Lohnender Luxus

Von der Rolex bis zur Birkin Bag: Diese Sachwerte lohnen sich mehr als Aktien

21.02.24 06:22 Uhr

Sachwerte als lohnende Investition: Von Rolex bis Birkin Bag | finanzen.net

Luxuriöse Sachwerte als alternative Investments wie zum Beispiel seltene Whiskys, gepflegte Oldtimer, begehrte Armbanduhren, antiquarische Streichinstrumente oder bestimmte Damenhandtaschen können selbst so manche Tenbagger-Aktie in den Schatten stellen.

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Aktien

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Rohstoffe

2.936,39 USD 0,00 USD 0,00%

• 17,75 Millionen US-Dollar für eine Armbanduhr …
• … und 338.000 Euro für eine Handtasche …
• … sind bei begehrten Sammlerstücken keine Ausnahmen

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In Zeiten, in denen klassische Sparbemühungen keinen Ertrag mehr generieren und die Kreditaufnahme praktisch nichts mehr kostet, steigen nicht nur die Preise von Immobilen, Anleihen, Aktien und Gold, sondern natürlich ebenso von alternativen Anlageformen und luxuriösen Sachwert-Kapitalanlage mit Sammlerwert. Dabei dreht sich das Interesse der Anleger nicht mehr nur um gewöhnliche Goldmünzen, Briefmarken-, Gemälde- bzw. Kunstsammlungen, sondern vermehrt auch um seltene Whiskys, Armbanduhren, Teddybären, Musikinstrumente und Damenhandtaschen.

Seltenheit, Alter und Qualität spielen immer eine Rolle

Diese Sachwerte weisen, im Vergleich zu klassischen Anlageformen wie Aktien und Anleihen, jedoch gewisse Besonderheiten auf. So gibt es für den Handel seltener Luxusgegenstände, im Gegensatz zu einer Wertpapierbörse, keinen festgelegten Marktplatz. Dementsprechend weisen derartige Sachwerte eine hohe Volatilität und sehr geringe Liquidierbarkeit auf. Des Weiteren kann der Sammlerwert verschiedener Stücke nicht mit herkömmlichen Bewertungsmethoden gemessen werden. Zwar gilt in der Regel, dass die Seltenheit, die Qualität und das Alter bzw. der Jahrgang zu den wichtigsten Preisfaktoren gehören, dennoch spielen häufig noch ganz andere Umstände und Kriterien eine elementare Rolle.

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Teure Zeitzeugen - Rolex, Patek & AP

In den zurückliegenden Jahrzehnten ist gerade der Markt für klassische Armbanduhren vermehrt in den Fokus von wohlhabenden Investoren gerückt. Dementsprechend gelten manche Modelle schon jetzt als solide Wertanlage. Dabei hängt der Wert der Uhr nicht immer zwangsläufig mit ihrem Materialgehalt, ihrer technischen Qualität oder ihren Komplikationen zusammen, sondern wird durch die temporäre Nachfrage bestimmt. Hierbei kommt es, wie auch am klassischen Kunstmarkt, häufig zu extremen Preisübertreibungen. Denn schon der Post-Impressionist Vincent van Gogh erkannte: "Ich mach mir immer wieder Vorwürfe, dass meine Malerei nicht wert ist, was sie kostet".

Eine atemberaubende Wertsteigerung konnte somit zum Beispiel mit einer Rolex Daytona Referenz 6239 erzielt werden. Während der Wert der Uhr in den siebziger Jahren noch bei rund 1.000 US-Dollar lag, wechselte sie im Jahr 2017 für 17,75 Millionen US-Dollar den Besitzer. Grund für diese Preisexplosion war der erfolgreiche Hollywoodstar Paul Newman, welcher die Uhr, mit einem 37 Millimeter Durchmesser, einem Zifferblatt aus Silber und Handaufzug, im Film "Indianapolis - Wagnis auf Leben und Tod" trug.

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Die Paul Newman Rolex ist somit die gegenwärtig teuerste versteigerte Armbanduhr der Welt und löste damit sogar die seltene Vintage-Uhr Patek Philippe Referenz 1518 aus Edelstahl ab, welche im Jahr 2016 für über 11 Millionen US-Dollar versteigert wurde. Mit einem Listenpreis von 2.265 Franken, umgerechnet etwa 2.304 US-Dollar, lag dieses Modell im Jahr 1944 noch weit entfernt von einem achtstelligen Preis.

Profis setzen auf limitierte Modelle

Dass man mit seinem persönlichen Uhreninvestment ebenfalls derartige Preise erzielen kann, ist zwar fast ausgeschlossen, dennoch dürfte sich der Wert einiger Marken und Modelle weiterhin sehr positiv entwickeln. Investoren, die nun eine Uhr als Wertanlage erwerben möchten, sollten doch in jedem Fall auf einen bekannten Hersteller, wie z.B Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet, setzen, welche beispielsweise nur in limitierten Auflagen auf den Markt kommen.

