Tesla meldet sich zurück

Das Robotaxi-Event von Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) kam am Markt nicht besonders gut an. Grund dafür waren auch die überhöhten Erwartungen im Vorfeld der Veranstaltung. Nun konnte der Elektroautobauer mit den Ergebnissen zum dritten Quartal 2024 für Begeisterung sorgen.

Geschäft mit Umwelt-Zertifikaten boomt

Hohe Investitionsausgaben, Produktionssteigerungen beim Modell Cybertruck sowie Preissenkungen zur Absatzsteigerung bei bestehenden Modellen hatten bei Tesla zuletzt die Margen unter Druck geraten lassen. Nun konnte sich der Elektroautobauer eindrucksvoll zurückmelden.

Zwar lagen die Gesamterlöse mit 25,18 Mrd. US-Dollar ein wenig unterhalb der Konsensschätzungen von 25,37 Mrd. US-Dollar, dafür überzeugte der bereinigte Gewinn je Aktie mit 72 Cents, gegenüber durchschnittlichen Erwartungen am Markt von 58 Cents.

Einmal mehr profitierte Tesla dabei von Einnahmen rund um Umwelt-Zertifikate, die Tesla an andere Autohersteller abgeben kann. Neben dem EPS zeigte sich auch der Free Cashflow sehr stark.

Hohe Ziele

Der Free Cashflow erreichte zuletzt 2,7 Mrd. US-Dollar, gegenüber Erwartungen von 1,6 Mrd. US-Dollar. Dies gelang, obwohl Tesla die Investitionsausgaben um 43 Prozent auf 3,5 Mrd. US-Dollar nach oben geschraubt hatte.

Auf der Ergebnisseite halfen wiederum niedrigere Produktionskosten sowie Frachtraten. Erfreulich ist auch der Umstand, dass der Konzern im laufenden eine leichten Anstieg bei den Fahrzeugauslieferungen erwartet. Für das kommende Jahr geht Konzern-CEO sogar von einem Wachstum von rund 20 bis 30 Prozent aus.

Am Markt hatte man zuletzt laut FactSet für 2025 gerade einmal mit einem Plus von 15 Prozent gerechnet. Allerdings ist es bekannt, dass Musk gerne etwas hohe Ziele formuliert. Möglicherweise ein Grund, warum noch nicht sämtliche Analysten von den Tesla-Aussichten überzeugt sind.

Bei Analysten herrscht weiterhin Uneinigkeit

Barclays-Analyst Dan Levy ist der Ansicht, dass Tesla „solide“ Q3-Zahlen vorgelegt habe. Im Fall der Tesla-Aktie bleibt es aber bei der „Equal-Weight“-Einschätzung und einem Kursziel von 220,00 US-Dollar. Aus Analystensicht habe der Q3-Berict nichts an den zugrundeliegenden Debatten um die Strategie des Unternehmens für autonome Fahrzeuge oder die Frage des Volumens für 2025 sowie das Potenzial für das „Model 2.5“ geändert.

John Murphy, Analyst bei der Bank of America, hat das Kursziel für Tesla von 255,00 auf 265,00 US-Dollar angehoben und das „Buy“-Rating bestätigt. Positiv werden vor allem die Margenverbesserungen gesehen. Goldman Sachs-Analyst Mark Delaney stellt jedoch die Farge nach der Nachhaltigkeit dieser Margenverbesserungen.

Guggenheim-Analyst Ronald Jewsikow hat wiederum „Schwierigkeiten“ damit zu sehen, wie das Absatzwachstum von 20 bis 30 Prozent in 2025 ohne neue Modelle erreicht werden soll, räumt aber ein, dass sich die Schätzungen der Marktteilnehmer „wahrscheinlich nach oben bewegen werden“. Das Kursziel für die Tesla-Aktie wird zwar von 153,00 auf 156,00 US-Dollar angehoben, jedoch wird das „Sell“-Rating bestätigt.

Mein Fazit

Wenn es um Tesla geht, herrscht unter den Analysten weiterhin Uneinigkeit. Allerdings hat der Elektroautobauer nun beweisen, dass er mit schwierigen Marktbedingungen fertig werden kann. Bei der Margenausweitung haben Einmaleffekte geholfen, zudem haben die Zahlenvorlagen und das Robotaxi-Event viele Fragen im Hinblick auf Robotaxis und andere Zukunftsstrategien offen gelassen, wenn es jedoch um die Mobilitätswende geht, gibt es kaum ein Unternehmen, das derart gut aufgestellt ist.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.