MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck mit verschärftem Handelskrieg
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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte stehen am Mittwochnachmittag weiter unter Druck. Der DAX verliert 2,4 Prozent auf 19.787 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 2,5 Prozent niedriger, der Stoxx-50 verliert 3,3 Prozent. Letzterer gibt stärker nach, weil die hier enthaltenen Pharmaschwergewichte aus der Schweiz und Großbritannien sehr schwach im Markt liegen. Der Ölpreis sackt mit den zunehmenden Rezessionsängsten um rund 4 Prozent ab. Der Euro zieht im Zuge einer breiten Schwäche des Dollar auf 1,1064 Dollar deutlich an - und das trotz stark steigender Renditen an den US-Anleihemärkten. Die Einigung zwischen CDU/CSU und SPD auf eine neue Bundesregierung spielt in dem Umfeld keine Rolle.
Die Rendite 10-jähriger US-Anleihen macht einen Satz um 12 Basispunkte auf 4,38 Prozent nach oben, währen die Rendite deutscher Bundesanleihen auf 2,58 Prozent nachgibt. Unter anderem wird spekuliert, China könne als Reaktion auf die Zölle durch Verkäufe von US-Staatsanleihen - und in der Folge steigende US-Renditen - Gegendruck aufbauen. UBS-Volkswirt Paul Donovan bemerkt dazu, dass, sollte der Anleihemarkt instabil werden, die US-Notenbank eingreifen dürfte, ganz wie es die Bank of England im Truss-Debakel getan habe. Dazu leiden die US-Anleihekurse aber auch unter der Befürchtung steigender Inflationsraten als Folge der Zölle. Auch könnte der Finanzierungsbedarf des Staates steigen, sollte es als Folge einer Rezession zu Steuerausfällen kommen.
Von der EZB wird in der kommenden Woche eine weitere Leitzinssenkung um 25 Basispunkte erwartet. Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, mahnte derweil mit Blick auf die Erwartung zollbedingter Zinssenkungen zu Vorsicht. Die US-Notenbank könne sich noch ruhig verhalten und müsse nicht übereilt auf die wirtschaftliche Unsicherheit in Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump reagieren.
Zölle sind in Kraft
Seit 00.01 Uhr Ortszeit Washington sind alle angekündigten Zölle in Kraft getreten. Dies bedeutet, dass Importe aus Europa in den USA einem zusätzlichen Zoll von 20 Prozent unterliegen. Am stärksten treffen die Zölle China. Waren aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt werden in den USA mit 104 Prozent belastet.
Betroffene US-Handelspartner versuchen nun, ihre heimische Wirtschaft zu stützen. Die südkoreanische Regierung hat Soforthilfen für den Automobilsektor des Landes verkündet. Die neuseeländische Notenbank senkte ihren Leitzins und ist damit eine der ersten Zentralbanken, die auf die wirtschaftlichen Bedrohungen durch den eskalierenden Zollstreit reagiert. Die indische Zentralbank senkte den Leitzins wie erwartet ebenfalls, auch weil die US-Handelszölle die Sorge vor einer Verlangsamung des globalen Wachstums schüren.
Aktien aus der Pharmaindustrie trifft es härter als den Gesamtmarkt. Ihr Stoxx-Subindex ist mit minus 5,2 Prozent das Schlusslicht in Europa. Nachdem bisher pharmazeutische Produkte von zusätzlichen US-Zöllen noch ausgenommen waren, hat US-Präsident Trump nun angekündigt, dass er schon "sehr bald" auch hier Abgaben verlangen werde. Astrazeneca, Novartis oder Novo Nordisk geben um bis zu 7 Prozent nach. Mit den stark fallenden Ölpreisen geht es für Energietitel um 4,5 Prozent nach unten. Am besten schlagen sich Einzelhandelsaktien mit minus 0,6 Prozent.
Redcare Pharmacy brechen um 14 Prozent ein. Hier belastet zusätzlich die Platzierung einer Wandelschuldverschreibung im Volumen von 300 Millionen Euro, die potenziell gewinnverwässernd wirkt.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.653,36 -2,5% -120,29 -2,5%
Stoxx-50 3.989,31 -3,3% -135,61 -4,3%
DAX 19.786,86 -2,4% -493,40 +1,9%
MDAX 24.944,64 -2,4% -626,44 -0,1%
TecDAX 3.211,35 -2,5% -83,55 -3,6%
SDAX 13.906,69 -3,1% -444,94 +4,7%
CAC 6.901,11 -2,8% -199,31 -3,8%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1037 +0,7% 1,0960 1,0902 +5,9%
EUR/JPY 160,0625 -0,2% 160,3570 160,3810 -1,6%
EUR/CHF 0,9273 -0,2% 0,9290 0,9354 -0,6%
EUR/GBP 0,8636 +0,6% 0,8581 0,8550 +3,8%
USD/JPY 145,0250 -0,9% 146,3305 147,1105 -7,0%
GBP/USD 1,2779 +0,1% 1,2767 1,2750 +1,9%
USD/CNY 7,2492 -0,5% 7,2843 7,2492 +1,0%
USD/CNH 7,3769 -0,6% 7,4241 7,3802 +1,3%
AUS/USD 0,6047 +1,6% 0,5950 0,6018 -3,8%
Bitcoin/USD 77.585,30 +0,8% 77.004,90 78.321,00 -17,5%
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,57 58,22 -1,1% -0,65 +1,6%
Brent/ICE 60,71 61,62 -1,5% -0,91 -16,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3076,26 2984,10 +3,1% 92,16 +13,7%
Silber 27,59 27,27 +1,2% 0,32 -2,4%
Platin 837,04 844,09 -0,8% -7,05 -3,6%
Kupfer 4,24 4,14 +2,2% 0,09 +4,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 09, 2025 09:57 ET (13:57 GMT)
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07.04.2025 | Novo Nordisk Buy | UBS AG | |
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08.04.2025 | Novo Nordisk Buy | UBS AG | |
07.04.2025 | Novo Nordisk Buy | Deutsche Bank AG | |
07.04.2025 | Novo Nordisk Buy | UBS AG | |
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03.04.2025 | Novo Nordisk Market-Perform | Bernstein Research | |
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10.03.2025 | Novo Nordisk Market-Perform | Bernstein Research |
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12.03.2025 | Novo Nordisk Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
11.03.2025 | Novo Nordisk Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
05.02.2025 | Novo Nordisk Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
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