MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Banken- und Ölaktien Tagesverlierer

17.12.24 18:13 Uhr

Von Herbert Rude

DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten hat sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Überwiegend fielen die Veränderungen gering aus. Der Euro-Stoxx-50 notierte mit 4.943 Punkten nahezu unverändert, der DAX gab um 0,3 Prozent nach auf 20.246 Punkte. In Zürich und in Paris legten die Indizes etwas zu, in London schloss das Marktbarometer 0,8 Prozent tiefer. Im DAX kamen Eon, Deutsche Post und Brenntag unter die Räder, auf der anderen Seite konnten sich die Autotitel erholen.

Der Euro bügelte eine kurze Schwäche nach dem enttäuschenden Ifo-Index wieder aus, er kostete zuletzt wenig verändert 1,0507 Dollar. Am Anleihemarkt stiegen die Kurse leicht.

"Der Kampf zwischen schwacher Konjunktur und der Zinsspekulation geht weiter", so ein Marktteilnehmer zum Gesamtmarkt. Der Ifo-Konjunkturindex untermauerte die Schwäche der Konjunktur noch einmal, er sank im November stärker als erwartet. Dagegen fiel der US-Einzelhandelsumsatz etwas besser aus als gedacht. "Anleger ziehen weiterhin Kapital vom breiten Markt in Europa ab und positionieren sich stattdessen auf eine Fortsetzung der Hausse an den US-Börsen", meinte der Marktteilnehmer. Besonders günstig entwickelte sich der Umsatz mit Autos in den USA, das stützte im Verlauf die Autoaktien.

Der Markt wartete überwiegend auf die Entscheidungen der Notenbanken, allen voran der US-Notenbank am Mittwoch. Hier wird fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte gerechnet. Spannender dürfte werden, wie sich die Fed zu den weiteren Zinsaussichten äußert und wie die neuen Projektionen ausfallen.

Öl- und Gaswerte schwach - auch Bankaktien geben nach

Die Stoxx-Subindizes der Öl- und Gaswerte sowie der Bankaktien führten die Verliererseite mit einem Minus von je 1,3 bzw. 1,5 Prozent an, der Index der Rohstofftitel fiel um 0,6 Prozent. "Die schwache Konjunktur drückt auf den Energiebedarf und auf die Rohstoffnachfrage", sagte ein Börsianer. Die Ölpeise kamen um rund 1,5 Prozent zurück.

Auf der anderen Seite heizt die schwache Konjunktur die Zinssenkungsspekulation weiter an. Davon profitierten einmal mehr die Technologiewerte, gestützt auch von einer sehr guten Vorgabe ihrer US-Pendants vom Vortag. Der Stoxx-Branchenindex stieg um 0,6 Prozent. ASML zogen um 2,2 Prozent an, Logitech um 1,2 und Infineon um 0,4 Prozent.

Im DAX fielen Eon um 3,2 Prozent auf neue Jahrestiefs. Dem Unternehmen drohe in einem Streit um Renditen auf Investitionen eine Niederlage vor dem Bundesgerichtshof, hieß es zur Begründung der Schwäche. Daneben waren im DAX Deutsche Post ein größerer Verlierer mit einem Minus von 2,6 Prozent. Die Aktie gilt als stark abhängig von der Konjunktur. Ähnliches war zum Minus von 3,8 Prozent bei Brenntag zu hören.

Deutsche Börse setzten ihre Hausse mit neuen Allzeithochs fort, der Kurs stieg um 0,4 Prozent. Airbus gewannen ebenfalls 0,4 Prozent und profitierten damit nur leicht von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Größter DAX-Gewinner waren Daimler Truck, die im Umfeld erholter Autotitel um 2,4 Prozent stiegen.

Gut kamen die Geschäftszahlen zum vierten Geschäftsquartal 2023/24 von Thyssenkrupp Nucera an, die Aktie legte um gut 16 Prozent zu. Gegenüber dem Jahresstart hat sie allerdings rund die Hälfte an Wert eingebüßt. Das operative Ergebnis des Wasserstoffexperten rutschte von 5 Millionen Euro vor Jahresfrist auf minus 3 Millionen ab, Analysten hatten im Konsens allerdings einen Verlust von 16 Millionen Euro befürchtet.

In Paris legten Sanofi um 3,3 Prozent zu, nachdem Teva Pharmaceuticals und Sanofi vielversprechende Studienergebnisse mit einem Medikament zur Behandlung chronischer Darmerkrankungen erzielt haben.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 4.942,58 -4,45 -0,1% +9,3%

Stoxx-50 4.386,79 -3,49 -0,1% +7,2%

Stoxx-600 513,66 -2,17 -0,4% +7,2%

XETRA-DAX 20.260,09 -53,72 -0,3% +20,9%

FTSE-100 London 8.195,20 -66,85 -0,8% +6,8%

CAC-40 Paris 7.365,70 +8,62 +0,1% -2,4%

AEX Amsterdam 889,66 -1,82 -0,2% +13,1%

ATHEX-20 Athen 3.531,71 -36,88 -1,0% +13,1%

BEL-20 Bruessel 4.240,44 -27,44 -0,6% +14,4%

BUX Budapest 78.829,20 -891,15 -1,1% +30,0%

OMXH-25 Helsinki 4.307,86 -32,17 -0,7% -3,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 10.961,15 +28,06 +0,3% +36,7%

OMXC-20 Kopenhagen 2.388,37 -28,05 -1,2% +4,6%

PSI 20 Lissabon 6.363,25 -51,02 -0,8% -1,3%

IBEX-35 Madrid 11.588,10 -190,50 -1,6% +14,7%

FTSE-MIB Mailand 34.315,24 -425,01 -1,2% +14,5%

OBX Oslo 1.321,89 -12,95 -1,0% +10,7%

PX Prag 1.749,40 -2,92 -0,2% +23,7%

OMXS-30 Stockholm 2.533,07 -11,53 -0,5% +5,6%

WIG-20 Warschau 2.211,89 -58,77 -2,6% -5,6%

ATX Wien 3.589,88 -33,17 -0,9% +4,7%

SMI Zuerich 11.740,52 +39,01 +0,3% +5,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,23 -0,02 -0,34

US-Zehnjahresrendite 4,37 -0,03 +0,49

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:07 Mo, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0513 +0,0% 1,0500 1,0498 -4,8%

EUR/JPY 161,16 -0,5% 161,82 161,96 +3,6%

EUR/CHF 0,9380 -0,2% 0,9406 0,9381 +1,1%

EUR/GBP 0,8261 -0,3% 0,8274 0,8274 -4,8%

USD/JPY 153,32 -0,5% 154,11 154,27 +8,8%

GBP/USD 1,2724 +0,3% 1,2690 1,2687 +0,0%

USD/CNH (Offshore) 7,2885 -0,0% 7,2924 7,2937 +2,3%

Bitcoin

BTC/USD 106.985,80 +1,0% 106.922,15 106.704,10 +145,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,63 70,71 -1,5% -1,08 -0,4%

Brent/ICE 72,85 73,91 -1,4% -1,06 -1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,035 39,50 +6,4% +2,54 +2,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.640,66 2.653,93 -0,5% -13,27 +28,0%

Silber (Spot) 30,45 30,58 -0,4% -0,12 +28,1%

Platin (Spot) 937,90 938,25 -0,0% -0,35 -5,5%

Kupfer-Future 4,09 4,14 -1,3% -0,06 +3,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

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December 17, 2024 12:13 ET (17:13 GMT)

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