Edle Whiskys - ein Kurzer für 3.700 Euro

Eine Studie der Immobilienberatungsgesellschaft Knight Frank, welche regelmäßig verschiedenste Luxus-Sammlerobjekte miteinander vergleicht, kam im vergangenen Jahr zu dem Ergebnis, dass am internationalen Markt für Single-Malt-Whiskys gegenwärtig der größte Hype herrscht. So brachte es eine Flasche der schottischen Traditionsdestillerie Macallan bei einer Auktion von Christie's auf rund 1,4 Millionen Euro. Allein ein Kurzer dieses edlen Tropfens wäre, mit einem stolzen Preis von ca. 3.700 Euro, somit teurer als ein durchschnittlicher Familienurlaub.

Der Hype um seltene Whiskys ist ungebrochen

"Der atemberaubende Preisanstieg bei seltenen Single-Malt-Whiskys zeigt, dass der Bedarf an neuen, alternativen Anlageklassen bei wohlhabenden Anlegern nach wie vor hoch ist", so Andrew Shirley, einer der Autoren der Studie von Knight Frank. Hauptgrund für die hohen Preise ist aktuell in erster Linie die hohe Sammlernachfrage aus Asien. "Besonders die Anzahl an High-End-Abfüllungen im hochpreisigen Segment hat deutlich zugenommen und gestiegene Preise führen zu keinem spürbaren Rückgang der Nachfrage", so Whisky-Experte Marco Jansen in seinem Quartalsbericht für Whisky-Sammler.

Ausschlaggebend für die Preisentwicklung einer Flasche Singe-Malt ist unter anderem die Marke des Herstellers, die Reifezeit im Fass und die Auflage. Flaschen von längst geschlossenen Destillerien gehören dabei zu den wahren Schätzen. Whisky-Liebhaber, die nun eine Investition in diesem Segment vornehmen möchten, sollten jedoch in jedem Fall eine Auktion bzw. einen seriösen Händler, anstatt den Alkoholschrank im Supermarkt, aufsuchen. Da seltene Whiskys, im Gegensatz zu Uhren, den Vorteil haben, dass sie hin und wieder getrunken werden, wächst ihre Seltenheit manchmal sogar von ganz allein.

Oldtimer - Sammlerstücke auf vier Rädern

Laut den Autoren der Studie von Knight Frank haben die immer höheren Rekorde am Markt für seltene Spirituosen nun sogar die Preisentwicklung von so manchem Oldtimer übertroffen. Dennoch erfreuen sich die alten Fahrzeuge nach wie vor großer Beliebtheit. Die höchsten Wertzuwächse erzielen dabei einzigartige Filmrequisiten, wie zum Beispiel ein Aston Martin von James Bond, oder die ehemaligen Fahrzeuge von Prominenten.

Anleger, die mit einer Investition in einen Oldtimer, statt auf Fahrspaß auf den Vermögenszuwachs spekulieren, sollten in erster Line auf Sportmodelle und limitiere Editionen bzw. eine einzigartige Ausstattung setzen. In Deutschland zählen dabei gerade historische Fabrikate von Porsche, Mercedes sowie Ferrari zu den begehrtesten Modellen.

Keine laufenden Erträge, aber kontinuierliche Kosten

Im Gegensatz zu einer Flasche Whisky ist der Unterhalt eines Oldtimers jedoch sehr kostspielig und aufwendig, neben einer Versicherung, einer regelmäßigen Pflege und einer vernünftigen Garage, können auch hohe Kosten für Originalteile anfallen. Des Weiteren lässt sich auch bei den alten Fahrzeugen nur schwer vorhersagen, welches Modell zukünftig gefragt sein könnte. In der Konsequenz sollte man als Laie immer einen Experten bzw. Automobilsachverständigen hinzuziehen.

Streichinstrumente - Musik in den Ohren der Investoren

Zu den sehr speziellen Sachwerten mit Investmentcharakter gehören auch historische und handgefertigte Musikinstrumente. Dabei stehen vor allem die Fabrikate der italienischen Geigenbauer Giuseppe Guarneri und Antonio Stradivari im Zentrum der Sammelleidenschaft. Dass Liebhaber für solche Streichinstrumente mitunter mehrere Millionen Euro ausgeben, ist dabei keine Seltenheit, dennoch sind sie kein Selbstläufer.

