MÄRKTE USA/Behauptet - Zölle und Konjunktursorgen dämpfen Kauflaune

26.02.25 22:09 Uhr

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DOW JONES--Das Thema Strafzölle hat am Mittwoch an den US-Börsen wieder die Oberhand gewonnen und die Stimmung etwas getrübt. Im späten Handel gaben die Kurse den Großteil ihrer Gewinne wieder ab oder drehten sogar ins Minus. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,4 Prozent auf 43.433 Punkte. Der S&P-500 schloss kaum verändert, und der Nasdaq-Composite gewann 0,3 Prozent. An der Nyse wurden 1.342 (Dienstag: 1.634) Kursgewinner gesehen, denen 1.429 (1.159) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 66 (53) Titel aus dem Handel.

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Nachdem es zunächst geheißen hatte, die vom US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko würden noch verhandelt, teilte der Präsident später mit, dass diese am 2. April in Kraft treten würden. Zudem kündigte er an, demnächst auch Strafzölle von 25 Prozent auf Importe aus der Europäischen Union zu erheben. Ferner drohte er, dem US-Ölkonzern Chevron die von der Vorgängerregierung unter Joe Biden erteilte Sondergenehmigung zur Förderung und zum Verkauf von Öl in Venezuela zu entziehen. Er begründete dies damit, dass das südamerikanische Land seine Staatsbürger, die illegal in die USA eingewandert sind, nicht so schnell wie zugesagt zurücknehme.

An Konjunkturdaten wurden nur die Neubauverkäufe aus dem Januar veröffentlicht. Sie gingen deutlich stärker zurück als erwartet. Nach dem überraschend schwachen Verbrauchervertrauen vom Vortag ist dies ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die US-Wirtschaft abkühlt.

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Ansonsten lag der Fokus vor allem auf den Zahlen für das vierte Quartal von Nvidia, die nach der Schlussglocke bekannt gegeben werden sollten. Technologieaktien, insbesondere solche im Bereich künstliche Intelligenz (KI), standen zuletzt unter Druck, da die Investoren zunehmend nervös wegen der hohen Bewertungen des Sektors werden. Der technologielastige Nasdaq-Composite hat zuletzt vier Handelstage in Folge verloren. Die Nvidia-Zahlen sind ein Gradmesser dafür, wie es um das rasante Wachstum bei KI bestellt ist. Die Nvidia-Aktie legte um 3,7 Prozent zu, nachdem es an den vergangenen drei Handelstagen um rund 10 Prozent nach unten gegangen war.

"Was der Chiphersteller über die Aussichten für das nächste Jahr zu sagen hat, hat die Macht, die Märkte zu bewegen, insbesondere angesichts der vielen Bedenken bezüglich Trumps neuer Beschränkungen für chinesische Investitionen und der Entwicklungen bei Deepseek und seinem Bestreben, ein neues KI-Modell auf den Markt zu bringen", sagte AJ-Bell-Analyst Danni Hewson.

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Daneben steht mit dem PCE-Deflator, dem bevorzugten Inflationsmaß der US-Notenbank, am Freitag ein weiterer wichtiger Termin auf der Agenda. Dieser könnte Hinweise auf den künftigen Zinskurs der US-Notenbank liefern.

Super Micro Computer mit Erleichterungsrally

Bei den Einzelwerten haussierten die Aktien von Super Micro Computer um 12,2 Prozent. Der Server-Hersteller ist seinen Berichtspflichten gerade noch rechtzeitig nachgekommen. Das US-Unternehmen, dessen Wirtschaftsprüfer im Oktober im Streit mit dem Management abgesprungen war, hat die noch fehlenden Quartalsberichte und den Jahresbericht 2024 bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht.

General Motors (+3,7%) erhöht die Dividende um 25 Prozent und legte ein neues Aktienrückkaufprogramm über 6 Milliarden US-Dollar auf.

Der US-Mischkonzern 3M (+0,6%) hat anlässlich seines Investorentages den Ausblick für das laufende Jahr bekräftigt und mittelfristige Prognosen genannt. Bis 2027 rechnet das Unternehmen mit einem organischen Umsatzwachstum, das über der Konjunkturentwicklung liegen soll. Der Gewinn je Aktie soll im hohen einstelligen Bereich zulegen. Im Prognosezeitraum will der Konzern mindestens 10 Milliarden Dollar an Barmitteln an die Aktionäre zurückgeben.

