhung unverändert
Nach den US-Inflationszahlen hielten sich die Markterwartungen für eine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed unverändert bei einer Wahrscheinlichkeit von etwa 30 Prozent, erklären die Experten der Dekabank in einem Morgenkommentar.
Es bleibt also Unsicherheit mit Blick auf die Geldpolitik und deren Folgen für die Wirtschaft. Entsprechend verhalten ist die Reaktion an den Aktienmärkten. Hier wird die Stimmung weiterhin von Konjunktursorgen auf der einen Seite und der Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft trotz stark gestiegener Leitzinsen in den USA und der Eurozone auf der anderen Seite geprägt.
Wachstum der DAX-Konzerne unter Inflationsanstieg
Deutschlands Börsenschwergewichte bekommen die weltweite Konjunkturschwäche und die hohen Energiepreise im Land zunehmend zu spüren. Zwar erzielten die DAX-Konzerne im zweiten Quartal teilweise Rekorde bei Umsatz und Gewinn, wie aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Wachstum verlor allerdings an Tempo und lag in der Summe unter der Inflationsrate von zuletzt mehr als sechs Prozent.
Zusammengerechnet stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent auf rund 446,2 Milliarden Euro und damit auf den höchsten Wert in einem zweiten Quartal seit Beginn der Auswertung 2014. Das operative Ergebnis (Ebit) der 40 Konzerne verbesserte sich in der Summe um 2,7 Prozent auf knapp 40,5 Milliarden Euro - es war der zweithöchste Wert in einem zweiten Quartal. 22 Unternehmen steigerten ihren Gewinn, 18 Firmen meldeten dagegen einen Rückgang.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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