Elderson: EZB muss bei Zinsenssenkungen richtige Balance finden
DOW JONES--Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von EZB-Direktor Frank Elderson ihre Zinsen weiter senken, muss dabei aber die richtige Balance finden. In einem Interview mit dem Het Financieele Dagblad sagte er: "Wenn wir den Leitzins zu schnell senken, könnte es schwierig werden, die Inflation der Dienstleistungen ausreichend zu drosseln. Wenn wir andererseits die Zinsen zu lange auf einem zu hohen Niveau halten, riskieren wir, unser Ziel zu verfehlen. In den letzten zehn Jahren haben wir gesehen, wohin das führt und wie schwierig es ist, die Inflation zu korrigieren, wenn sie zu niedrig ist." Elderson fügte hinzu: "Die Märkte glauben nicht, dass wir mit der Lockerung fertig sind, jetzt wo wir bei 3 Prozent sind, und ich glaube das auch nicht."
Elderson zufolge wird sich an den Erwartungen der EZB an die Banken bezüglich des Umgangs mit Klimarisiken nichts dadurch ändern, dass sich die Haltung großer US-Banken und Vermögensverwalter zur Klimapolitik geändert hat und daher Wettbewerbsnachteile drohen. "Eine Bank muss alle ihre wesentlichen und relevanten Risiken managen. Und es besteht ein globaler Konsens darüber, dass klima- und naturbedingte Risiken zu finanziellen Risiken werden", sagte er.
Die Banken müssen dies richtig handhaben, und daher sei es durchaus sinnvoll, dass diese Risiken auch in die Zuständigkeit der Aufsichtsbehörden und Zentralbanken fielen. "Wir müssen sicherstellen, dass die Banken gegen diese Art von Risiken gewappnet sind. Und wir müssen die Bedeutung dieser Risiken für unsere Geldpolitik in unseren Wirtschaftsmodellen erfassen."
Elderson machte außerdem deutlich, dass er sich nicht um das Amt des am 30. Juni ausscheidenden Gouverneurs der niederländischen Zentralbank, Klaas Knot, bewerben will. "Ich habe ein europäisches Mandat für acht Jahre, und ich werde acht Jahre lang bleiben", sagte er.
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January 17, 2025 08:29 ET (13:29 GMT)