MÄRKTE EUROPA/Schwach nach enttäuschenden Geschäftszahlen
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Von Herbert Rude
DOW JONES--Enttäuschende Unternehmens- und Konjukturdaten haben die europäischen Börsen am Dienstag kräftig gedrückt. Der DAX verlor 2,1 Prozent auf 19.034 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 2,2 Prozent auf 4.745 Punkte ab. "Wir erleben heute den Tiefpunkt der Berichtssaison zum dritten Quartal", sagte ein Händler. Bayer und Brenntag brachen nach ihren Zahlenausweisen beide ein, auch in der zweiten Reihe ging es teils stark abwärts. Daneben belastete aber auch nach wie vor die Trump-Wahl die Stimmung: Weil für die Regierungsriege in den USA vor allem Hardliner genannt werden, hatten bereits die Kurse in Asien aus Sorge vor einem Handelskrieg deutlich nachgegeben. Hinzu kam ein enttäuschender ZEW-Konjunkturindikator, er fiel noch stärker zurück als ohnehin befürchtet.
Nur wenige Titel konnten sich der Schwäche entziehen. Auf neue Allzeithochs stiegen Rheinmetall, sie gewannen 1,6 Prozent. "Trump wird die Europäer zu höheren Verteidigungsausgaben drängen, statt 2 werden es vielleicht 3 Prozent des BIP werden", so ein Marktteilnehmer. Davon sollten Rüstungskonzerne wie Rheinmetall profitieren, und das unabhängig von der Entwicklung in der Ukraine.
Kräftig abwärts um 8,2 Prozent ging es mit den Aktien von Vodafone in London. Das Telekom-Unternehmen hatte zwar insgesamt Geschäftszahlen einen Tick über Erwartung vorgelegt, aber auch hier schlug sich die Konjunkturschwäche in Deutschland deutlich nieder. Das deutsche Geschäft trägt fast ein Drittel zum Umsatz bei. Es schrumpfte im ersten Halbjahr kräftig um 3,9 Prozent. Neben der Konjunktur belastete hier auch die Aufhebung der Bündelung von Kabelfernsehen und Mietvertrag. Dazu sank auch die Kundenzahl.
Im TecDAX sackten United Internet um fast 18 Prozent ab. Der Telekommunikationskonzern hat die Umsatzprognose heruntergenommen. Im Schlepptau fielen 1&1 um 7,1 Prozent.
Bayer - "Schrecken ohne Ende"
"Das Desaster bei Bayer wird zum Schrecken ohne Ende", so ein Händler. Bayer hat im abgelaufenen Quartal erneut deutlich rote Zahlen geschrieben. "Auch der neue Vorstand bringt Bayer nicht auf die Schiene", so ein Marktteilnehmer. Der Kursverfall gehe immer weiter, und der Wert von Bayer betrage nun nur noch einen Bruchteil dessen, was der Konzern für Monsanto bezahlt habe. Die Schwäche im Agrargeschäft machte wie schon im Vorjahr eine milliardenschwere Wertminderung notwendig, so dass unter dem Strich ein operativer Verlust von 4,1 Milliarden Euro zu Buche stand. Der Kurs krachte um fast 15 Prozent nach unten und markierte die tiefsten Kurse seit fast 20 Jahren.
Kaum besser erging es dem Brenntag-Papier, das um 8,2 Prozent fiel. Der Konzern hatte mit den Drittquartalszahlen laut JP Morgan (JPM) selbst die gesenkten Hürden nicht genommen. Der Bruttogewinn entspreche zwar den Konsenserwartungen. Das bereinigte EBITA liege aber 4 Prozent unter Konsens und 6 Prozent unter der JPM-Erwartung. Die Analysten erwarten, dass die EBITA-Konsenserwartung für das vierte Quartal um 8 bis 10 Prozent gesenkt werde.
Bei Infineon hatte sich die Lage dagegen im Sitzungsverlauf gebessert, der Kurs stieg schließlich um 3,7 Prozent. Der Kurs habe schon viel Negatives eingearbeitet, hieß es am Markt. Die Zahlen seien in Ordnung, der Ausblick zwar schwach, aber vermutlich bewusst vorsichtig formuliert.
Sixt mit schwachen Zahlen - Cancom senkt den Ausblick
Unter Erwartung waren auch die Geschäftszahlen von Sixt (-8,1%) ausgefallen. Die Umsatzerwartung sei zwar bestätigt, die Prognose für den Vorsteuergewinn jedoch gesenkt worden. Cancom brachen um 10,2 Prozent ein. Das IT-Unternehmen hatte den Ausblick gesenkt. "Die Warnung dürfte viele auf dem falschen Fuß erwischt haben", kommentierte ein Händler. Schließlich sei die Mitte der erwarteten Umsatzspannen für das gesamte Quartal um rund 9 Prozent gesenkt worden.