GE Vernova machten einen Sprung von 5,5 Prozent. Das Unternehmen entwickelt gemeinsam mit dem Energieversorger NRG (+10,6%) und dem nicht börsennotierten Bauunternehmen Kiewit vier Projekte im Volumen von insgesamt 5 Gigawatt. Die Gaskraftwerke sollen KI-Datenzentren mit Strom versorgen.

Die Aktien von Lucid fielen um 13,6 Prozent. Das Elektrofahrzeug-Startup gab am Dienstag den Abgang des CEO bekannt und teilte mit, es erwarte, in diesem Jahr 20.000 Fahrzeuge zu produzieren, mehr als doppelt so viele wie die 9.029, die im vergangenen Jahr gebaut wurden.

Dollar legt moderat zu - Ölpreise geben weiter nach

Der Dollar tendierte gut behauptet. ING-Analyst Chris Turner verwies auf die Verabschiedung einer Haushaltsresolution im US-Repräsentantenhaus, die den Grundstein für die Steuersenkungsagenda von Präsident Trump legt. Die Konzentration auf die Fiskalpolitik "könnte dem Dollar etwas Zeit kaufen" und von den jüngsten schwächeren Daten zum Verbrauchervertrauen kurzfristig ablenken, so der Teilnehmer. Allerdings dürfte sich der Markt voraussichtlich nächste Woche wieder auf das Thema der US-Handelspolitik konzentrieren, da die Frist für Zölle gegen Kanada und Mexiko näher rücke.

Die Ölpreise zeigten sich etwas leichter. Brent und WTI waren am Dienstag jeweils auf ein Zweimonatstief gefallen, bedingt durch die verschlechterte US-Verbraucherstimmung und die Befürchtung, dass die Politik von US-Präsident Trump das Wirtschaftswachstum bremsen könnte. Unterdessen sind die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche wider Erwarten gefallen, wie die staatliche Energy Information Administration mitteilte. Das knappere US-Angebot stützte die Preise jedoch nicht.

Der Goldpreis gab nach den deutlichen Vortagesverlusten nochmals leicht nach. Hier dürften weiter Gewinnmitnahmen der Grund für das Minus sein.

Konjunktursorgen, befeuert von den schwachen Neubauverkäufen und Trumps Zollplänen, trieben am Anleihemarkt die Kurse nach oben; im Gegenzug fielen die Renditen. Eine weitere Rally bei den US-Anleihen ist nach Einschätzung von Morgan Stanley jedoch unwahrscheinlich, sofern die Märkte ihre Erwartungen an Zinssenkungen der Federal Reserve nicht deutlich erhöhen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 43.433,12 -0,4% -188,04 +2,1%

S&P-500 5.956,06 +0,0% 0,81 +1,3%

Nasdaq-Comp. 19.075,26 +0,3% 48,88 -1,2%

Nasdaq-100 21.132,92 +0,2% 45,67 +0,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,07 -1,6 4,09 -16,8

5 Jahre 4,08 -6,4 4,14 -30,2

7 Jahre 4,16 -4,8 4,21 -31,9

10 Jahre 4,25 -4,6 4,30 -32,0

30 Jahre 4,51 -4,8 4,56 -26,9

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08:06 Di, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,0486 -0,3% 1,0498 1,0500 +1,2%

EUR/JPY 156,25 -0,3% 156,97 156,46 -4,1%

EUR/CHF 0,9375 -0,1% 0,9392 0,9376 -0,1%

EUR/GBP 0,8273 -0,3% 0,8298 0,8297 -0,0%

USD/JPY 149,02 -0,1% 149,54 149,05 -5,3%

GBP/USD 1,2675 +0,1% 1,2652 1,2654 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,2665 +0,2% 7,2630 7,2536 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 83.931,90 -5,4% 88.783,20 86.798,90 -11,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,77 68,93 -0,2% -0,16 -3,0%

Brent/ICE 72,75 73,02 -0,4% -0,27 -2,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 41,41 43,99 -5,9% -2,58 -12,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.916,80 2.916,45 +0,0% +0,35 +11,2%

Silber (Spot) 31,82 31,73 +0,3% +0,09 +10,2%

Platin (Spot) 968,03 971,60 -0,4% -3,58 +6,7%

Kupfer-Future 4,53 4,48 +1,0% +0,04 +12,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 26, 2025 16:10 ET (21:10 GMT)

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