Mama, was macht der DAX heute?
In einer sechsteiligen Serie gewähren unsere Leser Einblicke in ihre Depots und Anlagestrategien. Als Mutter von drei Kindern setzt Marion Hoffmann auf Produkte, mit denen sie im Alltag gute Erfahrungen macht.
Werte in diesem Artikel
von Sonja Funke, Euro am Sonntag
Der Geldautomat spuckt sogar Scheine aus", sagt Marion Hoffmann und lacht. Sie sitzt inmitten der Playmobil-Figuren ihrer drei Kinder auf dem Fußboden und spielt mit ihrem Sohn Paul. "Ich genieße das sehr, sie werden ohnehin so schnell groß", sagt sie. Statt sich im Spagat zwischen Job und Familie aufzureiben, verdient die 47-jährige Mutter ihr Geld seit Jahren mit Börsengeschäften vom heimischen Wohnzimmer aus. Dort sieht sie nicht nur ihre Kids aufwachsen, auch ihr Vermögen entwickelt sich prächtig: Stolz verweist Hoffmann auf eine durchschnittliche Rendite von 25 Prozent im Jahr.
"Das Geld gibt mir die Freiheit, die Zeit mit meinen Kindern Tim, Paul und Jana intensiv zu nutzen", sagt sie. Als Beschäftigte im öffentlichen Dienst konnte die ehemalige Sparkassen-Angestellte nach der Geburt ihres dritten Kindes die Elternzeit zu Hause mit Sonderurlaub verlängern. Mit erfolgreichen Börsengeschäften hat sie ihr eingesetztes Kapital während der vergangenen fünf Jahre mehr als verdoppelt.
"Mich beruhigt das Geld, weil ich mich nicht an einen Arbeitgeber binde und mich um meine Kinder kümmern kann", sagt sie. "Ich befasse mich jeden Morgen eine halbe Stunde intensiv mit meinen Investments und behalte das Marktgeschehen auch im Tagesverlauf meist im Auge. Trotzdem komme ich häufig zu spät, um zu reagieren." Sie lacht: "Wenn ich meinen Jungs auf dem Fußballplatz zusehe, ist mir der DAX auch egal."
Geld machen als Hobby
Am Sonntagmorgen, bevor die Familie erwache und der Trubel losbreche, lese sie mit Zettel und Stift ausgerüstet €uro am Sonntag und notiere sich unmittelbar alle interessanten Tipps und Ideen für die Geldanlage. "Mir macht das einfach Spaß, und schneller kann ich kein Geld verdienen", sagt sie. "Für mich ist das ein Hobby, ich verfolge die Kursentwicklung auch im Urlaub."
Mit ihrem Mann, Maschinenführer bei einem deutschen Automobilkonzern, habe sie vor der Hochzeit eine Vereinbarung getroffen: "Ich nehme seinen Namen an, dafür darf ich mich um die Finanzen kümmern." Neben den Geldspritzen für den gemeinsamen Haushalt - als Nächstes soll eine neue Couchgarnitur für das 350-Quadratmeter-Haus der Familie angeschafft werden - laufen auch ihre eigene Altersvorsorge und die Ausbildungsvorsorge für die Kinder über monatliche Fondssparpläne. "Gewinne mitzunehmen hat noch keinem geschadet", so Marion Hoffmann. "Wenn eine Aktie zehn Prozent gestiegen ist, ist das mein Taschengeld für den Monat."
Das Depot ist breit diversifiziert, es enthält neben Aktien auch Fonds und Rohstoffe. "Nur von Währungsgeschäften lasse ich die Finger, die sind mir suspekt. Das reizt mich nicht, das ist mir zu abstrakt", sagt Hoffmann.
In Alltagsprodukte investieren
Ansonsten ist sie bei der Auswahl ihrer Aktien so bodenständig wie im echten Leben. "Ich konzentriere mich im Wesentlichen auf Unternehmen, die mir im täglichen Leben begegnen und mir dort gefallen", sagt sie und zählt neben dem Computer- und Smartphonehersteller Apple auch den weltweit agierenden Hersteller von Reinigungsprodukten und Haushaltswaren Reckitt Benckiser auf sowie Master Card, eine der beiden weltweit größten Kreditkartengesellschaften. "Diesen Unternehmen und Produkten vertraue ich auch im Alltag, darum setze ich auch auf deren Aktie. Ich versuche immer, einen Bezug zu meinem Leben herzustellen."