SAF Holland und Verbio sacken ab
Große Kursverluste erlitten nach schwachem Zahlenausweis auch SAF Holland (-8%) und Verbio (-17%). Einen Lichtblick lieferte Jungheinrich, die mit einer robusten Entwicklung 0,2 Prozent zulegen. Und Elmos Semiconductor erholten sich um weitere 4,1 Prozent, die vor einer Woche vorgelegten Zahlen führten nun zu Kurszielerhöhungen. Allerdings war der Kurs vor den Zahlen deutlich von über 90 auf zeitweise unter 60 Euro zurückgekommen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.744,69 -109,34 -2,3% +4,9%
Stoxx-50 4.249,66 -85,43 -2,0% +3,8%
Stoxx-600 502,23 -10,14 -2,0% +4,9%
XETRA-DAX 19.033,64 -414,96 -2,1% +13,6%
FTSE-100 London 8.021,07 -104,12 -1,3% +5,1%
CAC-40 Paris 7.226,98 -199,90 -2,7% -4,2%
AEX Amsterdam 865,19 -13,10 -1,5% +10,0%
ATHEX-20 Athen 3.484,02 +7,08 +0,2% +11,6%
BEL-20 Brüssel 4.205,50 -87,94 -2,0% +13,4%
BUX Budapest 76.966,70 +76,60 +0,1% +27,0%
OMXH-25 Helsinki 4.374,27 -100,82 -2,3% -0,9%
ISE NAT. 30 Istanbul 10.196,49 -64,71 -0,6% +27,1%
OMXC-20 Kopenhagen 2.361,21 -68,51 -2,8% +3,4%
PSI 20 Lissabon 6.420,48 -87,65 -1,4% -1,0%
IBEX-35 Madrid 11.382,60 -214,70 -1,9% +12,7%
FTSE-MIB Mailand 33.607,14 -736,69 -2,1% +13,2%
OBX Oslo 1.316,77 -8,64 -0,7% +10,3%
PX Prag 1.668,34 -1,74 -0,1% +18,0%
OMXS-30 Stockholm 2.514,23 -62,19 -2,4% +4,8%
WIG-20 Warschau 2.255,73 -42,57 -1,9% -3,7%
ATX Wien 3.501,88 -66,31 -1,9% +3,1%
SMI Zürich 11.712,09 -190,70 -1,6% +5,2%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,36 +0,04 -0,21
US-Zehnjahresrendite 4,42 +0,11 +0,54
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:35 Uhr Mo, 17:01 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0596 -0,6% 1,0638 1,0649 -4,1%
EUR/JPY 164,01 +0,1% 163,47 163,86 +5,4%
EUR/CHF 0,9356 -0,3% 0,9379 0,9369 +0,8%
EUR/GBP 0,8325 +0,5% 0,8292 0,8274 -4,0%
USD/JPY 154,78 +0,7% 153,67 153,89 +9,9%
GBP/USD 1,2728 -1,1% 1,2829 1,2871 +0,0%
USD/CNH (Offshore) 7,2480 +0,3% 7,2472 7,2299 +1,7%
Bitcoin
BTC/USD 87.342,20 -0,9% 88.920,40 84.511,75 +100,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,39 68,04 +0,5% +0,35 -3,3%
Brent/ICE 72,17 71,83 +0,5% +0,34 -3,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 43,59 43,97 -0,9% -0,38 +15,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.597,36 2.619,23 -0,8% -21,87 +25,9%
Silber (Spot) 30,56 30,69 -0,4% -0,13 +28,6%
Platin (Spot) 941,80 965,63 -2,5% -23,83 -5,1%
Kupfer-Future 4,15 4,23 -1,8% -0,07 +5,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 12, 2024 12:08 ET (17:08 GMT)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Rheinmetall AG
Analysen zu Rheinmetall AG
Datum | Rating | Analyst | |
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17.12.2024 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
16.12.2024 | Rheinmetall Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
12.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
25.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.12.2024 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
16.12.2024 | Rheinmetall Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
12.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
21.11.2024 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG | |
12.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG | |
08.11.2024 | Rheinmetall Hold | Deutsche Bank AG | |
07.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG | |
18.10.2024 | Rheinmetall Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.06.2019 | Rheinmetall Reduce | Oddo BHF | |
25.01.2017 | Rheinmetall Sell | Deutsche Bank AG | |
06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
12.08.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
01.06.2015 | Rheinmetall verkaufen | Credit Suisse Group |
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