Lieferketten im Fokus

Trotz starker Tesla-Zahlen: Diese Probleme bereiten dem E-Auto-Pionier weiterhin Sorgen

27.04.22 22:00 Uhr

Trotz starker Tesla-Zahlen: Diese Probleme bereiten dem E-Auto-Pionier weiterhin Sorgen | finanzen.net

Tesla hat im ersten Quartal 2022 mit seinen Rekordergebnissen die Markterwartungen weit übertroffen. Dennoch hat der Elektroautobauer mit einigen großen Schwierigkeiten zu kämpfen.

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• Tesla überzeugt mit starken Zahlen
• Sorgen um Lieferketten
• Steigende Rohstoffpreise

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Vor drei Jahren konnte Tesla nur knapp eine Insolvenz vermeiden, inzwischen ist Elon Musks Konzern die Benchmark der Elektroautoindustrie. So erzielte der US-Konzern in den drei Monaten bis Ende März eine Gewinnmarge von gut 19 Prozent. Nach Berechnungen des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer ist Tesla damit der weltweit profitabelste Autobauer nach dem Luxus-Hersteller Ferrari. Zudem kletterte der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 81 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar und der Nettogewinn um sagenhafte 658 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar. Die Zahlen fielen damit viel besser aus als von Analysten prognostiziert.

Neu Werke eröffnet

Obwohl Tesla jüngst die Preise für einige seiner Modelle angehoben hat, bleibt die Nachfrage sehr hoch. Diese Nachfrage aber auch zu bedienen, das wird für den Konzern gar nicht so einfach werden, trotz zwei neuer Werke.

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Im März eröffnete Tesla in Grünheide bei Berlin sein erstes europäisches Autowerk. Allerdings wird es einige Zeit dauern, bis die Produktion richtig anläuft. Zwar sollen dort langfristig rund 500.000 E-Autos pro Jahr vom Band rollen, doch üblicherweise habe man zwölf Monate gebraucht, um nach dem Produktionsstart auf 5.000 Fahrzeuge pro Woche zu kommen, dämpfte CEO Elon Musk jüngst die Erwartungen. Auch bei dem im April im texanischen Austin eröffneten neuen Werk dürfte Geduld gefordert sein. Dabei braucht Tesla dringend neue Fertigungskapazitäten weil das Stammwerk in Kalifornien seine Kapazitätsgrenzen erreicht hat.

Sorgen um Standort Shanghai

Neben den beiden neuen Werken in Grünheide und Austin sowie dem Stammwerk in Kalifornien besitzt Tesla nur noch ein weiteres Werk, und zwar in Shanghai. Nun war China lange Zeit relativ glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen, doch derzeit kämpft das Reich der Mitte mit der schlimmsten Infektionswelle seit Beginn der Pandemie. Mit Abstand am stärksten betroffen ist dabei ausgerechnet die Wirtschaftsmetropole Shanghai. Da China als eines der letzten Länder weltweit eisern an seiner Null-COVID-Strategie festhält, wurden bereits viele Millionen Menschen in den Lockdown gezwungen, um jegliche Ansteckungen zu unterbinden. Bei Tesla führte dies im ersten Quartal zu Produktionsausfällen in seiner Autofabrik in Shanghai. Inzwischen sei der Betrieb dort wieder angelaufen, doch die Situation müsse weiter genauestens beobachtet werden, hieß es anlässlich der Bilanzvorlage.

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Lieferketten-Engpässe

Zudem leidet die Autoindustrie weltweit unter den durch die Corona-Pandemie ausgelösten Störungen in den Lieferketten. Diese Engpässe seien in den letzten Quartalen jener Faktor gewesen, der die eigene Produktion am stärksten behindert habe, erklärte Tesla.

Diese Probleme dürften auch im Jahresverlauf andauern, warnte der US-Konzern. So mache man sich etwa Sorgen bezüglich der künftigen Verfügbarkeit von Chips sowie wichtiger Rohstoffe wie etwa Lithium für die Batterien.

Steigende Rohstoffpreise

Diese coronabedingten Lieferprobleme lassen zudem die Rohstoffkosten massiv steigen, etwa bei Nickel, Aluminium und Palladium, die in Tesla-Teilen verwendet werden. Verstärkt wird diese Entwicklung noch durch die weitreichenden Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriffs auf die Ukraine. So kletterte beispielsweise der Nickelpreis auf ein neues Rekordhoch, denn Russland gilt neben Indonesien und den Philippinen als einer der größten Nickel-Exporteure. Bisher konnte der US-Konzern die gestiegenen Rohstoffkosten zumindest an seine Kunden weitergeben, und somit äußerst profitabel arbeiten.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: David Calvert/For The Washington Post via Getty, Katherine Welles / Shutterstock.com

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