Auch Aktien der Telekom habe sie kürzlich vor dem Hintergrund einer persönlichen Erfahrung gekauft. "Als ich unseren Internetanschluss bei der Telekom kündigen wollte, meldete sich einen Tag später ein netter junger Mann von der Telekom und stellte sich als mein persönlicher Kundenberater vor. Ich bekam ein Angebot für einen neuen Vertrag und habe jetzt meinen persönlichen Kundenberater. Bei so viel Kundennähe und Service kann es doch eigentlich nur noch aufwärtsgehen", ist Hoffmann überzeugt.
"Auch wenn über Aktien viel geschrieben wird und sie auf einmal überall auftauchen, schaue ich sie mir genauer an", sagt sie. Allerdings legt sie Wert darauf, sich eine eigene Meinung zu bilden. "Selbst wenn ich dann mal eine falsche Entscheidung getroffen habe, ist es immer noch meine Entscheidung gewesen."
Ihr mit Abstand bestes Investment sei der kurzfristige Einstieg bei Biodata gewesen. "Ich habe die Aktien für 28 Euro je Stück gekauft und sie noch am selben Tag für 300 Euro wieder verkauft." Die Kasseler Datenverschlüsselungsfirma galt kurz nach dem Börsengang im Februar 2000 noch als Überflieger am Neuen Markt, musste aber im November 2001 Insolvenz anmelden. "Aber da hat es mich gepackt, das war der zündende Funke", lacht Hoffmann. Auch wenn sie im kleinen Rahmen in der Vergangenheit "hin und wieder etwas gezockt" habe, agiere sie angesichts der aktuellen Marktlage mittlerweile deutlich vorsichtiger. "Inzwischen gehe ich das Ganze etwas defensiver an", sagt sie und verweist dabei auf ihre drei Grundsätze: "Nicht mehr als 2.000 Euro je Aktie, nicht mehr als 1.000 Euro pro Anleihe und nicht mehr als 750 Euro je Inline-Optionsschein." Insgesamt seien in ihrem Portfolio Aktien derzeit relativ stark gewichtet. "Im Moment stecken 35 Prozent in Aktien, 30 Prozent in Cash, 15 Prozent in Fonds und Zertifikaten und je zehn Prozent in Anleihen und zehn Prozent in Rohstoffen."
Wichtig sei außerdem, einschätzen zu können, wie sich der Markt verhält. Aufmerksam werde sie auch, wenn sich Hedgefonds für ein Unternehmen interessierten. "Wenn die sich irgendwo engagieren, sehe ich mir das Unternehmen auch ganz genau an." Zum Einstieg in den Börsenhandel rät sie jedem, der "etwas mehr aus seinem Geld machen" möchte. Ihr komme es allerdings häufig so vor, als werde jeder Handyvertrag mit mehr Sorgfalt geprüft als ein Riester-Vertrag. Viele Menschen hätten kaum Ahnung oder gar eine eigene Meinung, was ihre Finanzen angehe.
Bankberater meiden
"Beim Abschluss finanzieller Verträge herrscht erschreckend viel Nichtwissen", beklagt Hoffmann. "Viel zu viele Leute vertrauen blind ihrem Bankberater, ohne sich klar zu machen, dass der ihnen nur die Produkte des eigenen Hauses verkaufen wird." Wichtig sei es, in einem solchen Gespräch zu fragen: Warum empfiehlt er mir das? Was kostet mich das? Und gibt es Alternativen?
Die engagierte Anlegerin ist der Meinung, Basiswissen in Sachen Geld und Finanzen müsse den Kindern schon in der Schule vermittelt werden. "Statt den richtigen Umgang mit Geld zu üben und etwas über wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln, wird unnützes Wissen gelehrt." Auf ihre Kinder färbt ihre Leidenschaft für die Börsenkurse jedenfalls ab: "Wenn die Kids von der Schule kommen, fragen sie inzwischen manchmal als Erstes: Wie steht der DAX denn heute?", sagt Hoffmann und lacht.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: isak55 / Shutterstock.com, Julian Mezger für Finanzen Verlag
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26.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
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29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.11.2024 | Deutsche Telekom Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
25.11.2024 | Deutsche Telekom Overweight | Barclays Capital | |
18.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
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26.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
14.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
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04.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
20.02.2020 | Deutsche Telekom verkaufen | Barclays Capital | |
19.02.2020 | Deutsche Telekom Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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