MÄRKTE EUROPA/Schwach - Nach Rekordjagd werden Gewinne mitgenommen
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DOW JONES--Die angesichts der Kursrally mit immer neuen Rekordhochs im DAX schon länger erwartete Gegenbewegung an den europäischen Börsen nimmt am Mittwoch zunehmend Gestalt an. Nach einem Start im Plus liegen die Indizes am Nachmittag deutlich im Minus. Im frühen Handel markierte der DAX mit 22.935 Zählern noch ein Allzeithoch, nun liegt er 1,7 Prozent im Minus bei 22.460 Zählern. Auch den Euro-Stoxx-50 trifft es mit einem Minus von 1,3 Prozent deutlich. Im Einklang mit den Börsen geht es auch mit dem Euro nach unten auf 1,0433 Dollar.
Internationale Investoren machten nach dem extrem guten Lauf der Aktienmärkte in Europa, auch mit Blick auf die Bundestagswahl am Wochenende, wie auch angekündigte US-Zölle, erst einmal Kasse, heißt es. Zudem lieferte die Berichtssaison einige negative Überraschungen.
Dazu sorgt EZB-Direktorin Isabel Schnabel für einen Dämpfer für die Zinssenkungshoffnungen mit der Aussage, der EZB-Rat solle damit beginnen, über eine Pause der Leitzinssenkungen zu diskutieren. Am Anleihemarkt hat sich darauf der Anstieg der Renditen am Mittag nochmals beschleunigt. Einer der Treiber der Rally am europäischen Aktienmarkt war seit längerem aber die feste Erwartung, weiterer Leitzinssenkungen im laufenden Jahr. Die deutsche Zehnjahresrendite steigt um 5 Basispunkte auf 2,55 Prozent.
US-Präsident Donald Trump kündigte am Vorabend Strafzölle von bis zu 25 Prozent an - auf Automobile, Halbleiter und Pharmaprodukte. Details soll es aber erst Anfang April geben. Für den Stoxx-Subindex der Autoaktien geht es um 1,4 Prozent nach unten. "Zumindest wächst die Unsicherheit wieder", so ein Marktteilnehmer.
Sehr schwach tendieren Minenwerte, deren Subindex 2,4 Prozent verliert. Hier verlieren Glencore nach dem Zahlenausweis 6,5 Prozent ein. Der Rohstoffkonzern hat wegen niedrigerer Kohlepreise 2024 deutlich weniger verdient und die Markterwartungen verfehlt. Unter Druck stehen daneben Chemie- und Bautitel mit Einbußen ihrer Subindizes von bis zu 2,7 Prozent.
Im Chemiesektor sorgt auch das US-Unternehmen Celanese mit schwach ausgefallenen Geschäftszahlen für Verkaufsstimmung. Celanese ist in die roten Zahlen gerutscht, wegen einer schwachen Nachfrage aus der Auto- und Chemieindustrie, aber auch nach Farben. Bei den Bautiteln stehen Heidelberg Materials (-5,4%) stark unter Druck. Morgan Stanley hat die Aktie auf Gleichgewichten gesenkt. Gute Nachrichten seien in den Kurs nun eingepreist, so die Begründung. Unter anderem hatte zuletzt Aufbaufantasie für die Ukraine für Kursgewinne bei Zementwerten gesorgt. In Mailand verlieren Buzzi 3,3 Prozent, in Zürich Holcim 4,1 Prozent.
MTU enttäuscht
Für MTU Aero geht es im DAX nach der Geschäftszahlenvorlage 5 Prozent abwärts. Der freie Cashflow sei 75 Millionen niedriger als erwartet ausgefallen, bemängelt JP Morgan. Ursächlich seien unerwartet hohe Kosten für den GTF-Rückruf und Lieferkettenprobleme.
Delivery Hero verlieren fast 8 Prozent nach einer Abstufung auf "Sell" durch Citi. Die Analysten halten den sich verschärfende Wettbewerb nicht für angemessen eingepreist. Konkret verweisen sie auf die "aggressive Expansion" der Meituan-Tochter Keeta in Saudi-Arabien.
Die Qualität der Geschäftszahlen von britisch-asiatischen HSBC werden als durchwachsen bezeichnet, das Nettozinseinkommen sei etwas schwächer, dafür die Gebühreneinnahmen besser ausgefallen als erwartet. Positiv sei der Aktienrückkauf von bis zu 2 Milliarden Dollar. HSBC liegen knapp im Minus.
Philips brechen um 12 Prozent ein. Das Medizintechnikunternehmen ist im vierten Quartal im Zusammenhang mit einer deutlich höheren Steuerbelastung in die roten Zahlen gerutscht. Für das erste Quartal rechnet der Konzern noch mit einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich.
STMicro machen einen Satz um 6,2 Prozent nach einer Hochstufung auf "Buy" durch Jefferies. Die Wachstumserwartungen dürften ab dem zweiten Halbjahr 2025 steigen, nachdem die Korrektur der Lagerbestände abgeschlossen sei, so die Begründung.
Aktien der Reisebranche leiden in der Breite unter einer Gewinnwarnung von Jet2 (-11%). Lufthansa geben um 5,0 und IAG um 3,0 Prozent nach. Tui verbilligen sich um 7,2 Prozent.
Tendenziell weiter nach oben geht es mit Rüstungswerten vor dem Hintergrund der erwarteten deutlich steigenden Rüstungsausgaben europäischer Staaten
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 5.460,58 -1,3% -73,26 +11,5%
Stoxx-50 4.701,47 -0,8% -39,32 +9,1%
DAX 22.459,79 -1,7% -384,71 +12,8%
MDAX 27.557,36 -2,6% -749,49 +7,7%
TecDAX 3.852,97 -0,6% -23,63 +12,8%
SDAX 14.960,95 -0,7% -98,38 +9,1%
FTSE 8.700,48 -0,8% -66,25 +8,0%
CAC 8.102,61 -1,3% -103,95 +9,8%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,55 +0,06 +0,19
US-Zehnjahresrendite 4,56 +0,00 -0,01
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:06 Uhr Di, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0432 -0,2% 1,0456 1,0462 +0,7%
EUR/JPY 157,97 -0,6% 158,56 158,75 -3,0%
EUR/CHF 0,9420 -0,2% 0,9442 0,9435 +0,4%
EUR/GBP 0,8287 +0,2% 0,8286 0,8293 +0,1%
USD/JPY 151,42 -0,4% 151,63 151,75 -3,8%
GBP/USD 1,2588 -0,4% 1,2622 1,2615 +0,6%
USD/CNH (Offshore) 7,2888 +0,2% 7,2852 7,2759 -0,6%
Bitcoin
BTC/USD 96.047,15 +0,8% 95.696,40 95.268,45 +1,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 72,89 71,85 +1,4% +1,04 +2,3%
Brent/ICE 76,73 75,84 +1,2% +0,89 +3,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 48,98 49,90 -1,8% -0,92 -0,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.937,86 2.935,10 +0,1% +2,76 +12,0%
Silber (Spot) 32,70 32,88 -0,5% -0,18 +13,3%
Platin (Spot) 974,58 986,00 -1,2% -11,43 +7,5%
Kupfer-Future 4,58 4,59 -0,3% -0,01 +13,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
February 19, 2025 10:15 ET (15:15 GMT)
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