MÄRKTE USA/Etwas leichter - Dow trotz Boeing-Plus Schlusslicht

21.10.24 18:47 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rekordjagd der Wall Street in der vergangenen Woche setzen sich zum Start in die neue Woche die Aktienkurse etwas. Viele Marktteilnehmer dürften nun erst einmal abwarten, wie die Quartalsberichtssaison weiter verläuft. Die eintrudelnden Geschäftszahlen der Unternehmen gelten als Lackmustest, inwieweit die hohen Bewertungen gerechtfertigt sind. Ein Fünftel der im S&P-500 gelisteten Unternehmen wird in der laufenden Woche Geschäftszahlen vorlegen.

Zur Mittagszeit in New York gibt der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 42.963 Punkte nach und ist damit Schlusslicht unter den großen Indizes. Der S&P-500 büßt 0,4 Prozent ein, die Nasdaq-Indizes liegen knapp behauptet. Bremsend wirkt der Anstieg der Marktzinsen - im Zehnjahresbereich um 10 Punkte auf 4,18 Prozent. Allerdings waren die Zinsen zuletzt auch deutlicher gesunken.

Der Aktienmarkt habe sich im Oktober dem historischen Trend mit bemerkenswert geringer Volatilität widersetzt - und das, obwohl es viele Gründe für Schwankungen gebe, von der Unsicherheit um die US-Wahl bis zu steigenden geopolitischen Spannungen. Stützend wirke aber die Erwartung, dass die US-Konjunktur keine harte Landung erleben werde, so Marktstratege David Laut von Abound Financial.

Konjunkturseitig kommt Rückenwind aus China. Dort hat die chinesische Zentralbank zwei Schlüsselzinssätze gesenkt, nachdem zuletzt bereits diverse staatliche Stimuli initiiert wurden, um die Wirtschaft wieder ins Laufen zu bringen.

Zu den steigenden Renditen am Anleihemarkt heißt es, der Druck auf die US-Notenbank für weitere aggressive Zinssenkungen lasse nach angesichts einer weiter robusten Konjunktur. Am Zinsterminmarkt spiegelt sich das darin wider, dass die Wahrscheinlichkeit für eine eine weitere Zinssenkung Anfang November abbröckelt. Sie liegt aber immer noch bei 85 Prozent. Die steigenden Marktzinsen stützen den Dollar, der Dollarindex steigt um 0,4 Prozent.

Die Spekulation auf eine sich erholend Konjunktur im wichtigen Nachfragerland China treibt die Erdölpreise an, sie verteuern sich um bis zu 2 Prozent, Zudem schüren neue israelische Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon Spekulationen über Angebotsausfälle. Der Goldpreis gibt vor dem Hintergrund steigender Zinsen und mit dem festeren Dollar nach dem jüngsten Rekordhoch ganz leicht nach.

Boeing klarer Dow-Spitzenreiter

Unter den Einzelaktien ziehen Boeing um 3,0 Prozent an. Der Flugzeugbauer hat mit den Gewerkschaften eine vorläufige Einigung im Arbeitskampf erreicht, der Streik könnte somit enden. Schlusslicht sind American Express (-2,4%) mit der nachricht, dass die UBS ihren 50-prozentigen Anteil am Swisscard-Joint-Venture an den bisherigen Partner American Express verkauft. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.

Walt Disney geben um 1,3 Prozent nach. Der Unterhaltungsriese tauscht Anfang 2026 seinen Chef Bob Iger aus, hat aber noch keinen konkreten Nachfolger. Der Zeitpunkt lässt laut dem neuen Chairman Jams Gorman aber ausreichend Spielraum "für einen erfolgreichen Übergang".

Die angeschlagene Fluggesellschaft Spirit Airlines hat derweil mehr Zeit zur Umschuldung erhalten, eine entsprechende Frist hätte am Montag geendet. Der Kurs schießt um fast 60 Prozent in die Höhe.

Während Cigna um 4,3 Prozent nachgeben, verbilligen sich Humana um 1,8 Prozent. Laut Berichten hat Cigna seine Bemühungen um eine Fusion mit dem kleineren Rivalen Humana erneuert, nachdem die Gespräche Ende vergangenen Jahres gescheitert waren.

Kenvue ziehen um 6,4 Prozent an, nachdem das Wall Street Journal berichtet hat, der aktivistische Investor Starboard Value habe eine beträchtliche Beteiligung am Hersteller von Tylenol und Listerine erworben und dringe auf Veränderungen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 42.935,64 -0,8% -340,27 +13,9%

S&P-500 5.839,10 -0,4% -25,57 +22,4%

Nasdaq-Comp. 18.458,62 -0,2% -30,94 +23,0%

Nasdaq-100 20.284,37 -0,2% -39,67 +20,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,02 +6,6 3,96 -39,7

5 Jahre 3,97 +9,1 3,88 -2,8

7 Jahre 4,07 +9,6 3,97 10,1

10 Jahre 4,18 +9,9 4,08 29,7

30 Jahre 4,48 +8,4 4,40 51,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:45 Uhr Fr, 17:07 % YTD

EUR/USD 1,0820 -0,4% 1,0861 1,0859 -2,0%

EUR/JPY 162,86 +0,2% 162,19 162,41 +4,7%

EUR/CHF 0,9369 -0,3% 0,9395 0,9396 +1,0%

EUR/GBP 0,8335 +0,1% 0,8327 0,8330 -3,9%

USD/JPY 150,52 +0,7% 149,33 149,55 +6,8%

GBP/USD 1,2981 -0,5% 1,3044 1,3036 +2,0%

USD/CNH (Offshore) 7,1373 +0,3% 7,1178 7,1188 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 67.005,50 -2,5% 69.040,20 68.325,55 +53,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,58 69,22 +2,0% +1,36 -0,1%

Brent/ICE 74,19 73,06 +1,5% +1,13 -1,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,025 39,39 +1,6% +0,63 +7,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.719,73 2.721,60 -0,1% -1,88 +31,9%

Silber (Spot) 33,73 33,71 +0,0% +0,01 +41,9%

Platin (Spot) 1.006,65 1.016,95 -1,0% -10,30 +1,5%

Kupfer-Future 4,35 4,38 -0,7% -0,03 +10,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 21, 2024 12:48 ET (16:48 GMT)

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