So wollte das Auktionshaus Sotheby's im Jahr 2014 eine der raren Modelle von Stradivari für einen Preis von rund 45 Millionen US-Dollar veräußern, fand jedoch keinen Käufer. Da das spezielle Streichinstrument dem 1987 verstorbenen Geiger Peter Schidlof, welcher im Jahr 1964 rund 81.000 US-Dollar für das Modell bezahlte, gehört hat, sahen die Gutachter des Auktionshauses den hohen Preis als durchaus gerechtfertigt. So erreichte beispielsweise auch die Stradivari-Geige mit dem Namen "Lady Blue" aus dem Jahr 1721 einen Kaufpreis von über 12 Millionen Euro. Bei historischen Instrumenten spielt jedoch nicht nur der Hersteller eine herausragende Rolle, sondern natürlich auch die Klangqualität und wer auf oder mit dem Instrument gespielt hat.

Steiff-Bären - die kuschligen Renditebringer

Teddy-Bären mit Knopf im Ohr sind längst nicht mehr nur ein Spielzeug im Kinderzimmer, sondern schon längst die Stars im Auktionshaus. So erwarb ein Sammler im Jahr 2002 den Steiff-Teddy mit dem Namen "Happy" aus dem Jahr 1926 für rund 156.000 Euro. Derart hohe Auktionsergebnisse sind dabei keine Seltenheit, so wechselte ein ähnlicher Bär aus dem Jahr 1912 für knapp 150.000 Euro die Vitrine. Natürlich bringt es nicht jeder alte Steiff-Bär auf solche Summen, dennoch werden für gut erhaltene Stücke aus den dreißiger und fünfziger Jahren häufig zwischen 25.000 und 30.000 Euro bezahlt. Hohe Preise können aber auch noch mit speziellen Modellen aus der Zeit vor 1970 erzielt werden. Selbst der Wert der Bären aus den Neunzigerjahren hat sich bis zum heutigen Zeitpunkt teilweise verzehnfacht. Wie bei allen Sammlerobjekten zählen neben der Seltenheit und dem Alter des Plüschtiers natürlich auch der Zustand und die Qualität.

Handtaschen - vom schicken Accessoire zum teuren Sammlerstück

Während sich die Männerwelt eher für Uhren interessiert, legen Frauen mehr Wert auf Handtaschen. Dabei stehen die Wertentwicklungen mancher Damenhandtaschen den Herrenuhren in nichts nach. So wechselte das begehrte Himalaya-Modell der Birkin Bag bei einer Auktion für einen Rekordpreis von 338.000 Euro den Kleiderschrank. Damit ist diese exklusive Damenhandtasche, welche seit dem Jahr 1984 von der französischen Luxusmarke Hermés produziert wird, die teuerste Handtasche der Welt. Mit einer jährlichen Auflage von zwei Exemplaren und einer Ausfertigung in mattweisem Krokodilleder, sowie einer Schnalle aus 18-karätigem Gold und über 200 Diamanten am Griff, ist die Himalaya-Birkin Bag jedoch auch so etwas wie der Bugatti Chiron unter den Handtaschen.

Investoren, die womöglich auf eine Wertsteigerung spekulieren, müssen jedoch nicht unbedingt eine sechsstellige Summe in die Hand nehmen. Denn aufgrund der sehr begrenzen Stückzahl steigen auch die Preise der gängigen Serienmodelle der Birkin Bag, welche auf dem Sekundärmarkt schon ab 8.000 Euro zu haben sind. Zwar eignet sich die Birkin Bag von Hermés am besten für eine Investition im Bereich der Handtaschen, dennoch bringen es auch seltene Modell von Gucci und Prada hin und wieder auf fünfstellige Auktionsergebnisse. Im Gegensatz zu Aktien lassen sich unterbewertete Handtaschen bzw. Taschen mit Potenzial nur sehr schwer identifizieren.

Eine Anlageklasse für absolute Profis

Die vielfältigen Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass Aktien nicht immer die beste Kapitalanlage sind. Im Gegensatz zum Sammler, Kunst- bzw. Raritätenhändler benötigt der Aktienkäufer jedoch kein großes Vorwissen bzw. eine umfassende Expertise oder ein beträchtliches Startkapital. Dieser Umstand macht die Geldanlage in Aktien somit wesentlich lukrativer, als der waghalsige Kauf von vermeintlichen Sammlerstücken.

"Wer Gewinne erzielen will, muss sich wirklich sehr kundig machen. Einfach etwas Seltenes kaufen und dann darauf zu warten, dass der Wert steigt, funktioniert nicht", so der öffentlich vereidigte Kunstsachverständiger Frithjof Hampel gegenüber der WirtschaftsWoche. Folglich ist es sehr schwierig, die Wertentwicklung verschiedener Sammlerstücke vorherzusagen. "Wenn Zeitgeist und Geschmack sich ändern, kann sich ein ganzer Markt dramatisch wandeln", so der Kunstprofi weiter. Investoren, die ihr Geld in lukrative Sachgüter investieren möchten, sollten also nicht nur das nötige Kleingeld mitbringen, sondern auch viel Zeit und Muße.

Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net

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