MARKT USA/Wall Street vor wackeliger und eher technischer Erholung
Die zu beobachtende Erholung der US-Börsen im Vortagesverlauf dürfte sich am Dienstag fortsetzen. Doch diesmal könnte es nach dem Einbruch der jüngsten Zeit sogar zu Aufschlägen reichen, diese Kraft hatte der Markt zum Wochenbeginn noch nicht aufgebracht. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen festen Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Die aktuell eher diffuse Nachrichtenlage zur Zollthematik in den USA könnte aber jederzeit zu einem Abrutschen des Marktes führen, sollte neue Hiobsbotschaften die Runde machen, warnen Händler.
"Die Wahrscheinlichkeit einer taktischen Erholung hat nach der starken Korrektur zugenommen, insbesondere wenn es harmlosere Handelsschlagzeilen, Fristverlängerungen oder Anzeichen von Verhandlungen gibt", beschreibt Analyst Tony Lee von JP Morgan die angespannte Lage an den US-Börsen.
Die Nachrichtenlage zum heraufziehenden Handelskrieg, den US-Präsident Donald Trump losgetreten hat, liefert Lichtblicke, aber auch weitere Nackenschläge für den Markt. So drohte Trump statt mit aktuell 34-prozentigen Importzöllen nun mit zusätzlichen 50 Prozent, sollte Peking nicht von den angekündigten Vergeltungsmaßnahmen abrücken. Andererseits scheint die Verhandlungsbereitschaft groß zu sein. So meldet das Weiße Haus über 50 Staaten, die mit den USA Handelsabkommen abschließen wollten. Finanzminister Scott Bessent betont den Willen Japans auf Verständigung.
Zudem wächst der innenpolitische Druck auf Trump. Berichte legen nahe, dass wichtige Vertraute, Parteifreunde sowie Vorstandsvorsitzende großer Unternehmen gegen Trumps Zollpolitik opponieren und wenigstens eine Verschiebung der Zölle fordern. Bill Ackman, Gründer der Hedgefonds-Gesellschaft Pershing Square und aktivistischer Investor, hat sich für eine Verschiebung der Zölle ausgesprochen. Auch der CEO der Bank JP Morgan, Jamie Dimon, äußerte sich besorgt.
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April 08, 2025 06:27 ET (10:27 GMT)